Sleeve Island

Sleeve Island … die Insel der Ärmel (sagt kein Mensch) … das müßte doch eigentlich ‚was Tolles sein: Endspurt beim Pulloverstricken! Vorder- und Rückenteil sind fertig, jetzt noch fix die Ärmel. Easy-peasy.

Und überhaupt: Sleeve Island … ‚Island‘ 🏝 … Was da alles mitschwingt … Sommer, Wärme, überall Sandstrand, rundherum das blaue Meer, das in der Sonne glitzert. Ich kann förmlich hören, wie die Wellen ans Ufer plätschern. Bunte Fische, alles total entspannt …

So ist es aber nicht.

Genau genommen müßte es ‚place of no return‘ heißen, also ‚Ort ohne Wiederkehr‘ und nicht Sleeve Island. Oder Ärmel-Unterwelt à la Sisyphos oder so. Zumindest bei mir. Denn „jetzt nur noch schnell die Ärmel“ ist ein Witz! Das dauert (gefühlt) ewig. Wenn ich die Wahl habe, bevorzuge ich die Variante vom Handgelenk zur Achsel. Weil es dann nur Ärmel sind und nicht Ärmel, an denen schon der Pullover hängt, der mit jeder Runde mitgedreht werden möchte. Aber auch das dauert lange.

Wie dem auch sei: mein Sleeve Island ist grün und zieht sich seit geraumer Zeit. Immerhin, ein Ärmel ist fast fertig, den anderen fange ich mit bißchen Glück dieses Wochenende noch an.

Vielleicht liegt mein Zögern aber auch nicht nur am endlos dauernden Ärmel-Gestrick (gibt es eigentlich ein ‚Second Sleeve Syndrome‘, vergleichbar dem ‚Second Sock Syndrome‘?), sondern auch daran, dass ich nicht weiß, wie es danach weitergeht.

Jetzt kommt Strick-Theorie …

So schön das Muster ist, läßt es mir doch wenig Wahl, wenn es um Zu- und Abnahmen geht. Wenn ich möchte, dass es nicht unterbrochen wird, kommen deshalb eigentlich nur eingesetzte Ärmel in Frage. Ohne Anleitung, an der ich mich orientieren kann, will ich das nicht.

Die Alternative sind Raglanschrägen, die – natürlich – Einfluß auf das Muster haben und deshalb nach einer Maschenprobe vorab verlangen … Ich müßte das mal sehen, um zu wissen, ob mir so sichtbare Abnahmen und damit Muster-Unterbrechungen gefallen. Will ich auch nicht.

Denn der ganze Pullover ist eh schon wieder ein Ribbelkandidat (sag bitte nix, Stefanie …). Wenn ich ihn spanne, wird er weit genug sein, aber ich vermute, dass das Muster in seiner Rippenstruktur immer wieder zurück „schnurpsen“ wird. Zumal es ziemlich viele Maschen sind, wodurch das Gestrick schwer geworden ist. Das kann ja nicht anders als nach unten ziehen. Weite zugunsten von Länge. Es wird also eher Wurstpelle und das will ich überhaupt nicht.

Ich stricke die Regia Premium Merino Yak mit 3,5 Nadeln. Das sind (bei mir) normalerweise 22 Maschen auf 10 cm. Angeschlagen habe ich 240 Maschen, das wäre glatt rechts also knapp 110 cm, und damit rund 15 cm positive ease. Im jetzigen Muster haben 240 Maschen 80 cm. Das sind 15 cm negative ease. Schreibt mir, dass das schief geht bitte. Ich muss es lesen, um es zu verstehen.

Und so lange stricke ich noch ein paar Runden am eh schon langen Ärmel (der übrigens das gleiche Problem hat: theoretisch genug Maschen und Weite. Praktisch eher nicht).

Ach manno …

 

Samstagsplausch am dritten Adventswochenende 🕯🕯🕯

13 Comments
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Andrea Karminrot
3 Jahre zuvor

Oh oh… ich steh selber auf dem Schlauch. Mir schwirrt der Kopf. Aber es sind weniger deine Ärmel als mein eigenes Gestricksel, welches mir das Hirn blockiert.
Sorry! Ich bin dir keine Hilfe.
Trotzdem schöner 3. Advent
Andrea

Pia
3 Jahre zuvor

Ich kann ja nicht stricken, aber deine Fotos zeigen doch schon schöne Fortschritte, wenn du doch schon so weit bist, mach ihn doch einfach fertig und ich wünsche dir, dass er dann passt. Wäre doch viel zu schade um die Arbeit.
L G Pia

nina.aka wippsteerts
3 Jahre zuvor

Hm
So gut stricken, dass ich helfen könnte, kann ich nicht. Mein spontaner „Ausbruch“: normale Ärmel stricken. Das Muster am großen Teil reicht doch. Aber dass ist bestimmt keine Lösung für Dich (?)
Liebe adventliche Grüße
Nina

susheep3
3 Jahre zuvor

Das Muster ist schön, die Farbe ebenso. Beim Ärmel Bild dachte ich sofort: au weiah, der wird aber eng. Er sieht definitiv nach Pelle aus. Entweder Du willst das so a la Retro Chic 50er Jahre. Dann darf auch der Pulli enger sein, aber auch kurz und mit eingesetzten Ärmeln. Oder nicht, dann hilft nur ribbeln, sofort 🙈. Tut mir echt leid.
Da fällt mir noch Nordisch stricken ein. Würde sich das Muster für Rundpasse eignen?
Vielleicht auch alles keinen Hilfe, trotzdem einen friedlichen 3.Advent und liebe Grüße , Susanne

Susanne
3 Jahre zuvor
Reply to  Carina

❤️❤️🕯️🕯️🕯️

Fritzi
3 Jahre zuvor

Liebe Carina,
auf jeden Fall ribbeln. Die Wolle ist zu schön, als dass der fertige Pulli nachher im Schrank liegt und wegen leberwurstartiger Passform nicht getragen wird. Ich kenne das, ähm, von einer Freundin 🙂
Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Und das wäre für mich der halbfertige Pullover, der mich gedanklich „belasten“ würde.
Herzlichst Bine

Tüt
3 Jahre zuvor

Du hast hier glaube ich schon die passende Unterstützung gefunden – ich würde vermutlich auch ribbeln, tu das aber auch ohne Probleme und fast gerne. Manchmal ist es, als ob was schief sitzt, wenn ich eine Anleitung stricke. Fühlt sich dann an, als würde es nicht passen, dann wird geribbelt und mit einer anderen Anleitung ist plötzlich alles stimmig. Wenn also nicht nach den ersten Runden Liebe für das Werk sprudelt, dann höre ich lieber auf. Zur Ärmelinsel: Wenn er am Pullover hängt, drehe ich immer nur den Ärmel, nicht den Pullover. Er muss dazu ein paar Zenitmeter haben, aber… Weiterlesen »