Als ich das letzte Fädchen abgeschnitten und vernäht habe, dachte ich, ich hätte einen fabelhaften neuen Pullover. Aber es kam anders und das aus zwei Gründen:
Zum einen ist – wie ich jetzt weiß – ein im Rippenmuster und mit 5er Nadeln gestrickter Pullover nichts, was für mich und meine Figur gemacht ist.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Zum anderen konnte ich gar nicht so schnell gucken, wie der MEIN! Pullover den Besitzer wechselte. “Kann ich den mal anprobieren? Vielleicht steht er mir ja besser.” Danke ja, streu Salz in die Wunde.
Was soll ich sagen: der Teenager hatte Recht, turnte grinsend durch den Garten und erlaubte sogar, dass ich Bilder mache.
Nun hat ER also einen Pullover, der im Wesentlichen auf der schönen Weekend-Sweater Anleitung von Schachenmayr basiert (nur der Ausschnitt ist anders), gestrickt in Merino von Grossewolle in grau, blau und orange. Bejubelt habe ich die schon im Dezember: Tolle Struktur, schöne Farben, wunderschönes Maschenbild, Lieblingswolle.
Erst Recht jetzt, wo der Pullover gewaschen ist. Das hat die Wolle noch mal ein bißchen verändert. Kann griffig das Gegenteil von weich sein? Dann kann man sie damit wohl am besten beschreiben. Sie kratzt nicht, sie ist einfach nur genau so, wie Wolle wohl ist, wenn ein Schaf sie einen deutschen Winter lang darauf vorbereitet hat, ein Strang zu werden.
Vielleicht müßt Ihr das einfach mal ausprobieren. Ihr solltet halt nur sehr genau gucken, nach welcher Anleitung Ihr strickt und ob ein Teenager in der Nähe ist …