Kabel-Strumpf

Mein Patensohn hat sich zu Weihnachten Kopfhörer gewünscht. Und just als die hier lagen, versandfertig gewissermaßen, hat Daniela auf ihrem Blog Gemacht mit Liebe gezeigt wie sie ihrem Kopfhörer-Kabel einen „Strumpf“ verpasst hat.

Total toll! Und einfach mal die perfekte Idee! Dachte ich … Der Patensohn (15) dachte das nicht.

Also war ich kurz davor die Strickmühle wieder in den Schrank zu stellen und das Ganze zu vergessen, als – halt! – mein Sohn Interesse zeigte.

Mittlerweile bringt er die Kopfhörer seiner Klassenkameraden mit nach Hause. (Manchmal hängt da auch ein Klassenkamerad mit dran). Ob ich vielleicht … wenn ich Zeit hätte … er würde auch helfen 🙂

Kabelstrumpf HäkelmonsterNormalerweise wird „voll bestrickt“ – nur mit neon sind wir geizig.

Stricken in Berlin

Gestern morgen habe ich mich mit Marisa und Katharina getroffen. Für zwei Stunden hatte ich mich zu Hause „abgemeldet“, mittags wäre ich bestimmt wieder zurück … Nachdem ich Wolle mitgenommen habe, haben Mann und Sohn mir das sowieso nicht geglaubt und so war es dann auch. Fast vier Stunden haben wir zusammen verbracht, gefrühstückt, gestrickt und viel erzählt. Schön wars!

Und danach ist Marisa noch mit in die Wolllust – einen wunderbaren Woll-Laden in Kreuzberg – gekommen. „Sie würde da noch kurz mitgehen“ hat sie ihrem Mann am Telefon gessagt – da musste ich doch lachen. Beim Stichwort „Woll-Laden“ gehen zumindest bei meinem Mann alle Alarmlampen an. Dass da nichts ist mit „nur mal schnell“ weiß er längst.

Ein herrlicher, langer Vormittag – auch wenn ich nicht so viel gehäkelt habe, wie ich eigentlich wollte. Aber egal.

Ich muss sagen, so sehr ich das Internet und die Möglichkeiten die es bietet schätze – ein Treffen im „richtigen Leben“ ist eben doch was anderes. Die Person hinter dem Blog kennenzulernen, das Strickzeug der Anderen einmal anzufassen, sich nicht über Kommentare auszutauschen sondern „Auge in Auge“ war wirklich schön.

Irgendwie denke ich ja doch immer ich sei die Einzige, die im Büro nicht erzählt, dass sie strickt (weil das eh niemand versteht), die Einzige, die immermal wieder davon träumt auch jobmäßig „was mit Wolle“ zu machen, die Einzige, die zu wenig schläft weil sie mal wieder die halbe Nacht Anleitungen gelesen oder Blogbeiträge geschrieben hat. Stimmt nicht. Seit gestern weiß ich das (mal wieder). Danke Mädels!

Auch die letzte Nacht war dann (mal wieder) bißchen kürzer, weil ich im Internet nach Strickbloggern in Berlin gesucht habe. Dabei bin ich über diesen Film-Beitrag gestolpert – ob Ihr den kennt?

Außerdem habe ich mich bei der Babydecke, die ich gerade mache, vertan. Alles war fertig, die Fäden vernäht und dann fehlt an jedem Carré eine Reihe … Das konnte ich so nicht lassen. Kann ich nie. Also habe ich alles wieder aufgetrennt und neu gemacht. Ich würde euch das gerne mal zeigen, aber Jane liest meinen Blog. Und eh ihr Baby nicht da ist, soll sie die Decke nicht sehen. Also heißt es: warten. Aufs Baby und auf Photos meiner Decke.

Statt dessen ist hier ein Bild von Socken für Julius. Ratet, wer die Farben ausgesucht hat …

Socken NeonfarbenUnd jetzt, wo Ihr es gesehen habt, ribbel ich auch das wieder auf. Denn das Orange ist Polyester, gelb ist Sockenwolle. Mit den Farben kann ich ja leben (ich muss sie ja nicht tragen) aber verschiedene Wollqualitäten? Geht gar nicht. Entweder ich finde noch einen Rest orange Sockenwolle oder sie werden einfarbig gelb. Mal sehen, was er lieber hätte.

Kommt gut in die neue Woche!

 

Ein neues Monster

Lange habe ich keine Monster mehr gemacht und deshalb war es jetzt wohl mal wieder an der Zeit. Mein erstes gestricktes Monster!

