Wolle aus Sachsen-Anhalt

‚Meine Schwester strickt nicht‘ wäre eine schamlose Untertreibung. All das, was mich rund um Wolle, Design und Verarbeitung begeistert, interessiert sie nicht, interessiert sie überhaupt gar nicht – das trifft es schon eher.

Und doch hat sie mir vor ein paar Tagen Wolle geschenkt. Ohne Geburtstag, ohne Anlaß – einfach so. Weil sie sie gesehen und an mich gedacht hat.

Was soll ich sagen? Ein VOLLTREFFER!

Vier kugelrunde Knäuel der Werkstatt Holzwolle. Zusammen 212 Gramm in rot, blau und zwei Mal grün! Wolle von Bergschafen, bißchen kratzig, gewaschen und gesponnen ohne weitere chemische Behandlung. Von Bergschafen – und das ist das Beste – die kaum 50km vom Haus meiner Eltern entfernt leben.

Ich muss die Knäuel immer wieder angucken. Weil sie zu so strammen Kugeln gewickelt sind, ohne Banderole, ohne alles. Und weil ich die Farben mag. Wahrscheinlich stricke ich eine Kinderjacke draus. Oder vielleicht Handschuhe. Dafür reicht es bestimmt.

Meine Schwester sagt, sie habe an einem Stand auf dem Markt in der Gegend „einfach mal in die Restekiste gegriffen,“ weil sie ja gar nicht gewußt habe worauf man achten muss bei Wolle und was mir gefällt.

Was mir gefällt?? Wolle von glücklichen Schafen, von Schafen, die ich besuchen kann, wenn ich möchte. Wolle, die ich einer Gegend zuschreiben kann.

Wolle wie die, die ich jetzt habe. ❤︎

Wann habt Ihr Euch zuletzt über ein bestimmtes Garn gefreut?