Mai

Der Wonnemonat! Und als hätte die Sonne nur darauf gewartet, dass endlich Mai wird, ist es draußen total schön. Postkartenblauer Himmel, ein kleiner Wind und alles grün.

Grün ist auch mein derzeitiges Hauptprojekt.

Sophia hat die Anleitung zu einem wunderbaren Tuch geschrieben, das es sofort auf Platz 1 meiner „muss ich haben Liste“ geschafft hat. Gestrickt im Flieger und benannt nach Kindheitserinnerungen an ihren Großvater, hat sie sich Skyggen ausgedacht (was übrigens norwegisch ist für „Schatten“). Die Anleitung gibt es seit kurzem auch bei Ravelry.

Rowan Fine Tweed HäkelmonsterMeine Wolle der Wahl dazu ist Fine Tweed von Rowan in der Farbe Wensley – also grün mit blauen, gelben und anders grünen Sprenkeln. Total schön! Strickt sich auch klasse. Ich hätte nie gedacht, dass Tweed so weich sein kann und je länger ich das wachsende Tuch mit mir rum trage, umso weicher scheint es zu werden. Dabei ist es fest, nicht lappig oder so. Macht mich richtig glücklich.

Stichfest HäkelmonsterUnd doch bin ich mir bei aller Euphorie über Anleitung und Wolle nicht sicher, ob beide wirklich zusammen sein wollen. Die Finessen der Anleitung kämen mit einem anderen Garn – ohne Sprenkel und ohne unterschiedliche Dicke des Fadens – vielleicht besser zur Geltung. Aber das weiß ich erst wenn mein Tuch fertig ist und gespannt.

Vielleicht stricke ich es dann einfach noch mal. Hat Sophia schließlich auch gemacht. Guckt Euch die Bilder ihrer Tücher einfach mal an. ich schließe nicht aus, dass es Euch dann so geht wie mir. Wäre doch klasse, wenn dann im kommenden Monat noch mehr Skyggen auf den Nadeln sind …

März

Schwarz ist dran diesen Monat. Schwarze Socken, das (ewige) schwarze Tuch. Ein schwarzer Loop ist schon fertig.

Häkelmonster schwarz SockenHäkelmonster schwarz LoopHäkelmonster schwarz Tuch

Mehr nicht. Besser: noch nicht. Marisa schreibt und rechnet. Bald treffen wir uns dann wieder: Unter den Eichen, morgens vor 9 Uhr, zwecks Übergabe von Wolle und Anleitung.

Was ich dieses Mal für sie stricke? Keine Ahnung. Ein Tuch aus heller Wolle – mehr weiß ich noch nicht. Und verraten wird sowieso nichts, ehe nicht das Buch erscheint.

Andere Projekte gibt es vorerst keine. Aber wenn jetzt (hoffentlich bald) Frühling wird, bin ich vielleicht auch mehr im Garten als an der Nadel. Ich freue mich gerade über jeden Krokus, der da wächst.

IMG_2233Spätestens im April lesen wir uns dann wieder.

Juli

Seit vier Jahren sitze ich am gleichen Schreibtisch: Erdgeschoß, Nordseite, bodentiefe Fenster. Davor steht der Schreibtisch. Die Konsequenz? Im Winter ist es abartig kalt – im Sommer genauso. Offensichtlich hat das auch Auswirkungen auf mein Hirn … Zumindest bin ich genau eben erst drauf gekommen den Hausmeister zu bitten mit anzufassen und den Schreibtisch so weit von der Terrassentür zu tragen, dass die nicht nur zur Hälfte (wie bisher) sondern ganz aufgeht. Und plötzlich ist alles anders. Warme Luft kommt ins Zimmer. Yeah! Mag sein, dass ich im Laufe des Tages sogar die Strickjacke ausziehen kann.

Juli!! – Sommer!! Das wurde auch Zeit. Und bisher ist mein „Strick-Elan“ (gibt es das Wort?) ungebrochen. Auch wenn es vielleicht nicht schlau war ausgerechnet Mohair für mein Sommer-Projekt auszusuchen. Aber darüber will ich jetzt noch gar nicht nachdenken. Damit fange ich eh erst im August an.

