Masterclass Stricken

Mitte März! Das Jahr ist nicht mehr neu und endlich habe ich – nein: hat mich mein Jahresprojekt in Form eines Buches gefunden: der Stiebner-Verlag hat mir Masterclass Stricken zur Verfügung gestellt (Danke! Danke! Danke!). 12 Techniken in 12 Monaten. Und die erste Anleitung ist tatsächlich für den Monat März (!) geschrieben. Wenn das nicht Fügung ist! Noch besser ist, dass Andrea Karminrot mich drauf gebracht hat, weil sie genau das Gleiche plant. Bonus-Fügung sozusagen, die mich hochzufrieden auf die nächsten 12 Strick-Monate blicken läßt.

Aber erstmal zum Buch: die Herausgeber:innen des Buches, Jen und Jim Arnall-Culliford, (beide scheinen ziemlich cool zu sein: Jen ist Lektorin und „wandelndes Stricklexikon“, Jim hat ein Diplom in Chemie, schreibt Anleitungen und ist der Kopf hinter dem Buchprojekt) versprechen, erfahrenen Stricker:innen – also Andrea und mir – im Laufe eines Jahres zwölf Stricktechniken zu vermitteln, die wir so im Zweifelsfall noch nie gestrickt haben. Und weil niemand gerne die Katze im Sack kauft, sind alle zwölf Techniken auf der Rückseite des Buches genannt. Ich war also quasi verführt, ehe ich überhaupt ins Buch geguckt habe. An gleicher Stelle steht außerdem, welche Designerin für jede Anleitung verantwortlich zeichnet und damit war klar: das ist mein Jahresprojekt!

Das Tuch von Bristol Ivy, die Socken von Rachel Coopey, die Kinderdecke von TinCan Knits und der Loop von Martina Behm – ich möchte sie alle haben!

Jede Anleitung geht über mindestens 6 Seiten. Die jeweilige Technik ist vorangestellt und in bebilderten Tutorials erklärt. Häufig gibt es sogar Anmerkungen oder Variationen zur Technik oder Ideen für andere Einsatzmöglichkeiten des gerade Gelernten. Bonus-Wissen sozusagen. Und von Monat zu Monat steigert sich der Schwierigkeitsgrad, von Helixstreifen im ersten Frühlingsmonat (März) bis schließlich im Februar (als letztem Wintermonat) ein FairIsle-Kinderpullunder gestrickt und gesteekt wird.

Die Projekte sind dabei sehr unterschiedlich – von Socken und Pulswärmern über Maus und Kinderdecke zu Tüchern und Mützen, sowie besagtem Pullunder – und wirklich schön. Trotzdem werde ich nicht jedes stricken (können). Die Maus zum Beispiel (sorry, Maus), weil ich keine Verwendung für sie habe, aber die Technik lerne ich natürlich trotzdem. Nur mit was anderem.

Manche der Projekte werde ich vielleicht auch nur anstricken. Tücher und Kinderdecke zum Beispiel, weil sie sich nicht von alleine stricken und mit allem anderen, was ich sowieso auf den Nadeln habe, wäre es eine Illusion zu glauben, jedes Projekt würde im entsprechenden Monat fertig.

Ziel ist es, kreativ zu sein und monatlich darüber zu schreiben. Betonung auf kreativ … Deshalb sind in diesem Blogpost auch Bilder von Sneakersocken, wo eigentlich Pulswärmer sein müßten. (Pulswärmer, die im Buch übrigens von einer fröhlich lachenden Frau gezeigt werden. Sie ist nicht blutjung, nicht superschlank. Eine ganz normale Frau – auch das ein super Pluspunkt für das ohnehin schöne Buch). Ich habe das vorgeschlagene Märzprojekt geändert (fängt ja gut an, ich weiß), weil ich mit der Aussicht auf Frühling lieber Sneakersocken haben wollte, als Pulswärmer. Die Helixstreifen funktionieren bei beiden.

Helix habe ich gleich mal nachgelesen. Das ist ein Begriff aus der Chemie und steht für die „wendelförmige Anordnung der Bausteine von Makromolekülen“. Wendelförmig – genau so drehen sich die Ringel in Orange und Türkis nun um meine Socken. Es gibt keinen Übergang und keine Naht. Nur Ringel ohne jegliche Unterbrechung. Makellos, oben wie unten.

Die Wolle lag hier noch. Es sind Reste der nicht mehr erhältlichen Regia Summerpoint. Dass sie zusammen so schön aussehen würden, hat mich tatsächlich überrascht.

Und die Helixstreifen? Super erklärt mit entweder Magic Loop oder Nadelspiel. Eine Technik, die ich kennen und können wollte, seit ich die GumGum-Socken von Sabine gesehen habe. Kann ich jetzt. Mache ich wieder.

Zum Buch gibt es übrigens eine (englische) Gruppe auf Ravelry, die nach dem  Original-Titel des Buches A Year of Techniques benannt ist. Ich kann also auf „Schwarmintelligenz“ hoffen, wenn ich doch mal mit einer der Techniken nicht klarkommen sollte. Glaube ich aber nicht. Das ich alles wirklich gut erklärt und bebildert.

Zusätzlich ist jede Anleitung auch auf Ravelry verfügbar. Das April-Projekt Brambling shawl beispielsweise ist hier. Von dort kommt man zum (englischen) knitalong, von wo aus drei Links weiterführen, zu einem Blogpost über Tuch und Buch, einem Video-Tutorial zum Stricken von Intarsia und einem Link mit Fragen und Antworten zum Buch. Besser, umfangreicher und schöner geht es nicht.

Brambling Tuch von Bristol Ivy – here I come!

Mein Blogpost geht zur Zitronenfalterin, die zum Teilen von Jahresprojekten aufgefordert hat. Ich freue mich sehr, dass ich dabei sein kann.