Anfang Juni habe ich über das Garn von Studio Yarn gebloggt. Hier kommt nun die versprochene Fortsetzung. Die könnte ich eigentlich ganz kurz fassen: Alles super! Aber das Garn verdient mehr.
Denn es hat super Farben, ein super Maschenbild und eine super Qualität. (Eben wirklich alles super 🙂 ).
Hingen da nicht gerade 11 verschiedene Knäuel gleichzeitig dran wäre meine Begeisterung wohl noch größer. So bin ich an den Wohnzimmer-Fußboden gebunden (im wahrsten Sinne des Wortes) wo die Knäuel in der richtigen Reihenfolge liegen, kann mich nicht bewegen, finde das eher ungemütlich und das entstehende Tuch auf meinem Schoß zu warm für die Jahreszeit … Also stockt alles seit ein paar Tagen.
Dabei bin ich schon ziemlich weit. Ich kann zwar unverändert keine Bilder zeigen, weil Marisas Buch noch nicht raus ist, aber Detail-Aufnahmen sind erlaubt.
Alle Qualitäten gehen tatsächlich sehr gut zusammen. Würzburg (98% Wolle, 15% Polyamid) in pink, passt super gut zu den Grautönen von Ems und Elbe, bzw. dem Blau der Donau (alle drei 50% Wolle, 50% Baumwolle).

Mainau in rot, Würzburg in pink und München in wollweiß (alle drei 85% Wolle, 15% Polyamid) habe ich mit Elbe (50% Wolle, 50% Baumwolle) kombiniert.

Zum schwarz-goldenen Brocken (42% Wolle, 58% Viskose) passen Saale (50% Wolle, 50% Baumwolle) und Donau. Das goldene Garn ist Arber (wie Brocken).

Hier sind Mainau und München kombiniert mit Donau und Saale.

Das blau-violette Garn ist Föhr (85% Wolle, 15% Polyamid) – alle anderen sind bereits auf anderen Bildern benannt.
Ich stricke mit einer 6er Nadel KnitPro Kubics und das funktioniert wunderbar. Wenn ich eine neue Farbe brauche, greife ich einfach in die Kiste in der die Knäuel liegen und nehme was kommt. Ohne hinzusehen. Und auch das überzeugt mich. Ich habe noch keine zwei Knäuel erwischt, die mir zusammen nicht gefallen hätten.
Die Baumwoll-Woll-Mischungen verfilzen sich dann schon beim Stricken ein bißchen (sieht man auch auf den Bildern), andere wiederum haben eine ganz klare Struktur – ich mag das sehr. Und der Viskose-Glanz ist toll. So gold in dem Schwarz. Fast Metallisch.
Ich hätte noch ein Bild von Watzmann oder Zugspitze machen sollen merke ich gerade. Das sind die Garne, in denen 20% Leinen mit drin ist. Das hat sowas Raues, was zum Glück auch rauh bleibt.
Ob ich tatsächlich weniger Garn verbrauche als mit anderer Wolle weiß ich noch nicht, aber das Tuch ist bisher sicherlich leicht. Leichter als ich bei Nadelstärke 6-8 vermutet hätte. Wenn es fertig ist werde ich es wiegen.
Aber bis dahin ist wie gesagt noch ein bißchen was vor mir. Und da mache ich mich jetzt gleich wieder dran, ehe der Rest der Familie nach Hause kommt.
Spätestens im August zeige ich Euch dann wie es geworden ist.


Sie sind erst Mitte 20, also in einem Alter in dem sich Gleichaltrige mehrheitlich in Berlin oder irgendeiner anderen Großstadt die Nächte um die Ohren schlagen wollen. Nicht so Gabriela und Carlos. Die sind nach Ebersbach gegangen, haben dort eine alte Spinnerei gekauft und zu neuem Leben erweckt. Mit modernster Technik, tollen Ideen und offensichtlich viel Herzblut. Nichts gegen Ebersbach (ich weiß noch nicht mal wo genau das liegt), aber so viel Ehrgeiz und Träume muss man erst mal haben!
Dort leben sie jetzt und entwickeln verschiedenste Garne von schöner Qualität und mit – wie ich finde – sehr coolen Extras. Fängt schon damit an, dass jedes Fädchen eine Seele hat. So nennen sie die Kette, die von der Wolle, der Flocke, umschlossen wird. Deshalb ist jedes Garn superweich und sehr leicht. Letzteres soll dazu führen, dass man beim Stricken bis zu 50% weniger Garn benötigt sagt Carlos – ich bin total gespannt ob das stimmt!
Aber zurück zu den Effekten: Das, was in einigen der Knäuel wie Gold oder Silber aussieht, entsteht durch das Beimischen (ob das so heißt?) von Viskose. Leinen zeichnet verantwortlich für einen Marmor-Effekt und Baumwolle simuliert so was wie Schatten. Jedes Garn besteht dabei immer zu mindestens 50% aus Wolle (meistens aber 85%) und je nach gewünschtem Effekt kommt dann Leinen oder Viskose, Baumwolle oder Polyamid dazu. Von den Garnen, die ich habe, hat keins mehr als 15% Polyamid (und damit weniger als Sockenwolle, die ich bekanntermaßen liebe).
Obendrein ist Studio Yarn in jeder Hinsicht nachhaltig und darauf sind sie (zu Recht!) stolz. Aus zehn Grundfarben haben sie weit über 200 (!) neue Farben entwickelt. Klasse, oder? Ohne Wasser, ohne Färben, einfach nur beim Spinnen. Über 200 Farben! Ihre Lieferanten sind zertifiziert und ihr Handwerk, also das Spinnen als solches, ist modern und effizient an ebenso modernen und effizienten Maschinen.
Ich werde mit Ems, Saale, Donau, Elbe und Main stricken. Das sind die Garne, die zu 50% aus Wolle und zu 50% aus Baumwolle bestehen.
Deshalb: ran an die Nadeln und dann hoffentlich bald Bilder von Tuch-Ausschnitten! Ich bin so gespannt wie es aussehen wird!!