Nach Weihnachten

Woran liegt es, dass der Dezember so viel kürzer zu sein scheint als alle anderen Monate? Gerade erst war Advent, längst wollte ich einen nächsten Blogpost schreiben und – zack – schon ist Weihnachten vorbei. Verrückt!

Irgendwie fiel Advent aus dieses Jahr. Zumindest bis wir am 23.12. in diese Ferienwohnung im Münsterland kamen. Dort hatten wir gebucht, um die Weihnachtstage mit der Familie des Mannes zu verbringen und ohne uns gegenseitig auf die Nerven zu gehen. Was bei fünf Tagen und gerade zu Weihnachten ja gerne mal passiert … (Sagt jetzt bitte nicht, das ist bei Euch ganz anders). So konnte jede/r abends in ein eigenes „Zuhause“ und morgens zum Frühstück gut gelaunt wieder ins Haus der (Schwieger-)Mutter. Hat auch geklappt.

Unser temporäres Zuhause war nicht nur groß und hell – Corona, unsere wunderbare Vermieterin hatte alles superschön für uns dekoriert: Glitzersterne, leuchtende Rehe, Nußknacker, Schokolade, sogar DIY-Bücher – alles da. Total toll! Und endlich war Advent 🎄.

Wobei … ohne unseren Vermieter, hätte auch das schief gehen können 😬. Zwei Mal hat er mein Weihnachten gerettet: als wir uns Heiligabend ausgesperrt haben (der einzig existierende Schlüssel steckte innen im Schloss … wenn schon, dann richtig …) war er es, der die Tür trotzdem aufbekommen hat. Und als ich Wolle wiegen musste, um weiterstricken zu können, hat er mir seine digitale Goldwaage geliehen.

Das war echt ein Rundum-Sorglos-Paket, das wir da gebucht hatten und entsprechend stressfrei waren die Feiertage für uns. Morgens Kaffee aus der Melitta-Kanne mit passendem Filter (soviel Vertrauen in fremde Mieter muss man erst mal haben! Hätte ich das? Eher nicht … Aber so eine Kanne hätte ich gerne 🙃), über dem Eßtisch Maria mit Kind. Draußen viel Land und viel Ruhe.

Abends pokern mit Schwager, Nichte, den Söhnen (zwei von dreien waren da); außerdem das schon erwähnte neue Strickprojekt auf den Nadeln, das unglaublich schnell gewachsen ist. Wahrscheinlich weil der schönste, kleine Engel überhaupt, (geschenkt von meinen Nachbarinnen) mir geholfen hat.

Kurz: Vier Tage viel zu viel gegessen, gestrickt und wunderbar geschlafen. Doch, war gut. Richtig gut.

Nun sind wir wieder in Berlin. Der große Sohn des Mannes ist heute morgen für ein paar Tage nach Kopenhagen geflogen, der kleine Sohn (Überraschung!) hat Training. Der Mann und ich haben noch frei, schlafen aus, sehen Freunde. So könnte es bleiben. Das Leben ist schön.

Für Euch hoffentlich auch. Wo immer Ihr seid – laßt es Euch gut gehen, erholt Euch, wenn Ihr noch frei habt und kommt gut in 2019!

Sommer Nachwehen

Auf Instagram sind jetzt überall Bilder von Wollmützen, Wolljacken, Wolljubel – meint Ihr das ernst? Wollt Ihr das echt schon wieder? Socken an den Füßen und Wolle am Hals? Ich ehrlich gesagt nicht. Da bin ich noch weit (!) von entfernt.

Stricken? Ja! Tragen? NEIN!

Noch nicht. Wenns nach mir geht, kann es gerne noch eine Weile warm und vor allen Dingen hell sein. Immer barfuß und Frühstück draußen. So, wie in den Ferien. Das war so schön!! Auch ohne dass wir viel gemacht haben.

Wobei das so nicht ganz richtig ist. Wir waren notgedrungen ungemein sportlich … Denn statt Straßen oder Wegen gabs am Ferienort unfassbar viele Treppenstufen. 130 bis zum Supermarkt, 42 zum Strand, 68 in die Stadt. Stufen, Stufen, Stufen. Ich hab’ jetzt Oberschenkel wie … ach, lassen wir das.

Und auch dem Sohn gehts wieder gut. (Danke für Eure so wunderbaren Kommentare hier und überall sonst!!) Er hat sich nicht nur erholt, sondern auch entschieden, wie es für ihn weitergeht: Überraschung – er wird Basketball spielen 🤣 (als ob da irgendjemand je dran gezweifelt hätte …), wenn auch zwei Ligen weiter unten. Coole Mannschaft, großartiges Vereinskonzept, logistisch machbar, ohne dass ich ihn immer fahren muss und – vor allen Dingen – jede Menge Spaß. Genug Vorfreude, um auch in den Ferien kaum einen Tag ohne Ball unterwegs gewesen zu sein.

Was war sonst? Im Gegensatz zu den Vorjahren habe ich kaum Blätter gestrickt. Ich glaube, nach drei Jahren bin ich damit durch. Außerdem war es so heiß, so unfassbar heiß, …

Klar gab es trotzdem ein Sommerprojekt. Hier ein Bild von den Anfängen. Dazu inspiriert hat mich die (Kauf-)Anleitung des IceCream Wrap. Mit deutlich dünnerem Garn und nur zwei Farben ist das Ergebnis schmuseweich und mit sensationeller Rückseite. Seit gestern Abend ist es fertig – Bilder davon kommen bald.

Vor 10 Tagen hat die Schule wieder angefangen. Der Mann ist wieder im Rheinland, ich jongliere Sohn, Job, Haushalt. Alles wie immer. Nur jeden Tag ein bißchen kühler, ein bißchen dunkler.

Und immer dann, wenn mich das gruselt, gucke ich mir dieses Tuch an. Mein Fliegenpilz. Vielleicht wird der Herbst ja doch ganz schön …