Irgendwann Ende 2019 musste ich ins KaDeWe, Besorgungen machen für den Chef und weil wir da tatsächlich über’s Jahr nie hinfahren, kam der Mann mit. Wir hofften auf einen Rest von Weihnachtszauber 💫.
Aber als wir hinkamen, war fast alles schon abgebaut. Überall standen zwar noch die Weihnachtsbäume, aber ohne Schmuck. Drumherum Kartons, Verpackungsmaterial, Rollwagen, ein Besen.
Das goldene „O du fröhliche“ das noch an einem Zweig baumelte, war trotzdem nicht zu übersehen. Und sofort erkannte der Mann, dass ich es haben wollte.
Also nahm er es ab, trug es zu einer Verkäuferin und fragte, ob er es kaufen könne. Sie zuckte mit den Schultern und schickte ihn zur Kasse. Dort schien niemand mehr Lust zu haben, Weihnachtsschmuck zu verkaufen. Im Gegenteil. Weihnachten sollte sichtlich in Kisten und weg – so dringend, dass keine der Damen den Mann auch nur angucken wollte. Also stand er da.
Sie müsse erst „nach hinten“ und den Katalog holen, der dort irgendwo sei, meinte schließlich eine von ihnen. Unüberhörbar schwang ein „was wollen Sie denn noch mit dem Ding? Weihnachten ist doch eh vorbei“ mit. Ich sah den Mann, sah seinen Blick und wußte, dass er nicht nachgeben würde. Und genau so war es. Freundlich bot er an zu warten oder mitzukommen „nach hinten“ – was immer ihr lieber wäre.
Ich setzte mich auf ein Podest in der Nähe. Wir hatten Zeit.
Und weil das KaDeWe das KaDeWe ist, kam die Dame wenig später mit einem Katalog zurück, den sie dann Seite für Seite durchblätterte. Zwei Mal. Den Anhänger fand sie nicht. Seufzend bat sie telefonisch einen Kollegen um Hilfe. Der brachte einen zweiten Katalog. Beide runzelten die Stirn. Dann ging der Kollege wieder. Kopfschüttelnd.
Der Mann hielt unterdessen den Anhänger fest. „Ich möchte ihn meiner Frau schenken“, sagte er, „können wir uns nicht auf einen Preis einigen?“ Sie tat mir ein bißchen leid. Also ging ich weg, machte einen kleinen Spaziergang durch den Wald der abgeschmückten Bäume.
Dort fand mich der Mann kurz darauf. In der Hand hielt er den in Seidenpapier eingewickelten Anhänger. O du fröhliche ❤️! Wie er sie überzeugen konnte, was er letztlich gezahlt hat, blieb ein Geheimnis und ist es bis heute.
Jetzt, im Advent, war es das erste Ornament, das ich hervorgeholt habe. Wie gemacht, um meinen KnitAlong mit Stefanie, Andrea und Magda anzuzeigen. Anstelle eines gemeinsamen Anstrickens haben wir zeitgleich Maschenproben gestrickt und gepostet. Jede bei sich zu Hause. KnitAlong im Zeichen von Corona … Mein goldenes O du fröhliche mittendrin.
Seit einer Woche stricken wir nun zusammen den Kolding-Schal von ChrisBerlin. Magda und ich haben uns für Regia Premium Silk entschieden, Andrea strickt mit Regia Premium Cashmere und Stefanie mit Regia Premium Merino Yak (es sei denn, sie entscheidet sich doch noch für Silk).
Mittlerweile bin ich bei dem zweiten von sechs Teilen angekommen. Der Anfang lief (bei mir) nicht so gut, also habe ich irgendwann alles wieder geribbelt. Jetzt, wo ich die Nadeln (3,5 / Holz) und das Kantenmuster geändert habe – ChrisBerlin möge mir das verzeihen – könnte ich nicht glücklicher sein.
O du fröhliche 😊.
Gefühlt wird der Kolding überall gestrickt zur Zeit und wohl auch immer wieder aus einem der Regia Premium Garne. Wir freuen uns über jede, die sich uns und der #Koldingmania anschließen möchte. Der Hashtag für unseren #KOLdingKAL ist #Regia💛Kolding und noch sind wir alle #Koldingstarter.