Wieder Wochenende … Die Zeit geht so schnell gerade, die Wochen fliegen vorbei und doch passiert nichts. Gar nichts. Zumindest fühlt es sich so an. Morgens Büro, nachmittags Schreibtisch und Haushalt, abends Sofa. Immer das Gleiche.
Und jeden Tag weniger Licht.
Wenn dann noch die schönen Farben, all das Gold, Kupfer und Rot der Blätter, weg ist und sich nur noch nackte Äste in den grauen Himmel recken 🙈, muss ich mir tatsächlich Mühe geben, dem Herbst noch irgendetwas Schönes abzugewinnen.
Sorry, November – du machst es mir echt nicht leicht, dich zu mögen.
Zum Glück habe ich vorgesorgt: wenn meine Augen grün wollen, stricke ich einfach eine Runde am Pullover. Funktioniert zuverlässig. Allerdings ist es nicht mehr – confessions, confessions – der Pullover 09/17 nach der Anleitung von Lamana. Der hing hier zwar den ganzen Oktober am Bügel und sah prachtvoll aus, aber nach der ersten Anprobe (Andrea war dabei) habe ich nicht eine Masche mehr daran gestrickt.
Wir passten nicht zusammen (im wahrsten Sinne des Wortes).
Dabei sah er wirklich toll aus am Bügel – nur bin ich kein Bügel. Alleine durch sein Eigengewicht dehnte er sich an manchen Stellen, hing sich aus (Schultern und Brust), an anderen nicht (Arme, Bauch) und verlor dadurch an Charme, also an dem, was er am Bügel durch Licht und Schatten hatte.
Das konnte dann nicht mal die schönste Farbe der Welt in Regia Premium Merino Yak retten.
Egal, er ist längst geribbelt, das Thema ist durch. Ich muss jetzt nur noch gucken, wie ich das der Strickmamsell erkläre, die fast ein bißchen ungehalten war, als ich andeutete, mal wieder ribbeln zu wollen … 🙈 Sie hat ja Recht, es gibt durchaus Situationen, in denen ich das später bereut habe.
Dieses Mal nicht!
Denn jetzt macht mich schon das Stricken glücklich. Ich kann nicht genug bekommen von diesem Muster, das ich zuerst bei Elizabeth Felgate und ihrer Sweetly Kollektion (bestehend aus Mütze und fingerlosen Handschuhen) gesehen habe, später dann bei Ducathi und ihren Hazel Socken. Maschen, die sich alle vier Reihen wiederholen, immer das Gleiche und doch nie langweilig. Irgendwie ein Mantra – wenn stricken ein Mantra sein kann.
2017 schreibt Elizabeth auf Instagram über das Muster: „The stitch pattern is custom designed and features my current obsession, the k1 long stitch, which I use to create cable-like patterns without cabling„. Ich habe sie jetzt mal gefragt, ob sie ihm zwischenzeitlich einen Namen gegeben hat. Den würde ich dann noch ergänzen.
Aber zurück zum wachsenden Pullover: Spätestens morgen kann ich mit dem ersten Ärmel anfangen. Nach dem zweiten Ärmel habe ich dann alle Maschen auf der Nadel, es kommen Raglanschrägen, der Kragen und das wars.
Easy peasy! Ich freue mich!
Zumal hier schon das nächste Projekt liegt. Wieder ein Pullover und den will ich so dringend stricken, dass vielleicht sogar der Grüne ein bißchen warten muss.
Toffee und Mint heißen die Farben der schönen Regia Premium Alpaca Soft, aus der ich schon den Dinosaurier-Pullover für den Teenager gestrickt habe. Wie es der Zufall will, habe ich gestern eine Anleitung entdeckt, die exakt (aber wirklich EXAKT) mit meinen damaligen Maschenproben und Maschenzahlen übereinstimmt. Wenn das nicht Fügung ist!
Immer das Gleiche: die Aussicht auf ein neues Projekt und schon ist das Leben wieder bunt.
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Schneller Nachtrag zum Post der vergangenen Woche: danke für Eure Reaktionen, Nachrichten und Kommentare. Wie cool, wenn es mir gelungen ist, der einen oder anderen einen Denkanstoß zu geben. Schadet nie, über eigenes Geld nachzudenken. Im Gegenteil!
Ich höre weiterhin den Podcast von Madame Moneypenny, wenn auch nicht mehr jede Folge. („MoneyTalk“ und „Quartalsbericht“ sind 2020 meine Favoriten, weiter bin ich noch nicht). Parallel recherchiere und lese ich im Netz zum Thema ‚Geldanlage‘ und führe ein Haushaltsbuch. Letzteres ist der Knaller … So grob wußte ich zwar immer, was wir haben und was nicht. Die nackten Zahlen sind dennoch in vieler Hinsicht eine Überraschung. Wüßtet Ihr aus dem Stand, wieviel Geld Ihr monatlich für Lebensmittel ausgebt? (… dachte ich mir …). Wissen wohl die wenigsten – auch das ist immer und bei allen das Gleiche 😉.
Zu deiner letzten Frage, was ich ausgebe in einem Monat, das sehe ich auf der Kartenabrechnung und daher weiss ich immer was ich ausgegeben habe. Schade, dass der Pullover geribbelt worden ist, aber wenn es von Anfang an nicht passte, war es sicher besser. Das Neue Muster sieht aber auch sehr schön aus.
L G Pia
Ja, der November ist so was von grau. Aber noch gibt es ganz viel Farbe, man muss nur im November etwas genauer hinschauen 🙂
Und selber mit Farben und Weichem umgeben, genau richtig
Schade um die Arbeit am Gestrickten, aber besser frühzeitig neu beginnen, als sich später lange ärgern. Schön sieht es aus!
Liebe Grüsse
Nina
Das neue Muster ist sehr schön. und wenns nicht passt, ist Aufribbeln ein Muss. Das Material soll schliessliche eine schöne Verwendung finden. Heute durfte ich wieder einen wunderschönen Herbsttag geniessen, ich vergesse dabei, dass November ist. Das wünsche ich dir auch!
Liebe Grüsse von Regula
Egal was du aus diesem Grün auch stricken magst, es wird fantastisch schön! Das neue/alte Muster mag ich auch sehr und bin gespannt, ob es einen Namen hat.
Und klar weiß ich genau was ich ausgebe. Ein Haushaltsbuch hatte ich einmal und festgestellt, dass es immer das selbe ist 😂
Liebe Grüße
Andrea
Danke für deine inspirierenden Beiträge! Ich würde sehr gern das ’stich‘ Muster lernen. Hast du hierfür eine Anleitung? Schöne Ostern! LG aus Norwegen, Irene
Liebe Irene,
das Muster habe ich im Text verlinkt und Dir eben eine Mail dazu geschrieben.
Liebe Grüße nach Norwegen
Carina.