Alles gold. Fast alles …

„Vor meinem Haus liegt ein goldener Teppich, ist das nicht schön?“ hat meine Tante neulich gesagt. Seither sehe ich auch in meinem Garten nicht mehr vorrangig „Blätter = Arbeit.“ Sollen sie doch liegen, solange sie gold sind. Zu blauem Himmel sieht das ja wirklich ganz schön aus.

Außerdem hat mir die Tante 20 Kilo (in Worten: zwanzig Kilo) Quitten von meiner Mutter mitgebracht. Dazu die Nachricht, dass ich gerne noch mehr haben kann, wenn ich möchte … (Nein, danke). Das heißt, ich habe auch ohne dass ich Blätter harke genug zu tun. Jeden Tag mache ich Quittengelee. Jeden Tag drei Liter. Heute noch und dann bin ich fertig. Dann stehen hier um die 50 Gläser. Der Winter kann kommen!

Bei allem komme ich nicht wirklich zum stricken oder häkeln. Trotzdem wird ab und an etwas fertig. Zum Beispiel eine kleine Babymütze für das Enkelkind unserer Vermieterin aus Arcachon.

Über ihre Nachricht mit Bild von Baby Milan habe ich mich so gefreut, dass ich gleich auch (mal wieder) eine Jacke nach der Anleitung, die ich Kiki (la wollbindung) verdanke, angefangen habe. Ich stricke aus Resten meines wonder woman wraps: nach gelb kommt blau, dann rot. Ein bißchen Wonder Woman schadet auch einem kleinen Jungen nicht, denke ich.

Blätter, Quitten, Strickjacke – alles irgendwie gold. Nur diese Nachricht nicht:

Wir haben festgestellt, dass Ihr Account genutzt wurde, um schadhafte Software auf Ihrem Server zu installieren und auszuführen. Diese Software wurde dann genutzt, um Angriffe auf fremde Systeme durchzuführen.“

Schadhafte Software … Angriffe auf fremde Systeme … 😱 Gerettet hat mich (mal wieder und ohne zu zögern) Magdalena.

Freitag Abend, 22h00? Egal! Sie war wach und da, hat zwei russische Angreifer am Schopf gepackt und rausgeschmissen, dann die Firewall noch höher gezogen, schadhafte Software gelöscht und neu installiert. (All das über TeamViewer, so dass ich zugucken konnte. Idee war dabei sicher auch, dass ich was lerne, nur war ich dazu viel zu aufgeregt 🙃 … ). Kurz vor Mitternacht war dann alles wieder heile, weder dem häkelmonster noch Euch ist irgendwas passiert, die Seite ist wieder online und doch flattern meine Nerven immer noch ein bißchen.

Deshalb schnell ein Blogpost (war eh fällig) und sei es nur um mir zu zeigen, dass wirklich alles wieder gut ist.

Herbst

Heute nachmittag war ich wieder im Garten. Weil es nötig war. Für den Garten (da liegt noch so viel Laub), aber auch für mich. Ich wollte noch einmal das Gefühl von Spätsommer: Sonne, blauer Himmel, Temperaturen über 20°C.

Denn wenn die Wetterfrösche Recht haben, ändert sich das morgen. Es soll merklich kühler werden, bewölkter … Ab Dienstag dann Regen. Regen macht mir nichts, aber die Aussicht auf die nächsten Monate ist gruselig. Erst Grau, dann dunkel.

Das seht Ihr anders? Ihr Glücklichen.

Ich brauche Wärme und Licht. Wie eine Eidechse. Damit bin ich momentan offensichtlich ziemlich alleine. Egal wo ich hingucke – ob Blogs, Instagram oder Facebook – alle freuen sich auf Wollmützen. Sie wollen Strickjacken tragen und sich in Tücher wickeln. Wahrscheinlich auch schon Lebkuchen essen …

Echt jetzt?

Socken – okay. Da bin ich dabei. Die trage ich aber auch wenns warm ist. Das zweite Paar Socktober-Socken ist mittlerweile fertig, das dritte in der Mache. Weiter bin ich noch nicht.

Dabei wäre ja noch das Eine oder Andere auf den Nadeln: Der Birkin, der keiner wird, liegt hier schon so lange. Den werde ich in wenigen Wochen brauchen. Also kommt er als nächstes dran. Dann der blaue Schal. So weich aus Kaschmir. Und ein neues Häkelprojekt gibt es auch.

Alles zu seiner Zeit.