Denn im Juli werde ich DIMASQ stricken. Sophia hat dieses unglaublich schöne Tuch entworfen und Euch im Juni schon in ihrem Blog gezeigt. Das habt Ihr gesehen, oder? Ich darf es probestricken. Nur weiß ich noch nicht genau wie. Die Idee, die ich hatte, will nicht funktionieren. Doubleface oder steeking sind die Alternativen. Mal sehen. Bilder gibt es deshalb leider noch nicht.

Statt dessen ein Juni-Bild: mein Tuch aus Wollresten ist fertig und hat tatsächlich Potential zum Lieblingstuch. Immerhin ist es das erste Tuch, das ich nach Fertigstellung nicht gleich verschenkt habe. Jede Farbe erinnert mich an Dinge, die ich gestrickt habe: Der Poncho für die Freundin, der Schal für die Chefin, die Pulswärmer für Jessica, der Quicksilver für eine andere Freundin – ich mag das sehr. Wollreste HäkelmonsterWer es nachstricken möchte: Drei Maschen anschlagen und dann in jeder zweiten Reihe, immer am Reihenbeginn die erste Masche stricken und aus dem (verschränkten) Querfaden eine Masche aufnehmen. Mein Tuch habe ich kraus-rechts gestrickt und jede Farbe so lang der Faden reicht. Die Woll-Qualitäten waren dabei ähnlich, wenn auch nicht gleich: Lama, Seide und (bißchen) Kaschmir. Ein Schmusetuch sagt der Sohn, der es sich geschnappt hat noch ehe die Fäden vernäht waren.

Am Freitag gibt es Zeugnisse, ab Montag ist er in Ferien mit seinem besten Freund. Aber nachdem der Mann zwei Söhne hat, die seit zwei Wochen (und noch weitere fünf) bei uns sind, wird es sicher nicht langweilig.

Juni

Und schon ist er vorbei der Wonnemonat! Zack! Juni … Wobei, mit Wonne war da nicht viel in Berlin in den letzten Tagen – zumindest nicht was das Wetter anbelangt. Für die Jahreszeit deutlich zu kühl für meinen Geschmack. Aber fürs Stricken war es toll. Ich bin ganz verblüfft wenn ich mir ansehe was ich geschafft habe.

Der Poncho ist tatsächlich fertig geworden und die wunderbare Freundin-Trauzeugin-Patentante die ihn zum Geburtstag bekommen hat, hat sich gefreut. Das schwarze Lace-Tuch ist dank der neuen Nadeln und dem Zuspruch toller Bloggerinnen ein gutes Stück länger geworden und das grüne Tuch ist tatsächlich auch fertig. Juchhu!

Ich habe einen Babysack gestrickt, an der Häkeldecke gearbeitet, mir Mützen ausgedacht und ein neues Tuch angefangen. Daran sitze ich im Moment am liebsten – es ist noch relativ frisch auf meinen Nadeln, aber ich sehe gerne wie es wächst. Rosé, grau und wollweiß sind Quicksilver-Reste. Das helle Braun ist was ich noch von Jessicas Glitzerwolle Schöneberg hatte, das Violett ist ein Poncho-Rest und das grün-türkis in identischer Qualität ist Überbleibsel eines Tuchs, das ich letztes Jahr für meine Chefin gestrickt habe. In dem Violett ist übrigens auch türkis – ob man das sehen kann auf dem Bild?

Tuch Wollreste HäkelmonsterWas mich aber am meisten verblüfft hat: offensichtlich passen diese Reste nicht nur hinsichtlich der Garnqualität zusammen – auch was mein „Farbschema“ anbelangt, bleibe ich mir treu. Jede Farbe passt zur anderen. Schön sieht das aus, ich bin richtig froh damit.

Alle andere Juni-Projekte sind vorerst unsichtbar, soll heißen es gibt sie (noch) nicht. Ich möchte zur Abwechslung mal wieder häkeln und denke über die eine oder andere Idee nach. Ein Tuch, eine Decke, vielleicht Beides, mal sehen. Vorerst häkel ich kleine Muster, ribbel sie wieder auf und denke neu.

Und wenn ich zu allem kene Lust mehr habe, gehe ich den Garten. Unkraut jäten, verblühte Rhododendronblüten abschneiden oder Rasen mähen. Meistens liegt da dann schon einer 🙂 – wenn er nicht Trampolin springt.

IMG_6551Ab heute soll Sommer sein sagen die Wetterfrösche. Ich möchte das nur zu gerne glauben!