Februar

Der Sohn ist krank. Magen-Darm-Virus … Details erspare ich Euch. Und egal wie groß oder wie alt das Kind – wenn es krank ist, ist alles anders. Alles zurück auf Null.

Mein Büro ist dann nicht im Büro, sondern zu Hause am Eßtisch. Improvisiert, weil unvorbereitet und die Unterlagen, die ich wirklich brauche, sind natürlich nicht hier. Wie so oft nehme ich mir also vor, ab sofort immer (!) alles (!) direkt nach Eingang zu scannen. Jedes einzelne Stück Papier. Nur hilft mir das nicht für den Moment.

Essen ist auch anders. Huhn und Reis. Zwieback, Reis und Huhn. Zwieback … Salzstangen und Cola sind falsch – das wußte ich schon. Geriebener Apfel und durchgedrückte Banane bei diesem Virus auch (zu viel Fruchtzucker) – das war mir neu. Gibts also ab heute nicht mehr. Statt dessen zwei Liter Kamillentee am Tag sagt die Kinderärztin … Drei Tassen sind es bisher. Da geht auch nicht mehr viel, fürchte ich … Denn bei allem hat mein Teenager schon wieder Oberwasser. Liest das Guiness Buch der Rekorde, langweilt sich, hängt am Handy. Halbkrank halt – kennt Ihr, oder?

Um es positiv zu sehen: das Wetter ist klasse und so verbringe ich meine Nachmittage im Garten. Der Giersch ist noch so klein, dass ich ihn sehen und bekämpfen kann. Seit zwei Tagen grabe ich um und ziehe lange, gelbe Wurzeln. Giersch ist eine Hydra. Jedes winzige Wurzelstück, das ich nicht erwische, wird wieder eine Pflanze. Größer und stärker als zuvor. Ja, da kann man Salat draus machen, ich weiß. Will ich aber nicht. Ich könnte ganz Berlin mit Giersch-Salat versorgen, ach was: Norddeutschland …

Und dann ist da das Holz … Am Büro wurden zwei große Birken gefällt und vielleicht habe ich ein bißchen zu schnell den Finger gehoben … Nun bringe ich Fuhre um Fuhre im Auto mit nach Hause, um es dann zu spalten und zu stapeln. Zusammen mit dem Sohn – das war der Plan. Statt dessen liegt der Großteil jetzt in der Einfahrt.  Tausche Haus mit Garten gegen eine Wohnung in der Stadt. Übermorgen ist Freitag. Der Mann packt am Wochenende sicher mit an. Freiwillig (wer ihn kennt, lacht jetzt).

Abends falle ich ins Bett. Wen wunderts. Um 22 Uhr ist Licht aus. Morgens merke ich dann Muskeln, von denen ich nicht wußte, dass ich sie habe. Ihr hört es: viel Stricken ist gerade nicht. Bloggen auch nicht.

Aber das kommt wieder. Und dann zeige ich Euch den Pullover, den ich seit ein paar Tagen aus der schwedischen Wolle stricke, die eigentlich der Birkin werden sollte. Mit einer völlig anderen Anleitung strickt sich das gerade fast von alleine und ich hoffe inständig, dass es dabei bleibt. Denn nochmal ribbeln werde ich dieses Garn nicht.

Was war noch? Vergangene Woche hatte der Mann Geburtstag und wünschte sich als Geburtstagskuchen einen “kalten Hund”. Diese Mischung aus Palmin, rohen Eiern und Kakaopulver – kaum ein Kuchen graust mich so 🤢. Aber was macht man nicht alles aus Liebe … Glücklicherweise habe ich dann doch eher zufällig ein völlig anderes Rezept für den gleichen Kuchen entdeckt:

100 ml Sahne erwärmen, 300 gr. geraspelte (Block)Schokolade darin schmelzen und dann 100 gr. Butter in der Mischung auflösen. Mit Butterkeksen in eine mit Folie (Alu oder Plastik) ausgelegte Kastenform stapeln und kalt stellen. Fertig.

Ja, das geht sofort auf die Hüften. Und? Es sind drei klar definierte Zutaten, jede für sich ist gut und zusammen sind sie perfekt. Macht es nach, es lohnt sich!

Jetzt koche ich die nächste Kanne Kamillentee und dann gehe ich wieder raus.