3 Minuten: Einlegesohlen

3 Minuten – mehr braucht es in der Regel nicht, um nachzulesen, was mir gerade nicht einfällt. Eine bestimmte Technik, ein Kniff, eine Eselsbrücke, eben das, was mir in genau diesem Moment beim Stricken oder Häkeln weiterhelfen würde.

Aber wo habe ich es hingeschrieben? War es online oder auf einem Zettel? Meistens dauert die Suche danach viel länger als von mir gewollt (auf jeden Fall deutlich länger als drei Minuten …) und deshalb werde ich das hier sammeln. Um damit mir (und vielleicht auch Euch) das Leben Stricken leichter zu machen.

Es gibt im Netz keine frei verfügbare Anleitung für gefilzte Einlegesohlen. Vielleicht gibt es sie auch und ich habe sie nicht gefunden. Tatsache ist, dass ich Sohlen verschenken wollte, ein bißchen unter Zeitdruck war und (wie so oft) ungeduldig, aber im Kopf das Bild von Einlegesohlen, wie ich sie vor Jahren in einem Strickbuch gesehen hatte.

aus: Landlust – Handarbeiten mit Tweedgarn, erschienen im Landwirtschaftsverlag

Ich brauchte mein Blog, um das Buch zu finden … und es im gleichen Moment wieder zu verlieren. Denn im November 2014 habe ich es zwar rezensiert, aber dann verlost. Neun Jahre später (d.h. vergangene Woche) blieb mir beim Stricken und Filzen von Einlegesohlen deshalb nur „trial & error“.

Damit mir das nicht nochmal passiert (zumindest nicht mit gefilzten Sohlen), kommt nun eine Zusammenfassung (farblich schlecht, weil November), wie meine Einlegesohlen wurden, wie sie sind. Wieder schreibe ich es in mein Blog, auch wenn der schon länger schläft als Dornröschen. Es gibt dennoch keinen besseren Ort.

Aus Resten von Filzwolle – viel blau, weniger rot und weiß – habe ich mit 7er Nadeln 15 Maschen angeschlagen. Eine Weile geradeaus gestrickt, dann ab- und wieder zugenommen. Nach 36 Rippen gesamt habe ich zweimal am Anfang und Ende einer Hinreihe jeweils eine Masche abgenommen, die verbleibenden 11 Maschen locker abgekettet. Gestrickt habe ich krausrechts, damit die Sohlen dicker werden. (Squishy – wunderbares englisches Wort).

So simpel, so gut.

Nach dem Fäden vernähen ging’s ab in die Maschine! Bei 40 Grad und mit normalem Waschpulver. Jeans und drei Tennisbälle sollten beim Filzen helfen, Farbfangtücher Schlimmeres verhindern.

Zwei Stunden später waren sie 7 cm kürzer und 3 cm schmaler, sahen mehr aus wie Einlegesohlen, waren aber immer noch größer als gewollt.

Ziel war Größe 41, also ungefähr 26 cm lang und 10 cm weit am Ballen. (Beim Ermitteln der Maße war übrigens die Online-Größentabelle von Birkenstock sehr hilfreich: Hier sind neben den Längenmaßen auch zwei verschiedene Weiten in Zentimetern angegeben).

Also habe ich die gefilzten ‚Lappen‘ in Form geschnitten und dann noch mal gewaschen. Dieses Mal nicht mehr ganz so entspannt wie beim ersten Mal … Ich hatte echt Sorge, dass die fertigen Einlegesohlen zu klein werden würden. Ein Wäschebeutel und nur noch 30 Grad sollten das verhindern.

Was soll ich dagen – das Ergebnis wurde perfekt: verfilzte Kanten und exakte Maße.

Einziger Fehler: die Freundin hat Größe 42 … . Nun mache ich also ein zweites Paar. Ich weiß ja jetzt, wie es geht.

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