Gestern habe ich angefangen einen Poncho für eine meiner ältesten und allertollsten Freundinnen zu stricken. Ihr Geburtstag ist Mitte März. Wie knapp das alles ist, ist mir dann erst vor dem Einschlafen aufgefallen (wann auch sonst?) und seither rechne ich.
Eine Anleitung habe ich nicht, nur eine Idee.
Die Wolle mit der ich stricke ist Cashmerino – 50% Kaschmir und 50% Merino. Super weich, super schön. Die Farbe ist nicht braun und nicht grün sondern irgendwo dazwischen. Außerdem kleine Tweed-Sprenkel, die ins rötliche gehen. Farbe und Wolle sollen wirken, deshalb habe ich mich entschieden glatt rechts zu stricken. Kein Muster. Stattdessen Hinreihen rechts, Rückreihen links. Zugegeben, das ist nicht sehr aufregend, aber ich denke, das Ergebnis wird perfekt.
Die Nadeln sind Stärke 3. Karbonz von KnitPro, nachdem Marisa da so von geschwärmt hat. Die sind auch toll: leicht, stabil und erstaunlich warm finde ich. Ein kleines „aber“ gibt es dennoch schon: die coolen Spitzen sind kurz und der Rest der Nadeln ist dunkel … Das heißt, dass ich bei Lampenlicht nichts mehr sehe. Oder wenig. Der vergleichsweise dunkle Faden, die dunkle Nadel – das geht einfach nicht mehr so gut wie früher. Aber die Tage werden ja wieder länger … Und vielleicht muss ich mich auch nur gewöhnen.
Ich habe 360 Maschen angeschlagen. In Worten: dreihundertsechzig Maschen und dünne 3er Nadeln … (Sie ist wirklich eine sehr gute Freundin, sonst würde ich das nicht machen).
Vier Reihen sind 1 cm. Der erste Zentimeter ist schon fertig. Mehr nicht.
57 cm brauche ich.
Ich habe noch 15 Tage im Februar und 10 Tage im März. Dann bleiben mir drei Tage zum Spannen und Trocknen.
57 cm x 4 Reihen : 25 Tage = ungefähr 9 Reihen am Tag (3.150 Maschen), für die ich geschätzt eine Stunde brauche.
Das schaffe ich, oder? Vorausgesetzt, ich schlafe wieder. Aber jetzt, wo ich das einmal durchgerechnet habe …
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Nachtrag: Eine Reihe in sieben Minuten war übrigens Wunschdenken. Neun brauche ich mindestens wenns schön werden soll.