Es gibt Wochen, in denen passiert gefühlt gar nichts. Also nichts, worüber es sich lohnen würde zu schreiben. Morgens Büro, nachmittags Garten, dann nochmal Schreibtisch. Zwischendurch Haushalt. Abends „monogames“ Stricken, weil der grüne Schal fertig werden soll. Langweilig? Langweilig.
Immerhin habe ich ein neues Bild gemacht: grün vor grün am Geländer.
Sechs Musterreihen, die Rückreihen immer links und trotzdem gelingt es mir mit schöner Regelmäßigkeit, mich in jeder vierten Reihe zu verstricken. Ein fehlender Umschlag, ein unkonzentrierter Moment und – zack – ist es passiert. Dann heißt es zurückstricken, oder (schlimmer) ribbeln.
Was sonst? Ich räume immer noch auf. Nicht mehr so extrem wie am Anfang des lockdown, aber immer noch. Mittlerweile bin ich im Badezimmer angekommen. Habt Ihr mal gelesen, woraus sich das Zeug zusammensetzt, dass wir uns täglich auf Kopf und Körper verteilen? Zugegeben, bei mir ist das, was im Bad ‚rum steht, überschaubar. Dieses ganze „Beautygedöns“ liegt mir überhaupt nicht, aber trotzdem haben sich im Familienbad zahlreiche Flaschen und Tuben angesammelt, die ich mir irgendwann im April schließlich vorgeknöpft habe.
Alles, was man nicht auf Anhieb aussprechen kann und alles, was mehr als vier Silben hat, gehört nicht auf die Haut, habe ich irgendwo mal gelesen. Und wenig später diesen Artikel entdeckt: Haare waschen nur mit Wasser oder Haarseife.
Eklig? Gar nicht. Seit sechs Wochen bin ich dabei und was soll ich sagen? Ich habe zwar immer noch nicht die roten Locken, die ich gerne hätte, aber endlich wieder Haare! Viel mehr Volumen, viel mehr Schwung, viel mehr Glanz. (Vielleicht wird das hier ja doch noch ein Beauty-Blog, wer weiß?). Sie sind nicht mehr so fusselig, nicht mehr elektrisch, fassen sich viel schöner an und gehen nicht mehr so aus. Ich hätte nicht gedacht, dass das mit grauen silbernen Haaren geht.
Ja, der Anfang war kein Spaß und hat viel länger gedauert, als ich gedacht hätte und ja, waschen ohne Shampoo ist aufwendiger als mit Shampoo, aber alles machbar. Bürsten ist wichtig. 100 Bürstenstriche mit der richtigen Bürste. Aber das hat meine Großmutter früher schon gesagt, wenn wir sie besucht haben. „96 … 97 … 98 … 99 … 100! 100! 100!“ Daran kann ich mich immer noch erinnern. Warum hatte ich damit aufgehört?
Wasser, Haarseife und Essig an Stelle von Tensiden, Parabenen und Silikonen. Es ist so einfach.
Vielleicht habe ich aber auch nur Glück gehabt. Eine schnelle Internet-Recherche zeigt mir, dass Andere erst experimentieren mussten, ehe sie die für sie perfekte Lösung gefunden haben. Und dass das zum Teil bis zu zwei Jahren gedauert hat. Ob ich das durchgehalten hätte? Wobei – wer weiß, vielleicht stelle ich ja auch irgendwann fest, dass das, was momentan für mich und meine Haare richtig zu sein scheint, doch nicht so gut ist. Aber dann probiere ich eben ‚was anderes. Es kann nur besser sein als das, was ich hatte.
Lest gerne den oben verlinkten Artikel, wenn Euch das Thema interessiert und schreibt mir in den Kommentaren, wie Ihr darüber denkt. Ich würde das wirklich gerne lesen.
In mein (nicht mehr ganz junges) Gesicht kommt übrigens nur noch Sonnenblumenöl mit Vitamin E, beides gemischt in einer kleinen Glasflasche, die Andrea mir mitgebracht hat. Damit gewaschen, muss ich mich nicht mal mehr eincremen, aber darüber schreibe ich jetzt nicht mehr – sonst wird das wirklich noch ein Beauty-Blog 😉.
Ich stricke jetzt am grünen Schal weiter. Besser ist das.