Heute bloggt Pia

Wer meinen Blog liest weiß es: Seit wir uns 2014 beim ersten YarnCamp kennengelernt haben, treffen wir – Pia und ich – uns immermal wieder. In den sozialen Medien, am Telefon oder manchmal sogar im richtigen Leben.

Wir haben gleiche Interessen  (allen voran Gleichberechtigung und Feminismus), einen ähnlichen Humor und – wer hätte das gedacht – eine Schwäche für schöne Garne …  Darüberhinaus schätze ich Pias scharfen Verstand, die Geschwindigkeit in der sie denkt (und versteht), Ihre Art Dinge anzusprechen (und sie im Idealfall) zu bewegen. Kaum ein Gespräch mit ihr, das mir nicht mindestens einen Ansatz liefert, im Anschluß noch eine Weile darüber nachzudenken.

Wer Pia ein Stück begleiten möchte, findet sie z.B. auf Instagram unter dem Namen coloured akizu. (Akizu ist übrigens japanisch für Libelle).

Heute ist Pia Gastbloggerin bei Häkelmonster und schreibt über eines der Projekte, die sie zur Zeit auf den Nadeln hat.  Ich bin tatsächlich sehr gespannt, ob ihr eine/r von Euch mit der Anleitung zum gesuchten Muster helfen kann. Aber lest selbst …

Es gibt zahlreiche Wege, auf denen meine Strickprojekte entstehen. Drei davon will ich hier beschreiben:

Da ist als erstes der komfortable Weg. Er ist anleitungsorientiert. In einer Strickzeitschrift oder einem Buch sehe ich ein schönes Modell. Entworfen zum Selberstricken. Gibt es die Anleitung dann noch in der richtigen Größe, aus einem tollen Material und in einer in Deutschland online einfach zu kaufenden Wolle, fühle ich mich ein bisschen wie im Strickparadies. Kaufen, Maschenprobe stricken, loslegen, fertig.

Der zweite Weg ist deutlich teurer: macht er mich doch zur Copycat fertiger Kleidungsstücke: Ich sehe ein schönes Teil, bestelle es mir mit dem festen Vorsatz, es gleich nach dem Auszählen zurückzusenden, um es dann doch zu bezahlen und in meine Garderobe aufzunehmen. So geschehen mit einem Loop, einer Strickjacke, einem Strickmantel, einer Mütze und einer Kissenhülle, mindestens. Letztere wurde selbstredend nicht Bestandteil meiner Garderobe.

Der dritte ist der leidenschaftlichste und zugleich auch schwierigste Weg. Denn bei ihm kommt der Impuls zum Projekt aus dem Material. Ich sehe Wolle. In genau der Farbe und dem Material, wie ich es schon immer haben wollte. Zur Abschätzung der Menge lege ich grob fest, was ich damit machen könnte, Pulli, Jacke, Tuch, Decke oder Tasche. Dann kaufe ich die Wolle und überlege mir erst nach dem Kauf, was ich tatsächlich damit anfangen werde.

Genauso ging es mir mit Royal Silk von katia. Weich, unfassbar weich vom Alpaka und zart, elegant seidenmatt glänzend durch die Seide. Blitzschnell sah ich einen Schal vor meinem geistigen Auge. „Schau mal, die ist reduziert,“ flüsterte Carina, „damit kannst du gar nichts falsch machen.“

Katia_mit_Musterbuch 2Ein neuer Schal also, 30 – 40 cm breit, 180 – 200 cm lang. Die Maße hatte ich schnell festgelegt, so viele Schnittvarianten gibt es bei einem Schal ja auch nicht. Mit dem Muster war (und ist) es nicht ganz so einfach. Ich liebe Lace und Zöpfe, Noppen, Ranken und Blätter. Mein japanisches Strickbuch ist voll von traumhaften Musterkombinationen.

Aaaaber – bei einem Schal müssen für mich beide Seiten schön sein. Das sind diese Muster leider nicht. Einfache Rippen-, Patent- oder Perlmuster erfüllen die Anforderung, sind aber (ein bisschen) langweilig (zu stricken).