Nachtrag:

Der kleine Weinstock, den ich vergangenen Sommer aus Bordeaux mitgebracht habe, mein Bordeaux aus Bordeaux, ist unglaublich gewachsen;

der Fuchs / die Katze / das Eichörnchen (nein, 😱 nicht das Eichhörnchen) hat sich eine Taube geholt;

das Laub ist geharkt.

Draußen riecht es nach Herbst.

 

 

Vanilla is the new Black

Der Orthopäde hat gesagt, es wäre gut, wenn ich weniger stricke und weniger am Computer bin. Weil alles verspannt ist, der Nacken, der Rücken. Dann hat er mich einmal „zurechtgebogen,“ den Nacken getaped und mir Physiotherapie verschrieben.

Seither bin ich im Dschungel Garten (nein, weiß der Doktor nicht). Laub harken, aufräumen, Büsche zurückschneiden, Holz hacken und spalten. Einerseits eine Sisyphos-Arbeit (Stunden draußen und am Ende sieht man nichts. Gar nichts!), andererseits enorm befriedigend. Körperliche Arbeit und frische Luft tun eben einfach gut (dem Kopf. Nicht dem Nacken …).

Und wenn ich dann irgendwann am späten Nachmittag nach drinnen schleiche, reicht es bestenfalls noch für ein paar Runden Gestricktes am kleinen Projekt (bloß nichts großes oder kompliziertes).

Wie gut, dass genau jetzt Sock-tober ist. Wie gut, dass ich die Anleitung zu den Vanilla is the new Black Socken entdeckt habe. Stricken sich total einfach, sitzen perfekt und guckt doch mal die Ferse! Klasse, oder?

Ruck zuck waren sie aus der geringelten Glamy Sockenwolle (Lana Grossa) fertig. Glamy weil mit Glitzerfaden. Glitzert wirklich, läßt sich aber nicht so gut photographieren. Aber: sehr schönes Garn! Stricke ich gerne wieder mit – wenn auch lieber in einfarbig. Streifen und Glitzer sind (für mein Empfinden) dann eben doch eher too much.

Egal. Die Socken sind klasse und wandern in die Schublade. Zumal das nächste Paar Ringelsocken schon auf den Nadeln ist. Zwei mal Regia – rot und blau meliert – von oben nach unten gestrickt, Käppchenferse (rot), Bändchenspitze (rot). So einfach, dass es mir bei der zweite Socke schon zu langweilig ist. Deshalb hat die jetzt eine Reihe kleiner Schafe bekommen.

Wenn nichts dazwischen kommt, ist auch dieses Paar heute Abend fertig. Dann ist Wochenende.

Morgen wird sich der Mann am Holz verausgaben (er freut sich schon), während ich … hm … vielleicht mache ich einfach mal gar nichts. Backe einen Apfelkuchen fürs Schulfest und setze mich in die Sonne.

Ich glaube, das mache ich ☀️

h+h 2018

[Werbung] Letztes Wochenende war wieder mal Basketball angesagt. Auf dem Parkett der Sohn; auf der Bank seine Eltern. Und wieder mal ging es um viel: nachdem die Jungs vor zwei Wochen Berliner Meister ihres Jahrgangs geworden sind (Tschakka!), spielten sie jetzt um die Qualifikation für die Norddeutschen Meisterschaften. Und das, wo in Köln die h+h stattfand – die Messe für Handarbeit und Hobby …

Lange habe ich nicht so gehadert – Basketball oder Wolle. Der Sohn oder ich. Mutter des Monats oder Wolle pur. Letztlich habe ich dann doch einen Flug nach Köln gebucht. Samstag morgen zu nachtschlafener Zeit hin, spät nachts zurück und Sonntag in die Halle nach Fürstenwalde. Yeah!

Meine Highlights?

Highlight N°1: Wie so oft – das Vernetzen im richtigen Leben! Pia, Sabine, Kathi, Sophia, Rebekka, Kiki und alle anderen, die ich gesehen, umarmt und gesprochen habe. An Messeständen, in Terminen und beim Bloggertreffen der Initiative Handarbeit. Überhaupt: das Bloggertreffen. Was für eine wunderbare Aktion, den Bloggern auch in diesem Jahr ein Forum zu bieten, an dem sie sich kennenlernen, wiedersehen und austauschen konnten. Und – ja – gestrickt haben wir auch. Auch wenn die Mehrheit der Anwesenden aus Nähenden zu bestehen schien. Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, noch viele Kreative kennenzulernen.

Initiative Handarbeit – sagt Euch das eigentlich was? Ich glaube, dazu werde ich demnächst auch noch mal mehr schreiben.

