Eher zufällig bin ich neulich wieder über eine Anleitung gestolpert, von der ich sagen kann, dass sie mich in 2019 wie kaum eine andere begeistert hat. Weil das Ergebnis nicht nur niedlich ist und passt, sondern gleichzeitig auch für einen guten Zweck ist.
Gutes tun für Babies – wer möchte das nicht?
Es ist das Basis-Modell eines Baby-Stramplers, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob das das richtige Wort ist. Wie immer man es nennt – Onesie auf Englisch, fofo auf portugiesisch – bei rosarios4 heißt es pattern N° 200 und ist ein lustiges kleines Sommer-Outfit für Babies bis 3 Monate.
Der Clou daran: in 2019 wurde die kostenfreie Anleitung jeden Monat um ein Chart erweitert, also um ein Motiv, das in den „Latz“ eingestrickt werden kann (und natürlich auch in alles andere. Ich sehe eine Babydecke mit unterschiedlichen Quadraten vor mir). Es gibt einen Hasen, ein Superman-Zeichen, einen Walfisch, einen Tannenbaum, eine Katze …
Diese Charts sind bis heute über ravelry erhältlich, jedes kostet 1 Euro. Natürlich kann man da auch jedes andere Muster einstricken oder aufsticken (wie das kleine Herz, das ich gestickt habe), aber das Entscheidende ist die Aktion dahinter: die Erlöse gingen (und gehen, soweit ich weiß, unverändert) an XXS – Associação Portuguesa de Apoio ao Bebé Prematuro (das ist die portugiesische Vereinigung zur Unterstützung von Frühgeborenen) mit dem Ziel, die Neugeborenen-Intensivstationen in Krankenhäusern mit weiteren Geräten auszustatten, um so die Frühchen und ihre Eltern besser unterstützen zu können.
Nachzulesen ist das alles auf der Seite von rosarios4 und auf ravelry. Die Anleitung ist dort auf portugiesisch, niederländisch, spanisch und englisch erhältlich. Die Charts brauchen keine Sprache. Aber – Achtung! – in Portugal wird nicht nur der Faden anders gehalten (um die Spannung zu halten, wird er über den Nacken geführt), es wird auch anders gestrickt. Ich habe dazu ein Video gefunden, falls Ihr Euch das mal ansehen wollt. Offensichtlich führt das dazu, dass man dort lieber linke als rechte Maschen strickt, so dass der Strampler auf links gearbeitet wird.
Ich habe mir das „übersetzt“, indem ich jede rechte Masche links und jede linke Masche rechts gestrickt habe. Das funktioniert genauso und ist mir als „Continental Strickerin“ deutlich leichter gefallen. Also: nicht erschrecken bei der Anleitung, aber mitdenken.
Wenn Ihr also eh vorhattet für ein Baby zu stricken, ist so ein fofo (portugiesisch für weich, niedlich, kuschelig) unbedingt eine Empfehlung.
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Anmerkung:
Eben erst sehe ich, dass der Beinausschnitt auf der homepage (blauer Wal) anders erklärt ist, als auf ravelry. Ich habe die homepage-Variante gestrickt und würde das nicht nochmal machen. Die Knoten, die durch das Aufnehmen der Maschen am Beinausschnitt entstehen, lassen sich nicht verhindern, nachdem dort vorher Maschen zugenommen wurden. Da scheint mir die krausrechts gestrickte ravelry-Variante definitiv babyfreundlicher. Offensichtlich sind rosarios4 und die Designerin Filipa Carneiro zu der gleichen Erkenntnis gelangt, denn alle Bilder, die ich gesehen habe, mit Ausnahme des blauen Wal, haben den besseren Abschluß.