Vor ein paar Wochen war ein „Kreativmarkt“ hier im Kiez in der Alten Dorfschule (Ja, sowas gibt es auch in der Großstadt Berlin). Ich bin eigentlich nur aus Neugierde hingegangen, erwartet habe ich nicht viel und wie so oft erlebt man genau dann die besten Überraschungen! Ich habe tatsächlich zum ersten Mal zugeguckt wie Wolle gesponnen wird, um es dann auch mal zu versuchen.
Kurz: das ist viel komplizierter als ich dachte. Die Koordination von Fuß und Hand, Hand und Hand – also immer drei verschiedene Dinge gleichzeitig tun – treten, halten, zupfen – ist nicht einfach und doch hat es mich irgendwie gepackt. Hätte ich nicht erst Ende Dezember Geburtstag, stünde das Spinnrad schon auf dem Wunschzettel. Ist aber vielleicht ganz gut so. Jetzt kann ich den Wunsch reifen lassen … Vielleicht finde ich in der Zwischenzeit einen Kurs an dem ich teilnehmen kann und vielleicht reizt es mich dann ja auch gar nicht mehr, wenn ich gelernt habe wie es geht. Vielleicht … Für den Moment habe ich erst mal knapp 150 gr. Schafwolle gekauft. Wolle, von der ich weiß, wer sie gesponnen hat – irre! Gesponnen, aber nicht gezwirnt (glaubt mir, da lernt man ganz neue Vokabeln. Hoffentlich habe ich das jetzt richtig). Und aus dem Strang ist schon ein Knäuel geworden. Das liegt jetzt hier und riecht nach Schaf, fasst sich auch so an. Wahrscheinlich wird es eine kleine Kinderweste und bis die fertig ist, erinnert mich dieses Knäuel an einen schönen Vormittag, an das Spinnrad und an die Frau, die soviel über das Spinnen wußte. (Und sie wohnt keine 2km von mir entfernt … Ja, ich denke, das wird was mit einem Kurs …).