Smileys

Es ist eine Weile her, dass ich die Sneakersocken mit Smileys gestrickt habe und mindestens so lange möchte ich aufschreiben, wie ich das gemacht habe. Nur kam immer wieder was dazwischen. Meistens was aus Wolle 🙂

Gestern habe ich mich dann endlich hingesetzt, gestrickt und geschrieben. Damit dürfte vielen, schönen Sneakersocken nichts mehr im Wege stehen! Toll wäre, wenn Du Deine Socken mit Smileys auf Ravelry oder Instagram zu mir verlinkst, damit ich sie sehe.

Sneakersocken mit SmileysAber nun zu den Socken:

Meine Smileys sind aus Schachenmayr Catania. Warum aus Baumwolle? Tatsächlich nur, weil es genau das Gelb ist und die Garnstärke, die ich haben wollte. Die eigentlichen Sneakersocken habe ich dann mit Regia Cotton gestrickt, das in der Stärke einem Sockengarn entspricht. (So ein tolles, weiches Sommergarn!) Für Smileys und Socken habe ich 2er Nadeln genommen; das ist die Nadelstärke, in der ich immer Socken stricke.

Wahrscheinlich wären Smileys auch schön aus 6fädiger Sockenwolle. Wäre vielleicht sogar besser als Catania. Und dazu dann Socken aus 4fädigem Garn. Vielleicht mache ich das auch nochmal.

Die obere Smiley-Hälfte wird relativ dick durch das (dickere) Baumwollgarn und das Stricken in Runden. Die untere Hälfte ist durch das Aufsticken auch dicker als die eigentlichen Socken, aber nicht ganz so dick, wie die obere Hälfte. Wer das nicht möchte, kann die Smileys auch aus 4fädiger Sockenwolle stricken, aber dann werden sie sehr klein.

Den Anfang machen 6 Maschen, angeschlagen mit Judy’s Magic cast-on (drei auf jeder Nadel). Solltest Du diese Art des Maschenanschlags bisher nicht kennen – das Netz ist voll mit Videos dazu.

Danach habe ich eine Runde rechter Maschen gestrickt und ab dann zugenommen: jeweils 4 Maschen in jeder zweiten Reihe.

So sah Reihe 2  aus: eine Masche rechts, eine rechtsgeneigte Masche zunehmen, eine Masche rechts, eine linksgeneigte Masche zunehmen, eine Masche rechts = 5 Maschen auf der Nadel. Auf der anderen Seite das Gleiche. Dann eine Reihe rechts (ohne Zunahmen) und wieder von vorne: eine Masche rechts, eine rechtsgeneigte Zunahme, rechte Maschen bis zur letzten Masche, eine linksgeneigte Zunahme und wieder eine Masche rechts. Das gleiche auf der anderen Nadel = 7 Maschen auf jeder Nadel. Dann wieder eine Reihe ohne Zunahmen. So lange, bis 11 Maschen auf jeder Nadel sind.

Sneakersocken mit SmileysDanach drei Reihen ohne Zunahmen, ehe der Faden abgeschnitten wird. Möglichst lang, denn den habe ich später noch zum Aufsticken der unteren Hälfte des Smileys genommen. Den (blauen) Anfangsfaden habe ich nicht vernäht, sondern aufgerollt im Smiley versteckt. Natürlich kannst du ihn auch vernähen.

Ab dann habe ich mit dem (weißen) Garn, aus dem die Socken werden sollten, gestrickt.

Sneakersocken mit SmileysFür den Anfang braucht man eine dritte Nadel gleicher Stärke (im Bild die rote). Damit werden die sich gegenüber liegenden Maschen der Rundstricknadel zusammen abgestrickt. Also jeweils mit der roten Nadel wie zum rechts stricken in die erste Masche der vorderen Nadel und die erste Masche der hinteren Nadel einstechen und beide zusammen abstricken. Am Ende der Reihe sind 11 (weiße) Maschen auf der roten Nadel.

Sneakersocken mit SmileysDie habe ich dann wieder auf die Rundstricknadel umgesetzt. Man kann natürlich statt dessen auch die restlichen Nadeln des Nadelspiels nehmen. Ich stricke bei Sneakersocken aber am liebsten mit Magic Loop.

