3 Minuten: Patent-Gestrick zusammennähen

3 Minuten – mehr braucht es in der Regel nicht, um nachzulesen was mir gerade nicht einfällt. Eine bestimmte Technik, ein Kniff, eine Eselsbrücke, eben das, was mir in genau diesem Moment beim Stricken oder Häkeln weiterhelfen würde.

Aber wo habe ich es hingeschrieben? War es online oder auf einem Zettel? Meistens dauert die Suche danach viel länger als von mir gewollt (auf jeden Fall deutlich länger als drei Minuten …) und deshalb werde ich das ab sofort hier sammeln. Um mir (und vielleicht auch Euch) das Leben Stricken leichter zu machen.

Der Loop für den Sohn ist gestrickt in Patent, was ihn (den Schal, nicht den Sohn) super voluminös macht. Das war ebenso eine Vorgabe wie (2) „doppelt um den Hals zu tragen“ und (3) in Lieblingsfarbe: Pink!

Ich habe mit provisorischem Maschenanschlag begonnen (5er Nadel, 40M / 27cm) und 130cm gestrickt. YouTube hat mir dann (sehr genial!) in zwei kleinen Videos beigebracht, wie man Patent zusammennäht, so dass die Naht unsichtbar wird (Video Teil 1 und Teil 2).

Das hat im Erstversuch nicht ganz geklappt. Meine Naht ist sichtbar. Aber das macht nichts.

Gestrickt habe ich mit Drops Merino ExtraFine in Pink (5 Knäuel); Beilauffaden war mehrheitlich Drops KidSilk in dunkelrosa (2 Knäuel) und als das Fädchen zu Ende ging, habe ich mit Pink weitergestrickt, einfach weil das hier noch lag. Auch das sieht man. Auch das macht nichts.

Mittlerweile hat die Wolle um ungefähr 10cm nachgegeben, der Loop ist jetzt 140cm lang, aber immer noch weich und voluminös. Kommentare gibt es viele („Na, hat deine Mutter dir ihren Schal gegeben?“ oder „Dir muss kalt sein, wenn du Pink trägst“), aber sowas läßt den Sohn nur müde lächeln. Es hält ihn nicht davon ab den schmuseweichen Loop zu lieben. So sehr, dass er ihn ständig trägt.

Die Farbe ist unfassbar und auch im richtigen Leben mindestens so grell wie auf dem Bild.

Konsequenz: Der Mann möchte jetzt auch einen. Genauso weich und voluminös, aber in Flaschengrün. Ich kann die Naht also noch mal üben.

Viel um die Ohren (in jeder Hinsicht)

Vergangene Woche waren Chef und Chefin in der Stadt, ich wollte unbedingt einen Kaminholz-Unterstand bauen und die Nürnberger Patentochter hatte sich zu Mittwoch für einen 4-tägigen Besuch angesagt. Nicht besser wurde die volle Woche durch all das, was sowieso gemacht werden muss (Haushalt), das, was am letzten Wochenende liegenblieb, weil wir nicht in Berlin waren (Wäsche …) und zwei Säcke (Säcke!) voller Quitten, die verarbeitet werden wollten. Der Magenvirus, der da am Donnerstag noch oben drauf kam, war dann fast schon egal … ?

Kurz: Bloggen war einfach nicht drin. Stricken eher auch nicht. Viel zu viel um die Ohren.

Jetzt sind Chef und Chefin wieder weg (der Virus zum Glück auch), der Unterstand ist gebaut und seit gestern befüllt, Quittengelee aus 6 Litern Saft ist gekocht und heute morgen (es war noch dunkel) habe ich die Patentochter wieder zur Bahn gebracht.

Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag – irre, wie schnell man sich an einen lieben Menschen gewöhnt. Wunderbar, dass wir trotz allem soviel Zeit für einander hatten. Der Sohn mit ihr, ich mit ihr, wir mit uns. Jetzt, wo sie weg ist, ist da tatsächlich ein Loch.