Jacke_Close_upRatlosigkeit. Bis mir meine alte, gekaufte Strickjacke mit Schalkragen einfiel. Ein tolles Muster, wie ich finde. Ich bin schon ewig auf der Suche nach einer Strickanleitung für dieses Muster. Bisher ergebnislos. Drei-Drei-Maschen im Wechsel, die mittlere bleibt, die anderen ziehen sich zusammen und gehen wieder auseinander. Oder so. Einfacher gedacht, als gestrickt. Ich habe ziemlich viel rumgetüftelt, verschiedene Nadelstärken ausprobiert und das Dreiermuster in unterschiedlichen Rapporthöhen wiederholt. Ich war sogar ganz kurz mal beim Schmetterlingsstich und einem Rapport über 5 Maschen. Angeschlagen, gestrickt, verworfen, aufgezogen. Viele Male. Am Ende habe ich eine schöne Lösung gefunden und bin zufrieden.

anders_gutDas Muster passt perfekt zur Textur der Wolle. Der Schal wird toll. Ein klitzekleiner Wermutstropfen bleibt dennoch, weil ich das eigentliche Muster nicht rausbekommen habe. Mein Muster ist zweifelsohne schön, aber es sieht nicht aus wie der Schalkragen der Jacke.

Hat vielleicht eine von euch eine Idee? Eine Musterlösung für mich?

Pia >j<

 

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3 Minuten: Knopflöcher

3 Minuten – mehr braucht es in der Regel nicht, um nachzulesen was mir gerade nicht einfällt. Eine bestimmte Technik, ein Kniff, eine Eselsbrücke, eben das, was mir in genau diesem Moment beim Stricken oder Häkeln weiterhelfen würde.

Aber wo habe ich es hingeschrieben? War es online oder auf einem Zettel? Meistens dauert die Suche danach viel länger als von mir gewollt (auf jeden Fall deutlich länger als drei Minuten …) und deshalb werde ich das ab sofort hier sammeln. Um mir (und vielleicht auch Euch) das Leben Stricken leichter zu machen.

Genug der Vorgeschichte.

Der Mann hat mir neulich Garn mitgebracht. Weil er es gesehen und an mich gedacht hat. Total lieb, aber leider nichts, was ich gekauft hätte. Gar nicht. Trotzdem dachte ich, ich mach was draus. Jetzt gleich. Damit er es sieht. Weil Wolle ncht sein Metier ist und er es trotzdem versucht hat und weil ich mich allein darüber doch sehr gefreut habe.

Gesagt. Getan. Topflappen! Die gehen schnell, der Erfolg ist unmittelbar und danach kann ich zurück zu allem anderen, was hier liegt. Kraus rechts und als Aufhänger ein Knopfloch. Das habe ich doch neulich erst gemacht. Aber wie gingen noch mal diese Knopflöcher?

Die Anleitung dazu habe ich beim Handarbeitszirkel gefunden: Knopflöcher, die in einer Reihe gestrickt werden und deshalb keine lockeren Eckmaschen haben. Sie sind fast unsichtbar – egal, ob man glatt oder kraus rechts strickt – und wirklich ganz einfach.

Über die fertigen Lappen hat sich dann meine Nachbarin gefreut. Farben und Material waren genau ihr Ding – ein Happy End also. Und sollte der Mann das hier lesen: die allertollste Baumwolle für Topflappen ist Natura XL von DMC 😉

Halle an der Saale, Teil 2

Neujahr waren wir in Halle. Ich war total begeistert, habe darüber geschrieben, hatte wunderbarste Vorsätze öfter hinzufahren und dabei blieb es dann leider …

Jetzt ist 2016 zur Hälfte schon vorbei, die Tage werden wieder kürzer (gruselig, oder?) und wir waren endlich wieder dort!

Fadenliebe Halle/Saale HäkelmonsterNicht so viele Stationen wie letztes Mal, nicht so viele Erlebnisse, aber ein einziges großes Highlight: die Fadenliebe!

