Pia wieder. Zum zweiten Mal mit einem Text auf häkelmonster. Dieses Mal über kleine Strickereien im Allgemeinen und Pinguine im Besonderen. Mal sehen – vielleicht hält ihr Schreib-Flow ja länger an. Dann wage ich mal vorauszusagen, dass sie ihren eigenen Blog wieder reanimiert. Das hätte doch was. Was meint Ihr?
Aber jetzt erst mal zu Line, der Pinguindame im Abendkleid:
Kaum eine/r von uns Wollsüchtigen hat immer nur ein einziges Projekt am Start – ich nehme mich da nicht aus. Meistens arbeite ich zeitgleich an ein bis zwei größeren Projekten, mit einem Materialverbrauch ab 400g. Für mehr Abwechslung und ein schnelles Erfolgserlebnis, schiebe ich dann aber gerne auch mal Kurzprojekte dazwischen. Diese kleinen Strickereien sind mein Schönstes. Sie eignen sich hervorragend als Geschenkchen oder Mitbringsel. Und mit einem Materialverbrauch zwischen 50 – 300 g tragen sie zur Stash-Reduktion bei, weil ich ohne Zukauf Reste aufbrauchen kann.
Anfang September war der Geburtstag einer lieben Kollegin. Ich mag sie sehr gerne und wollte ihr das mit einem kleinen Geschenk auch zeigen. Eine Aufmerksamkeit, something money can’t buy. Ein Schelm, wer denkt, ich habe nur auf den richtigen Anlass für ein weiteres Zwischendurch-Projekt (ZettDePe) gewartet … Manchmal fügt es sich halt einfach gut und ich beschloß, trotz eigentlich viel zu vieler mehrerer WIPs, ein Knuffel-Tier zu häkeln.
Der Spaß am ZettDePe beginnt für mich jedes Mal wieder mit der Suche nach einer geeigneten Anleitung. Ich schnappte mir also einen Stapel meiner Filati Home Hefte-Sammlung, kuschelte mich auf die Couch und begann zu stöbern. Kennt ihr diese Hefte? Sie sind wirklich toll. Hergestellt aus hochwertigem Papier passt einfach alles: die Aufnahmen sind in coolen Locations fotografiert, die Seitenstrecken sind in sich stimmig, die Modelle schön arrangiert. Da macht schon die Projektauswahl gute Laune.
Mache ich den Affen? Der ist so witzig. Vielleicht das Bärchen? So süß! Nee, ich mach das Seepferdchen. Originell, aber wie biege ich den Schwanz? Der Mops ist abgefahren, schade, dafür habe ich keine passende Wolle. Eine Menge Hefte und mindestens drei niedliche Modelle in jedem Heft sorgten für einen langwierigen Entscheidungsprozess. Am Ende fiel die Wahl auf den Pinguin.
In meinen Beständen hatte ich noch Catania von Schachenmayr und Initial von Bergère de France. Die beiden zusammen ergaben zwar noch nicht die Dicke der Materialvorgabe, aber mit Häkelnadel 5 statt 6 gehäkelt, würde der Pinguin eben ein bisschen kleiner als das Original (27 cm hoch, 51 cm Bauchumfang). Die perfekte Größe also für meine Zwecke.
Wie jeder weiß, tragen Pinguine einen Frack mit weißer Weste. Gemäß Anleitung sollte der Pinguin jedoch bis auf die Nase komplett aus schwarzem Garn gehäkelt werden. War das künstlerische Freiheit der Häkeldesignerin oder diente es nur der Einfachheit? Ich wusste es nicht. Wie sollte ich die Anleitung verändern, wenn ich beim Dresscode White Tie bleiben wollte, aber keine Lust hatte mit Intarsientechnik zu häkeln? Kurz entschlossen nahm ich als dritten Faden das Kin Gin Glitzergarn von ITO hinzu. Aus dem Frack wurde eine lange Abendrobe und aus Herrn Pinguin eine elegante Pinguine.
Die Anleitung war super einfach. Einzig die Vorgabe, beim Häkeln in Runden jede Runde mit einer Luftmasche zu beginnen und mit einer Kettmasche in selbige zu beenden, fand ich nicht so gelungen. Die Kett-Luftmaschenverbindung gibt eine kleine Naht, welche durch arbeiten in Spiralrunden vermieden werden kann. Beim einfarbigen Häkeln in Runden kenne ich keinen Grund, der dafür spräche, nicht komplett in Spiralrunden zu arbeiten. Muss ich nächstes Mal vorher dran denken.
Naja, einen schönen Pinguin kann am Ende nichts entstellen. Und diese tolle kleine Kettmaschennaht an der Nase wertet die Anleitung wieder auf.
„Schau mir in die Augen, Kleines!“ Jetzt mal ehrlich, Pinguine Line ist voll süß, oder?
Ach Gottchen, wie putzig.
♥️ Anni