Eine Decke für Leni

Vergangenen Freitag hat Katrin auf schönstricken dazu aufgerufen eine Decke für Jessicas Tochter Leni zu häkeln. 50 Quadrate waren heute schon in der Post hat sie mir erzählt. So schön, so viel Resonanz zu bekommen!

2013 haben Jessica und ich uns übers Bloggen kennengelernt. Unser erstes gemeinsames Projekt war die Regenbogendecke. Meine Decke auf ihrem Blog, der erste CAL, die Begeisterung, die das damals ausgelöst hat … Klar, dass mein Quadrat für Leni eine Miniatur-Decke sein muss.

Regenbogen-Decke schönstricken häkelmonsterDas war schwerer als ich gedacht hätte. Irgendwie sind mit der lila Häkelnadel, mit den Bobbels, den Tulpen und den Granny-Streifen alle Erinnerungen wieder sehr lebendig gewesen. Auch wenn ich andere Farben genommen habe. Aber nun ist es fertig. Alle Fädchen vernäht und die Maße stimmen.

Habt Ihr auch so eine Erinnerung an Jessica? Passt sie in ein kleines Quadrat?

Dann macht doch mit und schickt bis zum 10. Mai 2016 ein Granny Square zu Katrin in die Woll-Boutique (Kaiserdamm 33, in 14057 Berlin). Wer möchte kann gerne noch eine Karte für Leni dazu schreiben; Katrin macht aus allen Karten dann ein Album.

Die Vorgaben für das Granny Square sind einfach: gehäkelt (oder gestrickt) werden soll bitte mit Baumwolle und im Format 11 x 11 cm. Die einfachste aller Anleitungen findet Ihr hier. Wer noch Wollreste vom Regenbogen-CAL hat – perfekt!

Vielleicht häkelt ja auch jemand den Wal von der Strandtasche. Ich fände es wunderbar und Leni würde sich bestimmt darüber freuen.

 

Die Woche vor Ostern

Das Kind ist mit der Bahn nach Wien gefahren. Zusammen mit Trainer, Co-Trainer und der Mannschaft. Wie Profis haben sie sich gefühlt und tun es wohl noch. Fünf Tage lang werden sie ein Turnier spielen. Gegen Alba und Bayern München, gegen Mannschaften aus Tschechien, Italien, Ungarn, Österreich und Deutschland.

Basketball, der körperlose Sport … Ha! Die Glucke in mir malt sich aus, was alles passieren kann. Zeit nachzudenken habe ich ja jetzt. Das Haus war leer, als ich mittags aus dem Büro gekommen bin. Niemand da, der mich mit Geschichten über Schule, Klassenkameraden und Basketball unterhält, während wir zusammen essen. Niemand da, der mir Witze erzählt über die bestenfalls ein 11jähriger lachen kann. Niemand da, der ausgerechnet dann die Zeitung lesen möchte, wenn ich sie habe („gibst Du mir dann wenigstens den Sportteil?“). Niemand, der mich davon abhält, bei Tageslicht zu stricken („Mami, machen wir was zusammen?“).

Silk Mohair Tuch HäkelmonsterAlso stricke ich am Tuch aus Silk Mohair und häkel kleine Hasen zwischendurch. Die einfache und deshalb so geniale Anleitung habe ich auf instagram bei ella_makes gefunden, die übrigens auch großartige Tulpen häkelt. Müsst Ihr unbedingt mal gucken.

Hasen Ella_Makes HäkelmonsterMeine Hasen haben Wackelaugen, aber vielleicht nehme ich ihnen die auch wieder ab. Ich bin mir (noch) nicht sicher, was mir besser gefällt. Mit oder ohne. Wenn es mehr werden wird es eine Girlande. Wenn nicht, verschicke ich sie vielleicht einfach nur mit Osterpost. Dann überlegen andere was sie damit machen können. Ich mag die Blauen lieber.

Hasen Ella_Makes HäkelmonsterOsterdeko ist bei uns irgendwie nicht so angesagt. Keine Ahnung warum. Vielleicht, weil ich mich drum kümmern müßte. Vielleicht aber auch, weil der Sohn erst Samstag Nacht zurück kommt.

