Babysäcke

Auch wenn ich das schon 100 Mal geschrieben habe: Ich bin Sockenwolle-Fan. Bekennender Sockenwolle-Fan. Denn damit kann man (kann ich) so unglaublich viel mehr stricken (oder häkeln) als „nur“ Socken. Vorausgesetzt natürlich, es ist gute Sockenwolle.

„Gut“ heißt formbeständig und pflegeleicht, weich und trotzdem griffig. Da nörgel ich auch gerne mal …

Klar, dass ich unbedingt mit der Wolle stricken wollte, die Lang in einer limited color edition für schoenstricken.de gefärbt hat.

Der Trick an eben dieser Wolle sind (neben Lang-Qualität) die regelmäßigen Streifen. Deshalb kam für mich auch nicht jede Anleitung / Idee zum testen in Frage. Denn was bringen mir regelmäßige Streifen wenn das Muster das nicht hergibt? Nix.

Also habe ich Babysäcke gestrickt. Strampelsäcke. Erst einen und dann gleich den nächsten. Weil die super praktisch sind, wie mir eine Hebamme gerade erst wieder bestätigt hat. Neugeborene liegen da drin wie im Schlafsack und bei größeren Babys gehen sie immer noch bis zum Bauch. Und genau so was braucht meine Freundin momentan für die kleine Schwester der Patentocher.

Mein erstes Modell hat ein Bündchen zum Aufknöpfen – die Knöpfe dazu kommen aus meinen Vorräten und begeistern mich unverändert. Denn „in echt“ passen die Farben noch viel besser zu den Streifen der Wolle als auf den Bildern. Außerdem sind sie flach und drücken bestimmt nicht.

Mittlerweile schläft die kleine Schwester der Patentochter auch im Strampelsack und dann sind die oberen beiden Knöpfe meistens offen. Sehr süß!

Babysack Strampelsack HäkelmonsterBabysack Strampelsack HäkelmonsterDas zweite Modell habe ich mit doppeltem Faden gestrickt. Ehrlich gesagt wollte ich sehen, ob die Farbwechsel wirklich regelmäßig sind. Fies, oder? Aber sie sind es (fast exakt).

Doppelter Faden – damit ist der Sack bei den momentanen Temperaturen sogar noch „draußentauglich“ und trotzdem weich. Hier ist das Bündchen allerdings ohne Knöpfe.

Babysack Strampelsack HäkelmonsterBabysack Strampelsack HäkelmonsterStricken ließen sich beide Varianten super, das Maschenbild ist auch schön (beide Säcke sind bisher nicht gewaschen, da „geht also noch was“) und anfassen tun sie sich gut. Nicht so weich wie Merino – okay – aber unbedingt so, dass ich sie einem Baby anziehen würde. Und auch die kleine Schwester der Patentochter hat sich bisher nicht beschwert.

Ganz nebenbei: Verrückt, wie oft ich beim Stricken in der Öffentlichkeit auf die Farben angesprochen wurde! Es gibt wohl doch weit mehr Menschen als ich dachte, die Babys unbedingt in rosa oder hellblau packen wollen – je nachdem, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. Finde ich persönlich überflüssig (der Sohn sah immer toll aus in Rosa und tut es noch), aber wers mag, der sei noch mal drauf hingewiesen.

Schöne Wolle, schöne kleine Projekte – ich bin sehr zufrieden gerade :o)

 

HiyaHiya Stricknadeln

So ganz erinnere ich nicht warum Rebekka und ich uns via Facebook über Stricknadeln ausgetauscht haben (ich weiß nicht mal mehr auf wessen Facebook-Seite das war) aber das Ende vom Lied war der sehr coole Deal, dass jede von uns eine ungewöhnliche – oder sagen wir: eine in Deutschland nicht so bekannte – Stricknadel ausprobieren würde. Nicht im März, weil wir beide so viel auf den Nadeln hatten, aber im April. Viel ist nun auch von diesem Monat nicht mehr übrig – höchste Zeit also die neuen Nadeln zu testen.

