Die Familie, das Leben, der Job – alles so viel in den letzten Wochen und gefühlt keine Zeit für nichts. Gar keine Zeit, alles stagniert, egal wie viel ich mache, wie schnell ich laufe. So fühlt es sich zumindest an.
Hektische Tage, die schnelle Entscheidungen verlangen und an die ich im Nachhinein nahezu keine Erinnerung habe. Stunden, die verfliegen wie Sekunden und dann die, die sich ziehen wie Kaugummi, wenn ich nachts nicht schlafen kann, weil ich gedanklich noch Listen schreibe, was alles gemacht werden muss. Termine, Aufgaben (zunehmend gar nicht meine), Fristen. Über allem Entscheidungen, die immer schneller getroffen werden müssen. Wie kann es sein, dass Zeit sich so unterschiedlich anfühlt, wenn jede Minute 60 Sekunden hat?
Vor wenigen Tagen bin ich über ein Zitat von Joyce Carol Oates gestolpert und das geht mir jetzt nicht mehr aus dem Kopf: „Zeit ist das Element, in dem wir existieren. Wir werden entweder von ihr dahingetragen oder ertrinken in ihr.“ Ich möchte getragen werden, aber irgendwie will das zur Zeit nicht klappen und ich frage mich, woran es liegt. Kann es sein, dass meine innere Uhr anders tickt, als die am Handgelenk?
Keine Zeit zu haben, verursacht mir Stress. Aber stimmt das? Ist es nicht genau anders herum? Habe ich vieleicht einfach keine Zeit, weil mich alles so stresst gerade? Zu viel im Kopf, information overload, falsche Entscheidungen, unnötige Fehler, die korrigiert werden müssen und plötzlich dauert alles länger.
Könnte doch sein und wäre tatsächlich etwas, das ich ändern kann.
Zwei Dinge stehen deshalb ab sofort ganz oben auf meiner Liste: immer dann, wenn ich das Gefühl habe, alles überrollt mich, werde ich nicht schneller arbeiten, sondern gar nicht. Einfach mal Pause machen, Luft holen, vielleicht eine Runde um den Block gehen.
Und dann werde ich an meinen Formulierungen arbeiten: statt „ich habe keine Zeit“ werde ich mir sagen „ich habe keine Zeit dafür„. Andere Prioritäten! Irgendwie wieder Ruhe reinkriegen. Für den Samstagsplausch schreiben, anstatt mich um andere, vermeintlich wichtigere Dinge zu kümmern.
Was machst Du, wenn Dir alles über den Kopf zu wachsen scheint?
Gestrickt habe ich bei allem nicht (so) viel in letzter Zeit – auch das ein Fehler. Immerhin habe ich die Wärmflaschenhülle meiner Schwiegermutter geflickt, die den Motten zum Opfer gefallen ist. Jetzt ist sie schöner als vorher.
Es ist schwer, nicht alles an sich ran zu lassen und auch mal ganz egoistisch nur an sich zu denken. Aber wichtig, um nicht selber auf der Strecke zu bleiben.
Ich wünsche dir, dass du das schaffst.
Liebe Grüße
Christel
Interessant, dass dein Thema so gut zu dem Samstagsplausch von Andrea passt. Tja, was mache ich, wenn mir alles über den Kopf wächst? Ich lese. Vorzugsweise seichte Krimis, die am Meer spielen. Oder Fantasy, wobei mir da längst nicht alles gefällt. Im Auto höre ich derzeit Tintenherz und genieß die 2 x 1 Stunde Fahrt zur Arbeit und wieder heim. Das hilft mir ungemein, die übervollen To-Do-Listen zu vergessen und einfach mal eine Weile nicht zu grübeln. Ich wünsche dir sehr, dass dir das Abschalten gelingt. Lieber nichts zu tun, statt sich stressen zu lassen, scheint mir eine richtig gute… Weiterlesen »
Ach Zeit und Entscheidungen… Immer weniger an sich selber denken, immer weniger egoistisch sein…
Wir sollten wieder stricken
Andrea