Und à propos „um die Ohren“: Sie hat sich so süß über den meergrünen Schal gefreut. Dabei war ich neulich ganz nah dran ihn wieder aufzuribbeln, weil ich dachte, der sitzt nie im Leben. Jetzt gefällt er mir an ihr so gut, dass ich überlege einen zweiten zu stricken.

Aber erstmal nicht. Für den Moment ist mir ein Mittagsschlaf näher als jede Stricknadel. Was immer Ihr heute macht – habt es schön!

Beer Mitts

Dinge gibts, die gibts nicht – oder eben doch. So was ähnliches dachte ich, als mir die Chefin neulich ein Bild von einem Beer Mitt schickte. Sie war in Asien auf Geschäftsreise und kam mit einer Dame, die zu ihrer Delegation gehörte, ins Gespräch; ein Wort gab das andere und weil die Chefin bei allem was mit Wolle zu tun hat an mich denkt, kam dann das Bild per Mail an mich.

Voilà: ein Beer Mitt:

Ein Bier-Handschuh – verrückt, oder? Das habe ich echt noch nie gesehen. Braucht wahrscheinlich auch niemand. Es ist in der Idee sowas wie ein Fausthandschuh, der die Hand in „Becherhaltung“ zwingt. Gestrickt und um einen gehäkelten Boden erweitert. Da passt eine kleine Flasche rein oder eben ein Glas. Unisex und für Rechts- und Linkshänder gleichermassen.

Anleitungen finden sich überall im Netz. Auch in verschiedenen Größen. Profis stricken einen farblich passenden Handschuh für die andere Hand dazu, habe ich gesehen (aber nicht nachgemacht).

Beer Mitt HäkelmonsterUnd weil ich aus der Mail der Chefin zu lesen glaubte, dass sie genau so einen Handschuh gerne hätte und – ja – weil mich die Konstruktion gereizt hat und weil ich eh so wenig weniger als sonst auf den Nadeln habe, habe ich ihr gleich einen aus Wollresten gestrickt. Schurwolle, bißchen kratzig, aber warm. Passend für den Weihnachtsmarkt in USA.

Ich bin sehr (!) gespannt, was sie sagen wird, wenn sie in knapp zwei Wochen hier ist!

Für den Chef stricke ich auch noch einen. Und für meine Schwester. Fair Isle und in Vereinsfarben. Dann hält der Kaffee länger warm, wenn sie im Winter am Fußballfeld steht, um ihre Jungs anzufeuern 🙂

3 Minuten: Rippen

3 Minuten – mehr braucht es in der Regel nicht, um nachzulesen was mir gerade nicht einfällt. Eine bestimmte Technik, ein Kniff, eine Eselsbrücke, eben das, was mir in genau diesem Moment beim Stricken oder Häkeln weiterhelfen würde.

Aber wo habe ich es hingeschrieben? War es online oder auf einem Zettel? Meistens dauert die Suche danach viel länger als von mir gewollt (auf jeden Fall deutlich länger als drei Minuten …) und deshalb werde ich das ab sofort hier sammeln. Um mir (und vielleicht auch Euch) das Leben Stricken leichter zu machen.

Manchmal nervt (mich) „2 rechts, 2 links“. Manchmal passt es auch einfach nicht.

Hier kommen deshalb drei Alternativen – alle drei gefunden auf der Suche nach dem perfekten Muster für einen weichen, breiten langen Schal in allerschönstem Blau (das Garn liegt hier schon).

Der Klassiker: Patentmuster

Rippenmuster HäkelmonsterMaschenzahl teilbar durch zwei. Reihe 1: (1 Umschlag, eine Masche abheben wie zum links stricken, 1 Masche rechts) – wiederholen bis zum Ende der Reihe. Reihe 2: im Prinzip genauso, nur dass der Umschlag aus der Vorreihe immer mit der darauf folgenden Masche rechts zusammengestrickt wird. (Sieht man auch auf dem Bild. Da sitzen immer zwei Maschen nah beieinander. Die werden auch zusammen abgestrickt). Diese eine Reihe wiederholen bis der Schal lang genug ist oder das Garn zu Ende.