Super sortiert, total nett, schöne Veranstaltungen und so hilfsbereit! Es gibt ja eigentlich nichts was mich dazu bringen könnte, aus Berlin wegzugehen, aber so ein Geschäft in der Nachbarschaft wäre echt ein Argument.

Rohrspatz & Wollmeise, Drachenwolle, Rowan, Selbstgefärbtes, Holst Garn, Filatura – das Sortiment ist wunderbar und bunt. Überall hängen Schals, Pullover, Tücher, alles zum Anfassen und alles selbst gemacht.

Claudia (die Inhaberin) häkelt, spinnt und strickt ganz wunderbar und so wie es aussieht haben wir durchaus einen ähnlichen Geschmack. French Cancan von Mademoiselle C ist deshalb aus dem Stand ganz nach oben auf meine Wunschliste gesprungen. Am liebsten hätte ich auch direkt die passende Wolle gekauft, wäre da nicht mein Vorsatz in 2016 nur das zu verstricken, was ich habe … (Blöder Vorsatz).

Statt dessen hat der Mann sich ein Fädchen gekauft. Glaubt man das?! Stickgarn in wollweiß. Was immer er damit vor hat.

Fadenliebe Halle/Saale Häkelmonster
French Cancan

Zweimal in der Woche lädt Claudia zur knit night: einmal für ältere Herrschaften, einmal für Jungvolk. Und wie ich gehört habe, sind beide Abende richtig gut besucht. Platz ist genug im Laden und Kaffee gibt es auch. Ich muß zugeben es reizt mich an einem Donnerstag mal nach Halle zu fahren und mir das anzusehen.

Aber so lange das nicht klappt (es sind eben doch 186 km von Tür zu Tür) werde ich mir einfach weiter ihre Podcasts anhören und zu Hause stricken.

Auf ihrem Blog Too Wool For Cool habe ich übrigens gelesen, dass sie 2014 eine Strick-Kreuzfahrt gemacht hat. Eine Strick-Kreuzfahrt! ist das klasse?! Von Halle nach Wettin und zurück. Das finde ich so großartig, dass ich jetzt überlege wie und wo man sowas in Berlin machen könnte. Aber nicht bei 36°C.

Bei 36°C mähe ich Rasen …

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Wenn, ja wenn …

Wenn ich mehr Hände hätte oder mehr Zeit oder beides, dann wüßte ich was ich täte so kurz vor Weihnachten. Ich hätte längst mit einem Monster-Pullover wie diesem angefangen:

Monster Teeth Jumper häkelmonster
© gingergooseberry

Ich würde mich an Socken versuchen bei denen die Ferse erst ganz zum Schluß gestrickt wird – der sogenannte „Afterthought Heel.“ Es gäbe so viele in meiner Familie und im Freundskreis, denen ich damit eine Freude machen könnte …

© loopknitlounge
© loopknitlounge

Und auch meine Socken wären unterschiedlich geringelt. Denn dass auf diese Art weniger Wollreste übrig bleiben (wie in der Anleitung steht) glaube ich sofort.

Ich würde mir zu Weihnachten einen Ravello-Pullover schenken (aber so viel Zeit wird wohl nie sein).

© lacabanedelilou
© lacabanedelilou

Und Pulswärmer wären eigentlich auch mal wieder dran. Am liebsten solche wie diese. Perfekte Weihnachtsgeschenke für tolle Freundinnen.

© plaza.rakuten
© http://plaza.rakuten.co.jp

Wobei – da wären auch Mützen nicht schlecht. Mein derzeitiger Favorit ist der Rikke Hat, den ich bei Dunkelbunt entdeckt habe. 1 x Rikke ist schon fertig und sieht so aus:

Rikke hat häkelmonsterJetzt aber zurück an die Nadeln! (Nur) noch sechs Wochen bis Weihnachten … Wie sieht es bei Euch aus? Strickt oder häkelt Ihr Geschenke? Und wenn ja: wem? was?