Highlight N°2: Termine bei Schachenmayr und LanaGrossa mit vielen Infos zu neuen Garnen und Designs. Begeistert hat mich wieder mal … Sockenwolle!

Von Schachenmayr gibt es ab Mitte Juli eine Regia Premium-Line. Anders gewickelt als die üblichen Knäuel und (zu Recht!) mit kleiner Krone auf der Banderole. Drei Edelgarne machen diese Serie so besonders: Merino Yak hat 14% ungefärbte Yak-Fasern. In Alpaca Soft sind 15% Suri Alpaca und Silk besteht zu 20% aus Seide. Alle drei sind megaschön! Und ganz weich : )

Tatsächlich zu schade, um nur Socken draus zu stricken. Ich bin sehr gespannt auf erste Stricktests. Da blogge ich in nächster Zukunft sicherlich noch ein paar Mal drüber.

LanaGrossa bringt im Juni Sockenwolle mit Glitzer auf den Markt. Der Glitzerfaden ist dabei nicht (wie früher) aus Metall, sondern aus Polyester und deshalb tatsächlich weich. Es wird Farbverlaufsgarne (Ringel) geben und einfarbige Sockenwolle. Letztere finde ich total klasse! Ganz schlicht und dann – wegen des Glitzers – doch nicht.

Auch damit möchte (und werde!) ich unbedingt stricken.

Highlight N°3: Die vielen Messestände – totale Inspiration, Kopfkino pur! Nur gut, dass man auf der h+h nichts kaufen kann, sondern nur gucken. Ich wäre sonst arm geworden!

Sieht so aus, als gäbe es in der Herbst/Winter-Saison nichts, was es nicht gibt: Alle Fasern, alle Stärken, alle Materialien, alle Farben. Warum es mir ausgerechnet die (Polyester-)Jacke von Katia angetan hat? Keine Ahnung. Aber noch geht sie mir nicht aus dem Kopf. Wie ein Mäusefell sieht sie aus.

Ich habe so viel gesehen, gelernt, gefühlt – es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis das alles aus mir raus kommt. Noch kann ich nicht mal richtig drüber schreiben. (Merkt man gar nicht, ich weiß …). Da kommt also noch was.

Und sollte die eine oder der andere sich jetzt fragen was das Highlight für den Sohn war: Platz 2! Und damit tatsächlich die Qualifikation für die Norddeutschen Meisterschaften im April! Geht doch 😉. Er sagt, es lag (auch) am Einhorn-Bild, das ich ihm aus Köln geschickt habe. Wenns doch immer so einfach wäre …

Viel um die Ohren (in jeder Hinsicht)

Vergangene Woche waren Chef und Chefin in der Stadt, ich wollte unbedingt einen Kaminholz-Unterstand bauen und die Nürnberger Patentochter hatte sich zu Mittwoch für einen 4-tägigen Besuch angesagt. Nicht besser wurde die volle Woche durch all das, was sowieso gemacht werden muss (Haushalt), das, was am letzten Wochenende liegenblieb, weil wir nicht in Berlin waren (Wäsche …) und zwei Säcke (Säcke!) voller Quitten, die verarbeitet werden wollten. Der Magenvirus, der da am Donnerstag noch oben drauf kam, war dann fast schon egal … ?

Kurz: Bloggen war einfach nicht drin. Stricken eher auch nicht. Viel zu viel um die Ohren.

Jetzt sind Chef und Chefin wieder weg (der Virus zum Glück auch), der Unterstand ist gebaut und seit gestern befüllt, Quittengelee aus 6 Litern Saft ist gekocht und heute morgen (es war noch dunkel) habe ich die Patentochter wieder zur Bahn gebracht.

Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag – irre, wie schnell man sich an einen lieben Menschen gewöhnt. Wunderbar, dass wir trotz allem soviel Zeit für einander hatten. Der Sohn mit ihr, ich mit ihr, wir mit uns. Jetzt, wo sie weg ist, ist da tatsächlich ein Loch.

Und à propos „um die Ohren“: Sie hat sich so süß über den meergrünen Schal gefreut. Dabei war ich neulich ganz nah dran ihn wieder aufzuribbeln, weil ich dachte, der sitzt nie im Leben. Jetzt gefällt er mir an ihr so gut, dass ich überlege einen zweiten zu stricken.

Aber erstmal nicht. Für den Moment ist mir ein Mittagsschlaf näher als jede Stricknadel. Was immer Ihr heute macht – habt es schön!