Sneakersocken mit SmileysDurch das Zusammenstricken bekommt das Smiley eine Vorder- und eine Rückseite.

Sneakersocken mit SmileysSocken aus 4fädigem Garn haben bei mir immer 60 Maschen. Also habe ich (zu den 11 Maschen, die schon da waren) 49 weitere Maschen aufgenommen, alle Maschen zur Runde geschlossen und das Bündchen gestrickt. In 1 rechts / 1 links, allerdings nicht (und das ist wichtig!) über die 11 Maschen des Smileys. Die müssen glatt rechts gestrickt werden.

Bei mir sitzen Sneaker-Socken am besten, wenn das Bündchen knapp 2 cm cm breit ist, gefolgt von noch mal 1 cm glatt rechts. Dann beginne ich mit der Bumerangferse. Allerdings nicht, ohne vorher zu kontrollieren, ob das Smiley wirklich in der Mitte, also oberhalb der Fersenmaschen sitzt … 😬

Nachdem die Socke zu Ende gestrickt war, war das Smiley wieder dran. Die untere Gesichtshälfte habe ich im Maschenstich aufgestickt – mit dem Faden, den ich vorher abgeschnitten hatte.

11 Maschen in der ersten Reihe, dann zwei Reihen mit 9 Maschen, 2 Reihen mit 7, 2 Reihen mit 5 und eine mit 3 Maschen. So habe ich es beim ersten Paar gemacht. Je nachdem, wie locker oder fest Du strickst, brauchst Du vielleicht mehr oder weniger Reihen, damit das kleine Gesicht wirklich rund wird. Probier es einfach aus.

Zum Schluß habe ich dann mit einem Rest schwarzer Catania das Gesicht aufgestickt. Fertig waren die neuen Socken.

Alles ganz einfach also und nach einigen Wäschen immer noch in Form.

Ich bin gespannt, ‚was Du draus machst 😄!

Und noch ein Nachtrag, den hoffentlich niemand falsch versteht:

Was ich geschrieben habe, ist keine Anleitung. Es ist tatsächlich nur Nadelgeplapper, mehr nicht. Eine Beschreibung, wie ich meine Smileys gestrickt habe. Strick sie nach oder auch nicht, aber erwarte bitte nicht die Dienstleistung, die hinter einer Kaufanleitung stehen würde. Das heißt nicht, dass ich keine Fragen beantworte. Ich will nur von vorneherein klarstellen, dass das, was ich hier tue, ein Angebot ist, das mich zu nichts verpflichtet.

Ich erkläre auch nur die Smileys, nicht aber wie man Socken strickt. Das Internet ist voll mit Sockenanleitungen – auch wenn Du bisher keine Socken gestrickt hast, findest Du da bestimmt was. Wenn Du nicht suchen möchtest, guck bei Schachenmayr nach deren Sockenlehrgang (R0333). Den gibt es auch bei Ravelry. Da ist alles erklärt, was Du brauchst von der Bumerangferse bis zur Bandspitze.

Nichts als Socken

Die ersten Socken in 2021 waren die wunderschönen LovisSocks nach der Anleitung von SocksHype. Dann ein weiteres Paar HazelSocks (mein Drittes, weil ich das Muster so gerne habe. Dieses Mal vom Bündchen zur Spitze). Danach kamen die Socken aus 8fädiger Regia für die Nichte.

Socken Nr. 4 waren Sneaker-Socken mit Helix-Ringeln. Die Socken Loire als Sneaker-Variante wurden Nr. 5. (Habe ich die hier wirklich nicht gezeigt bisher?). Die Babysocken (meine Nr. 6, ein Teststrick aus Wollresten) sind auch fertig und schon sind zwei weitere Paare auf bzw. schon wieder von den Nadeln. Verrückt!

Sieht so aus, als würde 2021 (m)ein Jahr der Socken! Alle schön, alle anders und mit fast jedem Paar habe ich Neues gelernt.

