Die Woche vor Ostern

Das Kind ist mit der Bahn nach Wien gefahren. Zusammen mit Trainer, Co-Trainer und der Mannschaft. Wie Profis haben sie sich gefühlt und tun es wohl noch. Fünf Tage lang werden sie ein Turnier spielen. Gegen Alba und Bayern München, gegen Mannschaften aus Tschechien, Italien, Ungarn, Österreich und Deutschland.

Basketball, der körperlose Sport … Ha! Die Glucke in mir malt sich aus, was alles passieren kann. Zeit nachzudenken habe ich ja jetzt. Das Haus war leer, als ich mittags aus dem Büro gekommen bin. Niemand da, der mich mit Geschichten über Schule, Klassenkameraden und Basketball unterhält, während wir zusammen essen. Niemand da, der mir Witze erzählt über die bestenfalls ein 11jähriger lachen kann. Niemand da, der ausgerechnet dann die Zeitung lesen möchte, wenn ich sie habe („gibst Du mir dann wenigstens den Sportteil?“). Niemand, der mich davon abhält, bei Tageslicht zu stricken („Mami, machen wir was zusammen?“).

Silk Mohair Tuch HäkelmonsterAlso stricke ich am Tuch aus Silk Mohair und häkel kleine Hasen zwischendurch. Die einfache und deshalb so geniale Anleitung habe ich auf instagram bei ella_makes gefunden, die übrigens auch großartige Tulpen häkelt. Müsst Ihr unbedingt mal gucken.

Hasen Ella_Makes HäkelmonsterMeine Hasen haben Wackelaugen, aber vielleicht nehme ich ihnen die auch wieder ab. Ich bin mir (noch) nicht sicher, was mir besser gefällt. Mit oder ohne. Wenn es mehr werden wird es eine Girlande. Wenn nicht, verschicke ich sie vielleicht einfach nur mit Osterpost. Dann überlegen andere was sie damit machen können. Ich mag die Blauen lieber.

Hasen Ella_Makes HäkelmonsterOsterdeko ist bei uns irgendwie nicht so angesagt. Keine Ahnung warum. Vielleicht, weil ich mich drum kümmern müßte. Vielleicht aber auch, weil der Sohn erst Samstag Nacht zurück kommt.

IMG_20675.000 Kinder und Jugendliche spielen ab morgen in Wien beim Oster-Turnier. Fünftausend! Unsere übernachten alle zusammen in einer Umkleide, zusammen mit Trainer und Co-Trainer. Das muss man wollen. Und jedes Mal wenn ich daran denke, weiß ich, dass ich das nicht will. Sicher nicht!

Der Schal und der Frühling

Pünktlich zu Regen, grauem Himme und Temperaturen um die 4°C ist mein Frühlingsschal fertig. Im Garten schon Schneeglöckchen, die Winterjacke im Keller und jetzt das … Was soll ich dazu sagen?!

Nichts. Aber Bilder zeige ich gerne.

Frühlingsschal HäkelmonsterFrühlingsschal HäkelmonsterWahrscheinlich nähe ich in jede Blüte noch jeweils eine kleine Perle. Jetzt – wo der Frühling doch noch auf sich warten läßt – habe ich ja Zeit …

Vielleicht schreibe ich auch noch eine Anleitung.

Halle an der Saale

Über Silvester waren wir in Sachsen-Anhalt. Da leben meine Eltern (gefühlt) seit Menschengedenken. Was nicht stimmt, es sind 18 Jahre. Trotzdem haben wir es (in 18 Jahren!) noch nie geschafft von dort aus nach Halle zu fahren. Und wir reden hier nicht über Tagestouren sondern über eine Strecke von 17 km.

Wie dem auch sei – Neujahr sind wir gefahren.

Ein Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung war der Auslöser: In Halle gibt es seit 2010 den Kunstkiosk Herr Fleischer. Der vier Quadratmeter große Kiosk war vorher ein Zeitungskiosk mit Zeitschriften, Süßigkeiten, Zigaretten … was es halt so gibt am Kiosk. Aber dann wurde er geschlossen und sollte abgerissen werden.

Neun Kunststudenten wollten das nicht zulassen und gründeten deshalb einen Verein. Der kaufte den Verkaufskiosk kurzerhand und pachtete das Stück Bürgersteig auf dem er steht.

Fadenscheinige Meeresforschung Halle HäkelmonsterSeither ist es ein öffentlicher Kunstraum, in dem zur Zeit die Ausstellung des Instituts für Fadenscheinige Meeresforschung gezeigt wird.

Fadenscheinige Meeresforschung – klasse oder? Ihr wisst was das heißt: Wolle!

Gezeigt wird eine bunte Unterwasserwelt, mehrheitlich gehäkelt und jedem zugänglich so lange es draußen hell ist. Öffnungszeiten abhängig vom Tageslicht. So cool! Man geht drumherum und dann sieht der Kiosk tatsächlich fast so aus wie ein Aquarium. (Amateurphotos durch die Scheiben sind jetzt nicht so der Knaller, aber egal.)

