Letztes Jahr waren es Tannenbäume. Einen ganzen Wald habe ich gestrickt. Mit Perlendeko und ohne, mit doppeltem Zopf und einfachem. Und aus jedem grünen Wollrest, den ich hier gefunden habe. Die meisten habe ich dann verschenkt, einer steht (auch dieses Jahr wieder) auf meinem Schreibtisch.
Sie sind so klein, dass sie in einen normalen Briefumschlag passen. Sie haben Charakter (wenn Bäume Charakter haben können), passen auf Korken und sind ganz schnell gestrickt. Also habe ich Anfang Dezember gleich mit dem nächsten Wald angefangen.
Bis ich die Wichtelanleitung gesehen habe. Lustige, kleine Gesellen, wieder sind Korken involviert und wieder ein Projekt, das ruckzuck fertig ist. Also stricke ich jetzt Wichtel.
Die Anleitung zu den Korknissen ist auf norwegisch. Elaine (ItalianDishKnits) hat sie bißchen abgewandelt und ins Englische übersetzt. Und das ist so einfach zu verstehen, dass jede, die mit den englischen Abkürzungen auch nur ansatzweise vertraut ist, damit keine Probleme haben dürfte.
Ich glaube, ich werde den einen oder anderen an Geschenkschleifen binden. Bestimmt ans Paket für die kleine Patentochter.
Selten war ein Advent so wenig adventlich wie bei uns wie in diesem Jahr. (Zum Thema Wonder-Weihnachtsmama spricht mir übrigens Stevie von PinkStinks mit ihrem Blogpost AUS DER SEELE. Unbedingt lesen, wenn Ihr es nicht schon kennt! Und die Kommentare auch). Heute packte mich dann doch das schlechte Gewissen, dass hier so gar nichts ist … Also wollte ich wenigstens bißchen Sternenstaub Weihnachtsdeko – aber wofür? Draußen ist auch kein Weihnachten. Statt dessen Sonne satt. Und was für eine Sonne! Endlich ist es wieder hell draußen. Und nicht mehr grau-feucht-kalt.
Das tut so gut!
Also werde ich gleich in den Garten gehen. Noch ein paar Blätter harken oder so. Akku aufladen. Licht tanken. Stricktechnisch läuft hier eh nicht mehr viel. Nur noch kleine Weihnachtsbäume.
Die sind bißchen fummelig (weil alles so klein ist), aber nicht kompliziert. Ich stricke zwei Varianten. Für beide muß man Zöpfe stricken können und mit dem Nadelspiel zurecht kommen, dann sind sie schnell gemacht. Am besten mit Wollresten, die dicker sind als Sockenwolle. Ich nehme am liebsten Wolle, die zu 3,5 Nadeln passt.
Mittlerweile fädel ich erst ein paar Perlen auf den Wollfaden (meistens 5, manchmal 7) und fange dann an zu stricken. Dann kann ich Kugeln (rote oder weiße Perlen) und Kerzen (gelbe Perlen) direkt einstricken. Damit gehts noch schneller.
Ein paar Bäume habe ich verschickt, ein paar verschenkt, ein paar stehen hier noch auf Korken.
Bis letzte Woche war ich entspannt – tiefenentspannt. Und dann hat mich Weihnachten Ende vorletzter Woche doch überrollt. So sehr, dass ich Abends nicht einschlafen konnte in der Sorge, daß der 24. schneller kommt als ich stricken kann …
Also habe ich gleich am nächsten Abend alle „Geschenk-Projekte“ angeschlagen (zwei sind jetzt fertig, drei und vier angefangen, ein fünftes in der Planung) und nur noch gestrickt. Und gehäkelt. Wahlweise. Bis heute morgen. So schnell wie die Panik kam war sie dann auch wieder weg. Heute ist ja erst der 2. Dezember … Deshalb: durchatmen, bloggen und dann langsam weiter machen : )
Erzählen was ich stricke kann ich kaum: denn die zu Beschenkenden lesen mein Blog (glaube ich). X soll nicht wissen, dass Y für sie schon fertig ist. Wenn A B sieht weiß sie sofort dass das für sie ist. C wünscht sich D und glaubt nicht dass sie die bekommt (bekommt sie aber), usw. Verraten kann und will ich nichts. Also zeige ich Bilder, die nichts zeigen. Super.
Bei allem sind alle anderen Projekte (natürlich) unverändert nicht fertig und ich fange an mich ein bißchen zu schämen. Der Zick-Zack-Schal liegt hier in seiner Pracht, ist so lang und so bunt, dass ihm ein Photo nicht mehr gerecht wird. Aber fertig ist er noch nicht. Es fehlen noch 15 Zentimeter.
Das YarnCamp-Tuch … Mittlerweile sind 400 Maschen auf der Nadeln, jede Reihe eine gefühlte Ewigkeit. „Und? Was hast du gestern Abend gemacht?“ – „Och, eine Reihe am YarnCamp-Tuch gestrickt.“ … Nee, die Ruhe habe ich gerade nicht.
Wilde Farben, oder? Was am Anfang Improvision war gefällt mir jetzt immer besser. Und das Garn strickt sich gigantisch. So weich und so schön. Ich bin keine Schnellstrickerin, aber damit könnte ich es sein.
Und dann Marisas Tuch: Caramida. Auch so ein Ding. 10 Knäuel hängen dran und seit mindestens so vielen Wochen habe ich keine einzige Masche gestrickt. Ich möchte ein freies Wochenende und dieses so schöne Tuch einfach nur zu Ende stricken. In einem Rutsch. Aber wann?
Erst ist Weihnachten. Und das heißt, ein kleines Graues hat alleroberste Priorität (nein, kein Stirnband). Mal sehen was danach kommt. Wehe, eine/r wünscht sich noch was!
Und zwischenurch stricke ich Weihnachtsbäume, setze sie auf Korken und bin dann tatsächlich wieder entspannt.
Wie sieht es bei Euch aus? Alles nach Plan? Ich muss gleich mal gucken gehen, was auf Euren Nadeln liegt.
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