kurze Auszeit

Beim Decken des Daches sind den Dachdeckern Ziegel und Zementbrocken ins Blumenbeet gefallen.

Über jeden Teil dieses Satzes könnte ich jetzt einen Blogpost schreiben. Über den Dreck und den Krach und das komische Gefühl unter einem Dach zu schlafen, das (für den Moment) keins ist. Über Handwerker, deren Sprache ich nicht spreche, über kontinuierliches Hämmern seit Tagen und abgebröckelten Putz im Schlafzimmer. Darüber, dass die Veranda gefährlich ist zur Zeit und trotzdem fast die Treppe mein Verhängnis geworden wäre – weil draußen einer auf dem Gerüst turnte mit dem ich nicht gerechnet habe. Und dass sie heute morgen die Lampe – das Ei aus Glas – im Treppenhaus abgenommen haben, weil das dann vielleicht doch besser wäre …

IMG_1587Ich könnte darüber schreiben, dass Dachdecker (zumindest die, die auf unserem Dach stehen) keine Gärtner sind und deshalb wenig Sinn für Pflanzen im Vorgarten haben. Dass sie Rosen unter Latten begraben und den schönsten Lavendel mit einem Ziegel erschlagen haben.

Zur Schadensminimierung räume ich jeden Abend auf. Sammel die Brocken aus dem Beet und tröste die Pflanzen. Dabei bin ich mit der Hand in einem Rosenbusch hängen geblieben …. Wie immer ich das gemacht habe. Wohl im Zorn. „Erwischt“ hat es den linken Zeigefinger. Genau! Nicht einen der neun anderen. Nur den, um den ich den Faden wickel.

Murphy’s Law.

Auszeit. Kein Stricken, weil das mit Pflaster nicht geht. Aber ich sehe das Gute: seit heute morgen ist der Finger nicht mehr dick, das Pflaster ist ab. Rosen und Lavendel wachsen nach. Und wenn das neue Dach drauf ist, ist es isoliert. Keine heißen Sommer mehr und keine kalten Winter.

Alles wird gut. Und im nächsten Blogpost stricke oder häkel ich wieder.