Die Socken mit Emoji zum Beispiel: so lange ich denken kann, unterschreibt eine meiner liebsten Freundinnen mit einem Smiley hinter ihrem Namen. Keine Ahnung, wann und wie ich drauf kam, ihr Socken mit Smiley zu stricken, aber spätestens als ich das Knäuel weißer Regia Cotton in der Hand hatte, war klar, dass ich es versuchen würde.

Und was soll ich sagen – ich bin total stolz wie sie geworden sind! Die obere Hälfte des Smileys ist gestrickt wie eine Sockenspitze, die untere Hälfte ist im Maschenstich aufgestickt. Eigentlich ganz einfach.

Die Sendai-Socken sind wieder mal nach einer Regia-Anleitung gestrickt. Das Muster ist das gleiche wie das meiner grünen Jacke – nur ist dieses Mal die linke Seite des Musters die Außenseite. Da wäre ich nie drauf gekommen, aber es ist schick. Das Muster funktioniert tatsächlich beidseitig.

Viel mehr war nicht in dieser Woche.

Wobei … ein Highlight gab es doch: Wir haben alle zusammen – der Mann, der Teenager, die Nichte und ich – eine Dokumentation gesehen: The Social Dilemma. (Ich verlinke Euch hier mal den Trailer). Es geht um die Verführungskraft sozialer Netzwerke und ich würde mir wünschen, dass dieser Film allen Teenagern in allen Schulen gezeigt wird.

Eine echt mitreißende Geschichte, in der Menschen zu Wort kommen, die irgendwann selber TopJobs bei Google, Facebook oder Instagram hatten oder eine der Social-Media-Plattformen erfunden haben. Wenn die erzählen, was Netzwerke über jeden und jede von uns wissen, wie sie davon profitieren, wenn wir auf Inhalte reagieren, oder länger auf einzelnen Seiten bleiben oder uns von Link zu Link klicken, könnte das packender nicht sein.

Klar wußte ich vorher, wie gefährlich die Auswirkungen sozialer Medien auf Menschen sein können, und dass sich Fake News um ein Vielfaches schneller verbreiten als die Wahrheit, aber so eindringlich habe ich es vorher nicht gehört. Und das hat uns alle vier beeindruckt. Nach 90 Minuten haben beide – der Teenager und die Nichte – die Push Nachrichten auf ihren Handys ausgestellt. Mal sehen, wie lange das hält …

Habe ich jetzt schon geschrieben, dass ich Montag mit einem neuen Paar Socken beginne? 🙃 Wieder ein Test-Strick. Das Ergebnis kann ich sicher bald zeigen – wahrscheinlich nächste Woche im Samstagsplausch.

 

Masterclass Stricken

Mitte März! Das Jahr ist nicht mehr neu und endlich habe ich – nein: hat mich mein Jahresprojekt in Form eines Buches gefunden: der Stiebner-Verlag hat mir Masterclass Stricken zur Verfügung gestellt (Danke! Danke! Danke!). 12 Techniken in 12 Monaten. Und die erste Anleitung ist tatsächlich für den Monat März (!) geschrieben. Wenn das nicht Fügung ist! Noch besser ist, dass Andrea Karminrot mich drauf gebracht hat, weil sie genau das Gleiche plant. Bonus-Fügung sozusagen, die mich hochzufrieden auf die nächsten 12 Strick-Monate blicken läßt.

Aber erstmal zum Buch: die Herausgeber:innen des Buches, Jen und Jim Arnall-Culliford, (beide scheinen ziemlich cool zu sein: Jen ist Lektorin und „wandelndes Stricklexikon“, Jim hat ein Diplom in Chemie, schreibt Anleitungen und ist der Kopf hinter dem Buchprojekt) versprechen, erfahrenen Stricker:innen – also Andrea und mir – im Laufe eines Jahres zwölf Stricktechniken zu vermitteln, die wir so im Zweifelsfall noch nie gestrickt haben. Und weil niemand gerne die Katze im Sack kauft, sind alle zwölf Techniken auf der Rückseite des Buches genannt. Ich war also quasi verführt, ehe ich überhaupt ins Buch geguckt habe. An gleicher Stelle steht außerdem, welche Designerin für jede Anleitung verantwortlich zeichnet und damit war klar: das ist mein Jahresprojekt!