Genau genommen erst gestrickt und dann gefilzt. Filzen wollte ich immer schon mal, hatte aber gleichzeitig Bedenken, ob das funktioniert … Und als dann reduzierte Wolle beim Discounter an der Kasse lag war das wohl sowas wie Schicksal.

Gefilztes schrumpft ca. 30% in der Breite und 40% in der Höhe habe ich irgendwo mal gelesen, mehr Orientierung hatte ich nicht. Und auch keine Anleitung. Geklappt hat es trotzdem. Ungefähr zumindest – wobei ich ehrlich gesagt keine Ahnung hatte, wie das fertige Monster aussehen sollte würde. Also war es auch egal.

Trotzdem war ich ungemein nervös als die Waschmaschine mit ihrem Programm (40°, 1 Tennisball, viel Wasser) durch war. Vorher hatte ich noch überlegt, ob 40° wohl reicht oder ob ich nicht doch besser 60° einstelle … Halleluja, dass ich das nicht gemacht habe – das Ergebnis wäre wohl ein kleines Brett geworden.

Nach dem Trocknen hatte mein Monster genau die richtige Haut (eher gewalkt als gefilzt, aber weich), es wurde fest genug um sitzen zu können und obschon es gewaltig geschrumpft ist, ist es immer noch groß genug, um ein 40x40cm Kissen in sich aufzunehmen.

Strickmonster Häkelmonster
Knöpfe am Po, damit man das Kissen rausnehmen kann.

Strickmonster HäkelmonsterAlles so, wie ich es wollte. Und Charakter hat es auch.

Zu Weihnachten habe ich es dann Juliane geschenkt. Und die hat es gleich adoptiert. Carl heißt es jetzt und darf manchmal sogar mit ins Büro. Juliane sagt, Carl ist gerne Chef. Irgendwie sieht man das.

Strickmonster HäkelmonsterDas nächste Monster (wenn ich ein nächstes mache) wird schmaler und länger. Vorausgesetzt, ich habe bis dahin verstanden wie man „nach Plan“ filzt. Wobei … Monster lassen sich eh nichts sagen.

Männersocken

Socken hatte der Mann sich zu Weihnachten gewünscht. Ein Paar handgestrickte Socken. Niemand habe bisher welche für ihn gemacht meinte er und da konnte ich ja kaum anders …

Regia Sockenwolle Tweed in blau (4fädig) mit 2er Nadeln für Schuhgröße 50 – muss ich mehr sagen? Jede Socke mit einer Fußlänge von 32 cm (in Worten: zweiunddreißig), plus Bein, das dann ungefähr genauso lang wurde. Jede Socke also so lang wie ein Ärmel. Und nochmal: Nadeln Stärke 2.

Aber es war ja für den Mann. Also habe ich geflucht leise gejammert und gestrickt wenn „die Luft rein“ und er nicht da war.

Der Zufall wollte es dann (lange Geschichte), dass ich die Socken am Freitag vor Weihnachten rausrücken musste. Sie passten perfekt, die Freude war groß und doch – auch wenn sie nur als Neben-Geschenk gedacht waren, sollte er seine Socken doch trotzdem erst am 24. bekommen und in einem schwachen Moment beschloß ich deshalb, ihm ein zweites Paar zu stricken. Nur wollte ich es dieses Mal schlauer anstellen. Es musste schließlich schnell gehen – es waren nur noch 5 Tage. Das ist nicht viel wenn man 2 x Schuhgröße 50 vor sich hat und heimlich stricken muss. Also war der Plan: dickere Wolle, dickere Nadeln und mehr Abwechslung, sprich Farbverlauf.

Männersocken HäkelmonsterGenauso habe ich es gemacht und schreibe nicht ohne Stolz, dass auch dieses Paar zu Weihnachten fertig war. Wieder war alles gut, sie passten und gefreut hat der Mann sich auch, aber – ehrlich gesagt – mag ich dieses zweite Paar überhaupt nicht. Die Wolle ist für meinen Geschmack nicht „griffig“ sondern „labberig“ (ist auch kein Regia) und der Farbverlauf ist gruselig. Was im Knäuel so nett aussah ist am Bein gar nichts. Kann sein, dass das daran liegt, dass die Socken so groß sind und der Farbverlauf sich eher an einem „Standard-Bein“ orientiert – ich weiß es nicht. Aber ich muss sie ja auch nicht tragen. Das tut der Mann. Und dem gefällts. Kann man mehr wollen?

Männersocken HäkelmonsterJetzt bleibt nur zu hoffen, dass beide Paare lange halten!

Das blaue Paar habe ich im Übrigen nicht photographiert. Wie blau aussieht wissen wir alle.