Januar … und wie eigentlich immer um diese Zeit erwischt mich die Frage nach einem Jahresprojekt unvorbereitet. Mag sein, dass mir noch etwas einfällt, aber vielleicht wäre es besser, wenn nicht …
Denn mit Ausnahme des vergangenen Jahres habe ich noch nie „durchgezogen“. Was an sich ja nicht schlimm ist, wären hier jetzt nicht diese Tüten und Taschen mit Jahresprojekt-Anfängen.
2018 waren es Hexagone. Inspiriert hatten mich Bilder des #BeekeepersQuilt auf Instagram. Diese bunten, weichen, kleinen Dinger, die so lustig aussehen und sich so einfach stricken. Fast von alleine. Regelrecht beherrschen mußte ich mich anfänglich, um nicht mehr als eins pro Tag zu stricken. Mit jedem kleinen Wollrest kam die Erinnerung an das, was ich vorher aus dem Garn gemacht hatte und auch das war irgendwie schön.
Bis Ende Juni war alles gut. Wobei … eigentlich nur relativ gut. Denn zunehmend machte ich mir Gedanken darüber, wie ich die Hexagone später verbinden könnte und zu was. Und je mehr mir klar wurde, dass ich für Beides keine (gute) Antwort hatte, umso mehr ließ meine Begeisterung nach. Im Blog kann ich lesen, dass mir schon ab März die Lust fehlte. Irgendwann habe ich die sieben Hexagone einer Woche an einem Tag „nachgearbeitet“. Bald danach habe ich ganz aufgehört.
Seither liegen hier 181 kleine Hexagone, ein Halb-Jahresprojekt sozusagen. Jeder Monat in einer Tüte. (Note to self: hat das erste Halbjahr wirklich drei Tage weniger hat als das zweite und ist das relevant?).
2021 habe ich erwogen, das Projekt wieder aufzugreifen, aber der nötige Schwung fehlte auch da. Stattdessen habe ich dann mit Andrea und einigen anderen Mitstreiterinnen begonnen, die zwölf, im damals brandneuen Buch ‚MasterClass Stricken‘ erklärten Techniken zu lernen.
Das klappte so semi-gut bis immerhin September. Letztlich habe ich zwar viel gelernt, aber mich dabei nicht an die vorgeschlagenen Anleitungen gehalten. Manches gefiel mir nicht so gut, wie gedacht, anderes brauchte ich nicht. Und so war auch das im Herbst vorbei. Wieder kein Jahresprojekt.
2022 wollte ich dann aus gehäkelten Blumen … ja, was eigentlich machen? Ich weiß es nicht mal mehr. Einige sind fertig, deutlich mehr könnte müßte (!) ich machen, um wirklich damit arbeiten zu können. Aufgerafft habe ich mich bisher nicht. Es blieb sowas wie ein Monats-, aber kein Jahresprojekt und jedes Mal, wenn ich den Projektbeutel sehe, reut es mich, mit der schönen Wolle nichts wirklich Schönes zu machen. Aber Häkelblumen ribbeln? Nee.
Kurz: Jahresprojekte erfordern eine Disziplin, die ich nicht habe. Sprint – ja. Marathon – nein.
2023 war die goldene Ausnahme. 24 kleine Julevotter sind tatsächlich bis Anfang Dezember fertig geworden und machen mich stolz. Geklappt hat das allerdings nicht, weil ich mich diszipliniert habe, sondern weil ich nicht alleine war. Monat für Monat habe ich haben wir unter dem Hashtag #julevotter12x2 kleine Handschuhe auf Instagram gezeigt. Jeden Monat zwei mehr. Meine Idee, mein Hashtag – kein Gedanke früher auszusteigen. Egal, wie oft ich darüber nachgedacht habe.
Nun also 2024. Hier liegt die perfekte Wolle für einen zweiten Julevotter-Adventskalender. Außerdem die Anleitung für einen Kalender mit kleinen Socken. Ganz anders, aber ebenso hübsch. Auch dafür hätte ich die richtige Wolle.
Aber hier liegen eben auch Häkelblumen und Hexagone. Vielleicht ist es mein Jahresprojekt, einfach mal aufzuräumen.
Dann lass uns Söckchen stricken und ribbel den Rest einfach wieder.
Ich mach mit, bei den Socken!
Andrea
Also kleine Socken – wie schön : )
Carina.
Vorstellung und Realität ☺️ Manchmal mag man einfach nicht mehr häkeln oder Hexagone aneinander nähen. Vielleicht weil kein wirkliches Ziel vor Augen ist?
Das letzte hatte das definitiv
Liebe Grüße
Nina