Fadenscheinige Meeresforschung Halle HäkelmonsterFadenscheinige Meeresforschung Halle HäkelmonsterFadenscheinige Meeresforschung Halle HäkelmonsterFadenscheinige Meeresforschung Halle HäkelmonsterNähere Infos zur Ausstellung gibt es hier, mehr über hr. fleischer e.V. (Namensgeber ist übrigens der letzte Pächter) findet Ihr hier und im Blog gleichen Namens.

Damit war unser Ausflug aber noch nicht vorbei. Denn keine 50 Meter von Herrn Fleischer entfernt ist einer der wunderbarsten Perlen- und Knopfläden, in denen ich je war: das Perlhuhn.

Perlhuhn Halle HäkelmonsterKnöpfe in schweren Bilderahmen oder unter Glas, in Vitrinen und von Licht angestrahlt. Von jedem immer nur einer, aus jedem nur denkbaren Material und von überall auf der Welt.

Perlhuhn Halle HäkelmonsterDer Mann hatte den Laden entdeckt und vielleicht tat es ihm dann leid. Jeden Knopf habe ich angesehen und viele, viele Perlen. Ein Fest! Wenn Ihr also mal in der Gegend seid …

Danach gab es Kaffee im Café und Kunstraum Rosenburg. Auch das unbedingt eine Empfehlung. Weil es total nett ist und vielleicht auch ein bißchen weil gegenüber, auf der anderen Strassenseite, sechs Basketball-Körbe auf einem richtigen Platz sind :o) So hatte jeder seins.

Rosenburg Halle HäkelmonsterUnd dann – nein, es ist noch nicht zu Ende – haben wir diese Ausstellung entdeckt: „Wo alles anfängt“ zeigte Arbeiten von Studierenden und Lehrenden der Schmuckklasse von Professor Daniel Kruger an der BURG.

„Autorenschmuck,“ so heißt es in der Presseerklärung,

„das sind solitäre Stücke, plastische Objekte, deren Präsentationsfeld der menschliche Körper ist. Als Kunstform ist Autorenschmuck ein Objekt der Betrachtung, das am Körper getragen wird und über das Dekorative hinaus Fragen nach Identität, Geschichte(n) und Zeitgenossenschaft stellt. Er bringt zum Ausdruck, wie wir unser unmittelbares Umfeld wahrnehmen und verstehen. Dabei können die Schmuckstücke formal und abstrakt, aber auch figurativ und narrativ sein, in einer Größenordnung von klein und intim bis groß und repräsentativ. Das Tragen der Objekte wiederum ermöglicht eine Aneignung der darin verkörperten Ideen.“

Soll heißen – alles eher keine Schmuckstücke die man wirklich trägt, aber großartige Ideen, umgesetzt aus den verschiedensten Materialien, wie Plastik oder Metall, Stoffe oder Email. Jedes ein Einzelstück und richtig wilde Sachen.

Wo alles anfängt Halle HäkelmonsterSo war das in Halle. „Kunst-satt“ und hochzufrieden sind dann am Abend zu meinen Eltern zurück gefahren.

Und bis heute verstehe ich nicht, warum wir da nicht schon viel eher und viel öfter waren.

Kommt deshalb auf die Vorsatzliste 2016!

 

Bordüren häkeln auf Niederländisch

Meine Freundin Katja – die tollste Freundin von allen – hat mir ein Buch geschickt. Einfach so. Es war heute im Briefkasten. Und was soll ich sagen? Ich bin restlos begeistert!

Am liebsten wäre ich heute Nachmittag – nachdem ich es aus dem Briefkasten gefischt hatte – gleich zu Hause geblieben und hätte darin gelesen, geblättert, bewundert. Ging aber nicht. Deshalb kommt der Jubel-Blogpost erst jetzt.

Sierranden Häkelmonster75 Zierkanten und Bordüren – eine fröhlicher als die andere. Einfarbig und mehrfarbig, Blumen, Weihnachten, Tiere und für Kinder sind die Kapitel überschrieben. Und für alle, die beim Anblick der schönen Bilder nicht sofort von der Muse geküsst werden, gibt es zum Schluß noch ein paar Projektideen.

Sierranden HäkelmonsterJede Anleitung gibt es ausgeschrieben und als Häkelschrift. Zum Glück! Auch wenn Katja sich sicher ist – so schreibt sie in ihrer Karte – dass mir die Sprache (niederländisch) nicht im Weg stehen wird …

Was soll ich sagen … Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, oder?

Die Sprache steht mir folglich nicht im Weg – sie fordert mich. Ich möchte dieses Buch verstehen. Unbedingt! Sonnenblumen, Rosenknospen, Schneeflocken, Adventskränze, Delfine, Ballons, Mond und Sterne, Teddybären auf Schaukeln, Segelboote, Schildkröten und 65 andere Muster sind eventuelle Mühen unbedingt wert!

Abgesehen davon sind viele Worte einfach zu schön. Zonnestralen zum Beispiel oder Rozenknopjes oder Sneeuwvlokken. Völlig klar was sie bedeuten, oder?