Aber von Anfang an: in irgendeinem (amerikanischen) Blog hatte ich von HiyaHiya-Nadeln gelesen. Ehrlich gesagt war es der Name, der mich sofort neugierig gemacht hat. HiyaHiya … das klingt doch mal deutlich anders als KnitPro, oder? Und dann wurden die unglaublich gelobt, weil sie (in Amerika) billig(er) wären (als andere) und total gut. Ich habe das gelesen wie man das so liest und nicht weiter drüber nachgedacht. Bis dann die Idee mit dem Stricknadeltest aufkam. Also bin ich losgegangen, um HiyaHiya-Nadeln zu kaufen …

Ha! Ich hatte tatsächlich gedacht, ich müsse nur in einen meiner Lieblingswollläden gehen, die Nadeln vom Haken nehmen, zahlen und anfangen. Und sollte das nicht gehen, könnte ich die Nadeln sicher dort bestellen, dann würde es halt noch ein-zwei Tage dauern, aber das wäre auch okay … Von wegen! Vor Ort waren HiyaHiya-Nadeln für mich nicht zu bekommen. Nicht da, wo ich normalerweise Wolle kaufe und auch nicht in anderen Geschäften. Und das in Berlin!

Also habe ich online recherchiert und so das Regenbogenschaf in Frankfurt gefunden. Maike hat nicht nur superschnell auf meine Anfrage reagiert, sondern fast noch schneller genau die Nadeln, die ich haben wollte, in einen Umschlag gepackt und verschickt. Danke noch mal dafür – das war echt klasse!

Tags drauf hatte ich also eine 2er und eine 5er Rundstricknadel HiyaHiya Sharp. Beide machten einen guten Eindruck. Die Nadeln sind aus Stahl und dennoch sehr leicht, die Seile aus türkisem Kunststoff sind wunderbar geschmeidig und am Übergang vom Seil zur Nadel bleibt keine Masche hängen.

Schöner Übergang von Nadel zu Seil bei beiden.
Schöner Übergang von Nadel zu Seil bei KnitPro und HiyaHiya.

Die 5er Nadel hat einen Aufdruck der Nadelstärke, die 2er Nadel nicht (wie auch?), oder ich sehe ihn nicht, weil er so klein ist. Das kann auch sein … Hergestellt wurden die Nadeln in Shanghai. Sie kamen in einer kleinen Tüte, zusammen mit einem Maschenmarkierer, der so ähnlich aussieht wie unsere Sicherheitsnadeln.

Stricknadeln HiyaHiya HäkelmonsterGestrickt habe ich mit der 2er Nadel und Sockenwolle von Regia. Und das ging wirklich gut. Keine halben Fäden, schönes schnelles Stricken, gleichmäßiges Maschenbild. Ruck-zuck war ein Baby-Sack für das Kind meiner Freundin fertig. Das hat mir gefallen.

1 x KnitPro, 1 x HiyaHiya - die scharfe Spitze nicht zu übersehen.
1 x KnitPro, 1 x HiyaHiya – die scharfe Spitze (rechts) nicht zu übersehen.

Kritik an den Nadeln? Vielleicht. Ein bißchen … HiyaHiya meint es ernst von wegen „sharp.“ Ich habe noch nie so spitze Nadeln in der Hand gehabt oder (schlimmer!) in der Tasche. Sie haben sich aufs Widerlichste durch jeden Stoff gebohrt und mich gepiekt. Ich habe versucht dem mit Korken abzuhelfen, aber die haben (auf den dünnen Nadeln) nicht gehalten. Würde ich häufiger mit den 2ern stricken, würde ich deshalb sicher diese „Nadelaufsätze“ kaufen (wie immer die richtig heißen) um zukünftig mich und meinen Körper zu schonen.

Beim Stricken war alles okay – Fingerkuppen alle heile. Sehr merkwürdig …

Stricknadeln HiyaHiya Häkelmonster
Noch mal die unterschiedlichen Nadelspitzen (KnitPro oben, HiyaHiya unten)

Kaufempfehlung? Bin ich mir auch nicht sicher. Eine so spitze 2er Nadel zu haben ist bestimmt gut, aber ich denke nicht, dass ich die 5er irgendwann so gerne mögen werde wie meine Lieblingsnadeln (KnitPro Symfonie oder Addi mit Messingspitze) in gleicher Stärke.

Trotzdem: es hat Spaß gemacht die Nadeln auszuprobieren!

5er Nadeln im (optischen) Vergleich
5er Nadeln im (optischen) Vergleich; HiyaHiya und KnitPro Symfonie

So Rebekka und jetzt bist Du dran! Wie sieht es aus mit Deinen Test-Nadeln?? Hat sonst noch jemand vielleicht schon mal mit Nadeln gestrickt, die hier eigentlich niemand kennt? Darüber würde ich gerne lesen!