Schwarze Gedanken

Tag 3 des russischen Krieges in der Ukraine. Krieg in Europa und mein Kopf voller schwarzer Gedanken.

“Russischer Großangriff auf Kiew”, “Angriffskrieg”, “Präzisionswaffen großer Reichweite”, “Luftalarm”, “Kampfhandlungen”, “Panzer”, “Bunker”, “Entnazifizierung” – entsetzliche Begriffe. Keinen davon will ich lesen. Sie gehören nicht nach Europa, nicht in dieses Jahrhundert!

Mein Feed in den sozialen Medien blau-gelb, überall Betroffenheit, Fassungslosigkeit, aber auch Solidarität und bei allem das Gefühl, dass sich dieser Krieg nicht alleine gegen die Ukraine richtet. Es geht gegen westliche Demokratien und damit auch gegen uns.

Mali, Syrien, der Jemen, Afghanistan. Mindestens eines dieser Länder ist seit Jahren jeden Abend in den Nachrichten und doch so weit weg. Habe ich deshalb irgendwann nicht mehr richtig zugehört? Nicht mehr hingesehen?

Kiew – Berlin sind zwei Flugstunden.

Europa, ein Ort des Friedens. Das habe ich wirklich geglaubt. Dabei gab es seit Wochen Analysen, Satellitenfotos und öffentliche Erklärungen, die dagegen sprachen.

Für heute hatte ich einen anderen Blogpost geschrieben. Hell und fröhlich, über den Geburtstag des Mannes. Ihn zu veröffentlichen wäre ein Klick. Und doch kann ich es nicht. Nicht heute.

Stattdessen Bilder des schönen Isabel’s Infinity Loop, so schwarz wie meine Gedanken.

“Ein völlig ungerechtfertigter Angriff auf ein friedliches Land” hat Melinda Simmons getwittert, die britische Botschafterin in der Ukraine.

Männer im wehrpflichtigen Alter dürfen die Ukraine nicht verlassen.

“Wir sind heute in einer anderen Welt aufgewacht“ sagte Annalena Baerbock. Stimmt nicht. Grausame Kriege gibt es leider immer und überall. Dieser hier ist nur näher an uns dran.  Und deshalb definitiv eine Zeitenwende in der deutschen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

Offensichtlich denken wir ähnlich, Andrea.

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Carolyn Flickensalat
2 Jahre zuvor

Hallo Carina,
schwarze Gedanken – das passt. Ich sehe das wie du, so etwas darf im 21. Jhrdt. nicht sein. Aber es gibt sie leider immer noch, die schwarzen Schafe…
Liebe Grüße Carolyn

Regula
2 Jahre zuvor

Meine Gedanken sind schon lange schwarz. In der Ukraine ist seit 2014 Krieg.

Mir bleibt die Hoffnung, dass es mit dem russischen Grossangriff (was für ein Horror) schnell vorbei ist, dass die Ukrainische Armee weiss, dass sie dem Volk verpflichtet ist und nicht der korrupten Regierung, dass die Nato-Verbündeten nicht eingreifen. Dass das Kriegsgehetze in den Medien aufhört.

Aber Entna*ifizierung, Verbrecher, die jetzt noch von der Landesregierung unterstützt sind, zur Verantwortung ziehen, doch das möchte ich hören.

Alles Gute dir!

Regula

Andrea
2 Jahre zuvor

Es hätte mich jetzt auch sehr verwundert wenn wir nicht ähnlich dächten!
Ich habe auch nicht mehr richtig zugehört, den Nachrichten keine Aufmerksamkeit geschenkt.
Lieben Gruß
Andrea

Junischnee
2 Jahre zuvor

Ja, die schwarzen Gedanken … seit einem Jahr versuche ich mit Hilfe, sie in den Griff zu bekommen, jetzt kommen neue schwarze Gedanken und Ängste dazu … Mali war 2017 für uns sehr nah, als mein Sohn für knapp fünf Monate dort Dienst getan hat. Ich bin dankbar, dass er unbeschadet zurück und inzwischen ausgeschieden ist. Für Deinen wunderschönen Loop ein von Herzen kommendes Lob, mögest Du ihn auch mit bunten Gedanken tragen! Liebe Grüße, Christine

Junischnee
2 Jahre zuvor
Reply to  Carina

Danke für Deine lieben Worte ♥