Der Bequeme: Rippen ohne linke Maschen

Rippenmuster HäkelmonsterMaschenzahl teilbar durch 4, plus 3; Reihe 1: (3 rechts, 1 abheben wie zum links stricken, mit dem Faden vor der Nadel) – wiederholen bis zum Ende der Reihe. Reihe 2: 1 rechts, dann wieder (1 abheben mit dem Faden vor der Nadel, 3 rechts) … bis zum Ende der Reihe. Beide Reihen im Wechsel stricken bis der Schal lang genug ist oder das Garn zu Ende.

Der fast Normale: 2 re / 2 li – aber anders.

Rippenmuster HäkelmonsterMaschenzahl teilbar durch 4, plus 1: Reihe 1: 2 rechts, 2 links, die letzte Masche wieder rechts. Diese eine Reihe wiederholen bis der Schal lang genug ist oder das Garn zu Ende.

Alle drei Varianten haben keine explizite Vorder- oder Rückseite und sind wunderbar „squishy“ – das kann man auf Deutsch gar nicht so schön sagen. („Doch,“ sagt der Mann, „fluffig“ … Hm. Fluffig? Was ist denn das für ein Wort?!).

Ich glaube, Version 2 ist meine. (Aber erst wenn der Loop für das Kind fertig ist und die Strickjacke für mich und alles, was hier sonst noch rumliegt … ja, ja, ja).

Manchmal sind aller guten Dinge nicht drei, sondern vier. Hier ist noch eine Variante:

Häkelmonster WaffelmusterMaschenzahl teilbar durch vier; 2 Reihen 2re/2li, dann zwei Reihen rechts. Mehr Waffel als Rippe, aber auch sehr schön.

 

Pink

Heinrich VIII hatte sechs Frauen. Keine war wirklich glücklich mit ihm, das weiß ich noch aus Schulzeiten und bis heute kann ich mir merken, wie er sich von ihnen trennte (um das mal so salopp zu formulieren): divorced, beheaded, died — divorced, beheaded, survived. Anne Boleyn war mir die liebste. Tolle Frau!

Absurd, aber daran dachte ich als der Sohn um einen neuen Loop bat … Wisst ihr noch letzten Winter, als er einen um den anderen verloren hat? Verloren in der Schule, verloren in der U-Bahn, verloren in der Umkleide der Turnhalle … Der Letzte ist noch da, (ich will das gar nicht zu laut beschreien), er trägt ihn auch, hätte aber gerne einen anderen.

Möglichst pink, möglichst doppelt um den Hals und möglichst weich. Also habe ich den jetzt genau so auf den Nadeln: 30 cm breit und mittlerweile 1,30m lang im Patent-Muster. Das ist so simpel und macht so viel Spaß, dass ich irgendwann wahrscheinlich den ganzen Jungen in Pink einwickeln kann, weil das Ding so lang wird. Ist mir egal.

Merino in pink. Erst mit KidSilk in dunkelrosa als Beilaufgarn, jetzt mit KidSilk in pink. Pink pink. Kann man das auf den Bildern erkennen? Wahrscheinlich eher nicht. Es läßt sich nicht so gut photographieren. Die Farben sind so ein Mittelding zwischen dem oberen und dem unteren Bild.

Irgendwo habe ich als Richtwert mal gelesen, dass ein Loop, der später doppelt um den Hals getragen werden soll, vor dem Zusammennähen so lang sein sollte wie der Mensch, der ihn tragen wird. Ob das stimmt? Kennt Ihr Euch da aus? Für den Moment denke ich, dass das viel zu lang ist. Zumal Merino ja mindestens 10% nachgibt. Aber macht es das auch zusammen mit KidSilk?

Ich weiß es nicht. Helft mir mal bitte. Und so lange ich es nicht weiß, stricke ich einfach weiter. Die heißen ja nicht umsonst auch „infinity scarf,“ oder?