IMG_20675.000 Kinder und Jugendliche spielen ab morgen in Wien beim Oster-Turnier. Fünftausend! Unsere übernachten alle zusammen in einer Umkleide, zusammen mit Trainer und Co-Trainer. Das muss man wollen. Und jedes Mal wenn ich daran denke, weiß ich, dass ich das nicht will. Sicher nicht!

Der Schal und der Frühling

Pünktlich zu Regen, grauem Himme und Temperaturen um die 4°C ist mein Frühlingsschal fertig. Im Garten schon Schneeglöckchen, die Winterjacke im Keller und jetzt das … Was soll ich dazu sagen?!

Nichts. Aber Bilder zeige ich gerne.

Frühlingsschal HäkelmonsterFrühlingsschal HäkelmonsterWahrscheinlich nähe ich in jede Blüte noch jeweils eine kleine Perle. Jetzt – wo der Frühling doch noch auf sich warten läßt – habe ich ja Zeit …

Vielleicht schreibe ich auch noch eine Anleitung.

Halle an der Saale

Über Silvester waren wir in Sachsen-Anhalt. Da leben meine Eltern (gefühlt) seit Menschengedenken. Was nicht stimmt, es sind 18 Jahre. Trotzdem haben wir es (in 18 Jahren!) noch nie geschafft von dort aus nach Halle zu fahren. Und wir reden hier nicht über Tagestouren sondern über eine Strecke von 17 km.

Wie dem auch sei – Neujahr sind wir gefahren.

Ein Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung war der Auslöser: In Halle gibt es seit 2010 den Kunstkiosk Herr Fleischer. Der vier Quadratmeter große Kiosk war vorher ein Zeitungskiosk mit Zeitschriften, Süßigkeiten, Zigaretten … was es halt so gibt am Kiosk. Aber dann wurde er geschlossen und sollte abgerissen werden.

Neun Kunststudenten wollten das nicht zulassen und gründeten deshalb einen Verein. Der kaufte den Verkaufskiosk kurzerhand und pachtete das Stück Bürgersteig auf dem er steht.

Fadenscheinige Meeresforschung Halle HäkelmonsterSeither ist es ein öffentlicher Kunstraum, in dem zur Zeit die Ausstellung des Instituts für Fadenscheinige Meeresforschung gezeigt wird.

Fadenscheinige Meeresforschung – klasse oder? Ihr wisst was das heißt: Wolle!

Gezeigt wird eine bunte Unterwasserwelt, mehrheitlich gehäkelt und jedem zugänglich so lange es draußen hell ist. Öffnungszeiten abhängig vom Tageslicht. So cool! Man geht drumherum und dann sieht der Kiosk tatsächlich fast so aus wie ein Aquarium. (Amateurphotos durch die Scheiben sind jetzt nicht so der Knaller, aber egal.)

Fadenscheinige Meeresforschung Halle HäkelmonsterFadenscheinige Meeresforschung Halle HäkelmonsterFadenscheinige Meeresforschung Halle HäkelmonsterFadenscheinige Meeresforschung Halle HäkelmonsterNähere Infos zur Ausstellung gibt es hier, mehr über hr. fleischer e.V. (Namensgeber ist übrigens der letzte Pächter) findet Ihr hier und im Blog gleichen Namens.

Damit war unser Ausflug aber noch nicht vorbei. Denn keine 50 Meter von Herrn Fleischer entfernt ist einer der wunderbarsten Perlen- und Knopfläden, in denen ich je war: das Perlhuhn.

Perlhuhn Halle HäkelmonsterKnöpfe in schweren Bilderahmen oder unter Glas, in Vitrinen und von Licht angestrahlt. Von jedem immer nur einer, aus jedem nur denkbaren Material und von überall auf der Welt.

Perlhuhn Halle HäkelmonsterDer Mann hatte den Laden entdeckt und vielleicht tat es ihm dann leid. Jeden Knopf habe ich angesehen und viele, viele Perlen. Ein Fest! Wenn Ihr also mal in der Gegend seid …

Danach gab es Kaffee im Café und Kunstraum Rosenburg. Auch das unbedingt eine Empfehlung. Weil es total nett ist und vielleicht auch ein bißchen weil gegenüber, auf der anderen Strassenseite, sechs Basketball-Körbe auf einem richtigen Platz sind :o) So hatte jeder seins.