Das Tuch von Bristol Ivy, die Socken von Rachel Coopey, die Kinderdecke von TinCan Knits und der Loop von Martina Behm – ich möchte sie alle haben!

Jede Anleitung geht über mindestens 6 Seiten. Die jeweilige Technik ist vorangestellt und in bebilderten Tutorials erklärt. Häufig gibt es sogar Anmerkungen oder Variationen zur Technik oder Ideen für andere Einsatzmöglichkeiten des gerade Gelernten. Bonus-Wissen sozusagen. Und von Monat zu Monat steigert sich der Schwierigkeitsgrad, von Helixstreifen im ersten Frühlingsmonat (März) bis schließlich im Februar (als letztem Wintermonat) ein FairIsle-Kinderpullunder gestrickt und gesteekt wird.

Die Projekte sind dabei sehr unterschiedlich – von Socken und Pulswärmern über Maus und Kinderdecke zu Tüchern und Mützen, sowie besagtem Pullunder – und wirklich schön. Trotzdem werde ich nicht jedes stricken (können). Die Maus zum Beispiel (sorry, Maus), weil ich keine Verwendung für sie habe, aber die Technik lerne ich natürlich trotzdem. Nur mit was anderem.

Manche der Projekte werde ich vielleicht auch nur anstricken. Tücher und Kinderdecke zum Beispiel, weil sie sich nicht von alleine stricken und mit allem anderen, was ich sowieso auf den Nadeln habe, wäre es eine Illusion zu glauben, jedes Projekt würde im entsprechenden Monat fertig.

Ziel ist es, kreativ zu sein und monatlich darüber zu schreiben. Betonung auf kreativ … Deshalb sind in diesem Blogpost auch Bilder von Sneakersocken, wo eigentlich Pulswärmer sein müßten. (Pulswärmer, die im Buch übrigens von einer fröhlich lachenden Frau gezeigt werden. Sie ist nicht blutjung, nicht superschlank. Eine ganz normale Frau – auch das ein super Pluspunkt für das ohnehin schöne Buch). Ich habe das vorgeschlagene Märzprojekt geändert (fängt ja gut an, ich weiß), weil ich mit der Aussicht auf Frühling lieber Sneakersocken haben wollte, als Pulswärmer. Die Helixstreifen funktionieren bei beiden.

Helix habe ich gleich mal nachgelesen. Das ist ein Begriff aus der Chemie und steht für die „wendelförmige Anordnung der Bausteine von Makromolekülen“. Wendelförmig – genau so drehen sich die Ringel in Orange und Türkis nun um meine Socken. Es gibt keinen Übergang und keine Naht. Nur Ringel ohne jegliche Unterbrechung. Makellos, oben wie unten.

Die Wolle lag hier noch. Es sind Reste der nicht mehr erhältlichen Regia Summerpoint. Dass sie zusammen so schön aussehen würden, hat mich tatsächlich überrascht.

Und die Helixstreifen? Super erklärt mit entweder Magic Loop oder Nadelspiel. Eine Technik, die ich kennen und können wollte, seit ich die GumGum-Socken von Sabine gesehen habe. Kann ich jetzt. Mache ich wieder.

Zum Buch gibt es übrigens eine (englische) Gruppe auf Ravelry, die nach dem  Original-Titel des Buches A Year of Techniques benannt ist. Ich kann also auf „Schwarmintelligenz“ hoffen, wenn ich doch mal mit einer der Techniken nicht klarkommen sollte. Glaube ich aber nicht. Das ich alles wirklich gut erklärt und bebildert.

Zusätzlich ist jede Anleitung auch auf Ravelry verfügbar. Das April-Projekt Brambling shawl beispielsweise ist hier. Von dort kommt man zum (englischen) knitalong, von wo aus drei Links weiterführen, zu einem Blogpost über Tuch und Buch, einem Video-Tutorial zum Stricken von Intarsia und einem Link mit Fragen und Antworten zum Buch. Besser, umfangreicher und schöner geht es nicht.

Brambling Tuch von Bristol Ivy – here I come!

Mein Blogpost geht zur Zitronenfalterin, die zum Teilen von Jahresprojekten aufgefordert hat. Ich freue mich sehr, dass ich dabei sein kann.