Klassenfahrt

Gestern morgen habe ich den Sohn mal wieder zum Flughafen gebracht: er ist jetzt mit seiner Klasse für eine Woche in London. Sie hätten ein anstrengendes Programm, hat mir der Lehrer vor Abflug gesagt, schließlich sei London nicht Club Méditerranée und er kein Animateur.  Ich bin mir nicht sicher, ob den Kindern das klar war. Und so schön es auch war, dieses fröhliche Rudel Teenager einen Moment zu beobachten – Hut ab vor all denen, die Klassenfahrten anbieten, organisieren und begleiten!

Jedes Kind durfte Handgepäck mitnehmen, also nur einen kleinen Koffer. Daraufhin ist das Mobiltelefon des Sohnes am Vorabend der Reise fast kollabiert … Unfassbar viele WhatsApp-Nachrichten wer was mitnimmt und was nicht, was lebensnotwendig ist (ich glaube, das kann man mit Technik und Kosmetik zusammenfassen) und was nicht (Schulsachen) – echte Dramen. Teenager halt …

Nun ist er also (mal wieder) weg. Zeit, daß ich mich mit meiner anstehenden Reise beschäftige. Die hat auch was von einer Klassenfahrt, oder vielleicht eher vom ersten Schultag in einer neuen Klasse …

Denn irgendwie bin ich jetzt doch nervös. Oder ist ‚aufgeregt‘ das passendere Wort? Über 7 Stunden werde ich mit der Bahn unterwegs sein – Reisezeit, auf die ich mich freue. Und auf das, was danach kommt, natürlich erst Recht: ein Unternehmen, dass ich immer schon mal sehen/besuchen/besichtigen wollte, im Scheinwerferlicht Sockenwolle (Regia), die zu meinen Lieblingsgarnen gehört, Baumwolle (Catania), aus der ich früher Monster und Decken gehäkelt habe und – nicht zuletzt –  treffe ich 15 Bloggerinnen und Instagrammer, deren Profile ich größtenteils kenne und die jetzt (für mich) Gesichter kriegen.

#blackforestcrafts wird spannend!

Zwei Projekte habe ich am Wochenende fertig gestrickt, um dann morgen in der Bahn, auf der langen Reise nach Süden 😉, etwas Neues anfangen zu können. Verrückt, ich weiß …

Zuerst von den Nadeln war ein Pullover, den ich aus der Wolle gestrickt habe, die eigentlich für den Birkin gedacht war. Wolle, die ich fünfmal geribbelt habe und so bald nicht wieder anfassen wollte. Manchmal geht es eben anders als man denkt. Inspiriert hat mich dazu Andrea Karminrot, mit ihrem großartigen Afmaeli in (fast) Originalfarben. Die Afmaeli-Anleitung hatte ich schon seit Ewigkeiten gespeichert (ohne zu wissen, dass Andrea den Pullover gestrickt hat) und so brauchte es tatsächlich nur noch diesen einen Schubs um noch am gleichen Tag anzufangen.

© Andrea Karminrot // pic: Instagrammer stagepress

Keine zwei Wochen habe ich gebraucht und wenn ich jetzt die beiden Afmaeli vergleiche – ihren und meinen – bin ich fasziniert, was Farben ausmachen. Das sind doch zwei total verschiedene Pullover!

Tags drauf war dann der Color-Tipped-Schal fertig (hat der hier wirklich über ein Jahr gelegen?! Warum?). Der von der Wollnerin handgefärbte blaue Strang (Babyalpaca, Seide und Kaschmir) ist wunderschön und wunderweich. Und auch mit dem Orange (Filace Quito aus Alpaca und Wolle) habe ich mich arrangiert: Und wieder sind es die Farben, die ihn so schön machen. Dass er weit und leicht ist, um ihn im Sommer um die Schultern zu legen oder im Winter eng(er) am Hals zu tragen macht ihn vielleicht noch schöner. Echt ein Traum!

Doch, mit Beiden – Pullover und Schal – bin ich sehr glücklich. Mal sehen, wie das Wetter am Wochenende wird. Vielleicht dürfen sie ja mit nach Herbolzheim.

3 Comments
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Pia
5 Jahre zuvor

The woman who never sleeps, oder?
Bitte berichte ausführlich vom Schachenmayr- Besuch. Ich wünsche dir mega viel Spaß dabei. Liebe Grüße Pia

Andrea Karminrot
5 Jahre zuvor

Ich finde es wirklich spannend, wie verschieden unsere Pullover sind. Deinen finde ich so schön, dass ich mir fast noch einen machen möchte.
Dein Junior hat bestimmt einen riesen Spaß auf seiner Fahrt. Auch wenn sie am Ende sowieso wieder viel zu viel mitgenommen haben werden.
Lieben Gruß
Andrea