Juli

Seit vier Jahren sitze ich am gleichen Schreibtisch: Erdgeschoß, Nordseite, bodentiefe Fenster. Davor steht der Schreibtisch. Die Konsequenz? Im Winter ist es abartig kalt – im Sommer genauso. Offensichtlich hat das auch Auswirkungen auf mein Hirn … Zumindest bin ich genau eben erst drauf gekommen den Hausmeister zu bitten mit anzufassen und den Schreibtisch so weit von der Terrassentür zu tragen, dass die nicht nur zur Hälfte (wie bisher) sondern ganz aufgeht. Und plötzlich ist alles anders. Warme Luft kommt ins Zimmer. Yeah! Mag sein, dass ich im Laufe des Tages sogar die Strickjacke ausziehen kann.

Juli!! – Sommer!! Das wurde auch Zeit. Und bisher ist mein „Strick-Elan“ (gibt es das Wort?) ungebrochen. Auch wenn es vielleicht nicht schlau war ausgerechnet Mohair für mein Sommer-Projekt auszusuchen. Aber darüber will ich jetzt noch gar nicht nachdenken. Damit fange ich eh erst im August an.

Denn im Juli werde ich DIMASQ stricken. Sophia hat dieses unglaublich schöne Tuch entworfen und Euch im Juni schon in ihrem Blog gezeigt. Das habt Ihr gesehen, oder? Ich darf es probestricken. Nur weiß ich noch nicht genau wie. Die Idee, die ich hatte, will nicht funktionieren. Doubleface oder steeking sind die Alternativen. Mal sehen. Bilder gibt es deshalb leider noch nicht.

Statt dessen ein Juni-Bild: mein Tuch aus Wollresten ist fertig und hat tatsächlich Potential zum Lieblingstuch. Immerhin ist es das erste Tuch, das ich nach Fertigstellung nicht gleich verschenkt habe. Jede Farbe erinnert mich an Dinge, die ich gestrickt habe: Der Poncho für die Freundin, der Schal für die Chefin, die Pulswärmer für Jessica, der Quicksilver für eine andere Freundin – ich mag das sehr. Wollreste HäkelmonsterWer es nachstricken möchte: Drei Maschen anschlagen und dann in jeder zweiten Reihe, immer am Reihenbeginn die erste Masche stricken und aus dem (verschränkten) Querfaden eine Masche aufnehmen. Mein Tuch habe ich kraus-rechts gestrickt und jede Farbe so lang der Faden reicht. Die Woll-Qualitäten waren dabei ähnlich, wenn auch nicht gleich: Lama, Seide und (bißchen) Kaschmir. Ein Schmusetuch sagt der Sohn, der es sich geschnappt hat noch ehe die Fäden vernäht waren.

Am Freitag gibt es Zeugnisse, ab Montag ist er in Ferien mit seinem besten Freund. Aber nachdem der Mann zwei Söhne hat, die seit zwei Wochen (und noch weitere fünf) bei uns sind, wird es sicher nicht langweilig.

4 Comments
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Nora
9 Jahre zuvor

Finde das mit dem Tuch eine tolle Idee! Habe schon öfter überlegt, was ich Sinnvolles mit schönen Wollresten anfangen könnte. Wünsche dir einen schönen Sommer!

anja
9 Jahre zuvor

Dein restetuch gefällt mir wirklich gut. Ich mag besonders die farbzusammenstellung und die unterschiedlich breiten streifen. Das sieht man mal was man ao aus resten zaubern kann. Liebe Grüße anja

Fia
9 Jahre zuvor

Oh wie schön!
Ein Hoch auf die Garnverbrauchsoptimierung! Wer immer schöne Farben verschenkt hat nachher viele schöne Farbreste für sich selbst 😉
Ich bin echt gespannt auf deine Farbkombi fürs Dimasq, du bist da glaub ich deutlich mutiger als ich. Gerade bei deinen Beerentönen frage ich mich warum ich solche Farben nicht mehr benutze, also danke für die Inspiration!!!