Rosenburg Halle HäkelmonsterUnd dann – nein, es ist noch nicht zu Ende – haben wir diese Ausstellung entdeckt: „Wo alles anfängt“ zeigte Arbeiten von Studierenden und Lehrenden der Schmuckklasse von Professor Daniel Kruger an der BURG.

„Autorenschmuck,“ so heißt es in der Presseerklärung,

„das sind solitäre Stücke, plastische Objekte, deren Präsentationsfeld der menschliche Körper ist. Als Kunstform ist Autorenschmuck ein Objekt der Betrachtung, das am Körper getragen wird und über das Dekorative hinaus Fragen nach Identität, Geschichte(n) und Zeitgenossenschaft stellt. Er bringt zum Ausdruck, wie wir unser unmittelbares Umfeld wahrnehmen und verstehen. Dabei können die Schmuckstücke formal und abstrakt, aber auch figurativ und narrativ sein, in einer Größenordnung von klein und intim bis groß und repräsentativ. Das Tragen der Objekte wiederum ermöglicht eine Aneignung der darin verkörperten Ideen.“

Soll heißen – alles eher keine Schmuckstücke die man wirklich trägt, aber großartige Ideen, umgesetzt aus den verschiedensten Materialien, wie Plastik oder Metall, Stoffe oder Email. Jedes ein Einzelstück und richtig wilde Sachen.

Wo alles anfängt Halle HäkelmonsterSo war das in Halle. „Kunst-satt“ und hochzufrieden sind dann am Abend zu meinen Eltern zurück gefahren.

Und bis heute verstehe ich nicht, warum wir da nicht schon viel eher und viel öfter waren.

Kommt deshalb auf die Vorsatzliste 2016!

 

Bordüren häkeln auf Niederländisch

Meine Freundin Katja – die tollste Freundin von allen – hat mir ein Buch geschickt. Einfach so. Es war heute im Briefkasten. Und was soll ich sagen? Ich bin restlos begeistert!

Am liebsten wäre ich heute Nachmittag – nachdem ich es aus dem Briefkasten gefischt hatte – gleich zu Hause geblieben und hätte darin gelesen, geblättert, bewundert. Ging aber nicht. Deshalb kommt der Jubel-Blogpost erst jetzt.

Sierranden Häkelmonster75 Zierkanten und Bordüren – eine fröhlicher als die andere. Einfarbig und mehrfarbig, Blumen, Weihnachten, Tiere und für Kinder sind die Kapitel überschrieben. Und für alle, die beim Anblick der schönen Bilder nicht sofort von der Muse geküsst werden, gibt es zum Schluß noch ein paar Projektideen.

Sierranden HäkelmonsterJede Anleitung gibt es ausgeschrieben und als Häkelschrift. Zum Glück! Auch wenn Katja sich sicher ist – so schreibt sie in ihrer Karte – dass mir die Sprache (niederländisch) nicht im Weg stehen wird …

Was soll ich sagen … Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, oder?

Die Sprache steht mir folglich nicht im Weg – sie fordert mich. Ich möchte dieses Buch verstehen. Unbedingt! Sonnenblumen, Rosenknospen, Schneeflocken, Adventskränze, Delfine, Ballons, Mond und Sterne, Teddybären auf Schaukeln, Segelboote, Schildkröten und 65 andere Muster sind eventuelle Mühen unbedingt wert!

Abgesehen davon sind viele Worte einfach zu schön. Zonnestralen zum Beispiel oder Rozenknopjes oder Sneeuwvlokken. Völlig klar was sie bedeuten, oder?

Sierranden HäkelmonsterSogar die Basics auf den ersten 20 Seiten sind so gut bebildert, dass ich sie verstehe ohne die Sprache zu können.

Wirklich ein wunderschön gemachtes Buch.

Guckt doch mal wie hübsch jede Seite aussieht. Hier kommen exemplarisch drei:

Sierranden Häkelmonster IMG_1429Sierranden Häkelmonster Sierranden HäkelmonsterIch muss gleich mal gucken ob es das Buch auch in irgendeiner anderen Sprache gibt. Für alle die sich – wie ich – an der niederländischen Ausgabe versuchen wollen, sind hier die Angaben zum Buch:

Caitlin Sainio: 75 Sieeranden om te haken, erschienen im librero Verlag 2015-10-07 (ISBN 978-90-8998-412-8)