Sierranden HäkelmonsterSogar die Basics auf den ersten 20 Seiten sind so gut bebildert, dass ich sie verstehe ohne die Sprache zu können.

Wirklich ein wunderschön gemachtes Buch.

Guckt doch mal wie hübsch jede Seite aussieht. Hier kommen exemplarisch drei:

Sierranden Häkelmonster IMG_1429Sierranden Häkelmonster Sierranden HäkelmonsterIch muss gleich mal gucken ob es das Buch auch in irgendeiner anderen Sprache gibt. Für alle die sich – wie ich – an der niederländischen Ausgabe versuchen wollen, sind hier die Angaben zum Buch:

Caitlin Sainio: 75 Sieeranden om te haken, erschienen im librero Verlag 2015-10-07 (ISBN 978-90-8998-412-8)

Häkelglück – die Blogparade im Mai

Seit April – also jetzt im zweiten Monat – gibt es Danielas Blogparade und ich muss sagen, ich war tatsächlich richtig gespannt was sie fragen würde!

Garn ist es: Mit welchem Garn ich am liebsten häkel und warum. Mit welchem Garn ich gerne mal herumexperimentieren würde. Wo ich Garn kaufe und wie viel ich dafür ausgebe.

Denn mal los, oder?

Die erste Frage ist schnell beantwortet: Ich liebe Sockenwolle. Die Festigkeit, die Stärke, die Struktur, die Farben – es gibt nichts, was man aus Sockenwolle nicht machen kann. Zumindest nicht in meiner Welt. Ich habe Decken daraus gehäkelt und Puppen, Tücher gestrickt und einen Babysack, diverse Loops und noch mehr Socken und Monster. Ich habe unzählige Blumen gehäkelt, Tiere, Puls- und „Stiftwärmer.“ Einfach alles! Anfangs „nur“ mit Zitron, Opal oder Regia, mittlerweile gucke ich aber auch sehr gerne nach handgefärbten Strängen.

HäkelmonsterSockenwolle kaufe ich da, wo ich gerade bin: Regia-Knäuel ganz pragmatisch bei Karstadt wenn ich da Mittwochnachmittag bin um meinen Sohn zu treffen. Büro, Schule, Basketball, Zuhause – Karstadt liegt da genau in der Mitte, die Regia-Wolle ist direkt neben der Rolltreppe, schnell geguckt („Was gibt es?“ – „Was kostet es?“ – „Was mache ich damit?“) und dann gleich weiter zum vereinbarten Treffpunkt eine Etage höher.

HäkelmonsterZitron oder Opal suche ich nie. Beide finden mich, wenn ich bei der Wolllust, einem meiner Lieblings-Wollgeschäfte, nach ganz ‚was anderem gucke. Kennt Ihr das?

HäkelmonsterHandgefärbte Stränge habe ich zuletzt auf dem Wollfest in Hamburg bei Zeena gekauft. Nicht weil ich Sockenwolle brauchte, sondern weil die Farben so unwiderstehlich waren. Seither gucke ich sie immer wieder an und habe noch keine Anleitung gefunden, die so wunder-toll ist, dass ich bereit bin einen Strang dafür „herzugeben“ …

HäkelmonsterSeit gestern habe ich auch vier Knäuel Sockenwolle von Drops. Auch die standen eigentlich nicht auf meiner Liste. Aber ich habe diesen wunderbaren Wollladen entdeckt, den ich bisher nicht kannte (und der unbedingt und bald einen eigenen Blogpost verdient) und dort – wie sollte es anders sein – Sockenwolle gekauft.

HäkelmonsterUnd außerdem zwei so unfassbar schöne grüne Knäuel Drops Lace aus Baby Alpaca und Mulberry Silk, dass ich am liebsten alle angefangenen Projekte liegen lassen würde, um nur noch damit stricken zu können. (Aber das ist off topic weil keine Sockenwolle und stricken statt häkeln. Auch dazu wird es also irgendwann bald einen eigenen Blogpost geben). Dennoch – das ist genau die Wolle mit der ich experimentieren möchte. Vom Strang zur Jacke … ich weiß weder wie noch was, insofern wird es wirklich ein Experiment.

Hase HäkelmonsterBei allem gebe ich nicht viel für Geld für Wolle aus. (Echt nicht). Ich versuche möglichst viel aus der Wolle zu machen, die ich habe. Außerdem gucke ich nach Schnäppchen (Karstadt verkauft momentan übrigens diverse Regia Knäuel für 3,49€) und immer mal wieder wird mir auch Wolle geschenkt, das ist toll. Gelegentlich gibt es dann doch „Aussetzer“ – so wie vergangenen Monat als ich die Wolle für den Quicksilver gekauft habe. Das hat dann halt mal (deutich) mehr gekostet, aber sowas mache ich nicht oft und die Freundin, für die ich den Quicksilver gemacht habe, sollte eben ‚was ganz Besonderes haben. Das hat sie jetzt.

So! Und nun muss ich los – zu Karstadt 🙂 Heute ist Mittwoch und der Sohn wartet. Macht doch auch mit bei der Blogparade! Ich möchte gerne lesen womit Ihr häkelt.