Draußen ist es seit ein paar Tagen grau und irgendwie unschön. Mehr Herbst als Frühling und ich habe nachmittags wenig Lust in den Garten zu gehen … Eigentlich schade, aber in Anbetracht all dessen, was ich auf den Nadeln habe, ist es vielleicht ganz gut so.
Zwei Projekte für Marisa sollen (müssen!) fertig werden – jeweils eins für jedes ihrer Bücher – und kontrastreicher könnten sie kaum sein:
Einmal ein ITO-Gestrick in pink und orange mit Nadelstärke 3. (Die Konen habt Ihr auf Marisas Instagram-Account bestimmt schon gesehen). Tolle Farbzusammenstellung, eine interessante Konstruktion und spannendes Material. Washi ist ein Papiergarn mit Viskose; Urugami besteht aus Papier und Wolle. Beide sind sehr leicht, sehr glatt und doch irgendwie sperrig. Das heißt, die Maschendefinition ist bei beiden Garnen sehr klar, sehr strukturiert (logisch, Papier – da dehnt sich nichts) und verzeiht nichts. Das Maschenbild ist deshalb (für mich) gewöhnungsbedürftig. Shio, ein superweiches Merinogarn in pink, versöhnt mich dann immer wieder wenn es „dran ist.“
Zeigen kann ich noch nicht viel, aber immerhin ein bißchen. Ich finde, auf dem Bild kann man sogar sehen, dass die orangen Fädchen beide eine Papierbasis haben.
Zeitgleich arbeite ich an einem (Groß-)Projekt aus Lang Merino. Maschen wie gemalt. Das ist sehr nach meinem Geschmack. So, wie die Entstehung dieses Projektes: ich arbeite unglaublich gerne im Team. Ich mag schnelle Absprachen, Flexibilität, 180°-Drehungen wenn nötig und dann doch wieder zurück, Vertrauen – und genau das geht mit Marisa immer wieder. Seit gestern ist entschieden, wie das was ich stricke, aussehen soll: ganz anders als eigentlich gedacht, aber (wieder) richtig gut.
Auch dieses Projekt ist in sofern ungewöhnlich, als dass durchgängig vier Rundnadeln gleicher Stärke im Einsatz sind. Drei schöne habe ich: 1 x KnitPro aus Holz, 1 x addi click (die mit dem rosa Garn und rechtwinklig darunter) und einmal HiyaHiya Lace (mittig im Bild, sähe man das Kabel, hättet Ihr sie daran sicher erkannt). Die Vierte ist eine Notlösung (auch im Bild). Dass wir früher mit diesen grauen Dingern gestrickt haben, dass es zu diesen gruseligen Plastikkabeln keine Alternative gab, hatte ich irgendwie verdrängt.
Aber irgendwie läuft alles und das so gut, dass ich gestern (und heute morgen) offensichtlich viel zu viel gestrickt habe … Ab einer gewissen Nadelstärke geht mir das enorm auf die Handgelenke und so fühle ich mich jetzt, als wäre ich die 35 km ins Büro nach Wannsee auf den Händen gelaufen.
Last but not least, habe ich ein „take-along Projekt“ – das sind Socken. Regia 6fädig in hellem Braun mit bißchen Himbeer handgefärbt (was das mal war weiß ich nicht mehr). Die wollte ich eigentlich auf der h+h stricken, aber dazu kam es irgendwie nicht. Wie auch, bei so bombastisch vielen verschiedenen Eindrücken, Menschen, Garnen. Aber darüber blogge ich ein anderes Mal.
Ziel ist es jetzt erstmal, alle drei Projekte bis Ende April fertig zu bekommen. Mal sehen, ob es klappt.