Yoga-Socken

Es ist kalt in der Hauptstadt. Zu kalt für Sommer und zu kalt für mich. Aber kalt genug für Wolle. Und deshalb, ehe ich das bis zum Herbst vergesse, hier eine schnelle Beschreibung, wie ich die Yoga-Socken, die ich Anfang des Jahres bereits verschenkt habe, gestrickt habe.

Gestrickt von unten nach oben, (also vom Fuß zur Wade) habe ich 60 Maschen angeschlagen und knapp 10 cm in 2 re/1 li gestrickt. Damit die Ferse frei bleibt, habe ich dann die Hälfte der Maschen (30) abgekettet und in der nächsten Reihe neu wieder angeschlagen.

Nach weiteren 20 Reihen wird jede linke Masche verdoppelt (kfb), danach wird in Runden mit nunmehr 80 Maschen in 2 re / 2 li gestrickt bis das Knäuel dem Ende zugeht und schließlich werden alle Maschen locker abgekettet.

Die fertigen Yoga-Socken sitzen eng an Fuß und Knöchel und dann eher nicht so eng am Bein. Ich finde sie ziemlich perfekt, mache allerdings kein Yoga.

Konstruktive Kritik ist deshalb sehr willkommen.

Dies ist ausdrücklich keine (!) Anleitung. Ich bin deshalb weder willens noch in der Lage unterschiedliche Größen zu berechnen, genauere Angaben zu Umfang und Länge der Socken zu machen oder eine Maschenprobe zu benennen. Seht es mir bitte nach …

 

Moomin-Liebe

[Werbung ⎮ Bloggerkooperation] In einem früheren Leben – also lange vor Berlin, vor dem Mann und dem Sohn – lebte ich in einer Wohnung im Rheinland. Damals habe ich ein Zimmer an Studentinnen des Goethe-Instituts vermietet. Alle zwei oder vier Monate zog eine junge Frau aus und eine andere ein. Sie alle wollten Deutsch lernen, waren das erste Mal von zu Hause weg, hatten früher oder später Heimweh und (fast) alle verliebten sich.

Eine von ihnen kam aus Finnland. Als sie nach zwei Monaten zurück nach Hause ging, hinterließ sie mir John (ein Ire aus Dublin) und eine grüne Moomin-Tasse. John verstand sich gar nicht mit der Französin, die danach das Zimmer mietete, hauste noch eine Weile in meinem Wohnzimmer und zog dann bald aus.

Die Moomin-Tasse habe ich bis heute.

Viele Jahre später entdeckte der (damals noch sehr kleine) Sohn seine Liebe zu Hörspielen. Drei liebte er besonders und hörte sie wieder und wieder: Peter und der Wolf (gesprochen von Loriot), Die Arche Noah (von Stanley Weiner) und „Die Geschichte von dem kleinen Tier, das immer so viel Angst hat“ – zumindest war das der Titel, den der Sohn dem Hörspiel gegeben hatte. Verkauft wurde es uns als ‚Mumins lange Reise‘ und ein kleines, ängstliches Tier kam tatsächlich darin vor.

Auch die CD gibt es noch. (Nur hören wir sie nicht mehr).

Nun sind mir die Moomins zum dritten Mal begegnet. Dieses Mal in Form von Wolle. Und was soll ich sagen? Wieder haben sie mich verzaubert. Wer mir auf Instagram folgt, hat das längst gesehen.

Der finnische Garnhersteller Novita hat Moomin-Garne in sein Programm aufgenommen: Muumilaakso, Muumitalo und Muumit. Drei verschiedene Garne, in ihren Farben inspiriert von Tove Janssons Moomin-Büchern. Und zu allen dreien gibt es wunderschöne Anleitungen für Strümpfe, Mützen und Schals.

Novita, die ich auf der h+h Cologne kennengelernt habe, haben mir nach der Messe einige Knäuel zugeschickt, um diese Garne zu testen. Und weil ich gerne „sinnvoll teste“ (also Dinge stricke, die über eine Maschenprobe hinaus gehen), habe ich aus Muumitalo einen Kinderpullover gestrickt. Natürlich mit Moomin auf dem Bauch.

Bekennender Sockenwolle-Fan der ich bin, hat es mir Spaß gemacht mit dem Garn zu arbeiten. Ja, man merkt, dass da 25% Polyamid drin ist, aber das macht nichts. Man kann den Pullover in der Maschine waschen, er behält seine Form, ist irgendwie robust und wird hoffentlich lange leben. Außerdem fasst er sich gut an und hat ein schönes Maschenbild. Auch die Farben gefallen mir sehr – selbst wenn sich das Rosa nicht so gut photographieren läßt. Und auch die Lauflänge passt: Die drei Knäuel, die ich hatte, waren mehr als genug für einen Pullover in Größe 128.

Eine Anleitung für den Raglan-Pullover gibt es nicht. Den Moomin habe ich der Anleitung für einen Schal aus dem Novita-Heft entnommen. Gestrickt habe ich ihn in Intarsientechnik und dann Details wie Mund, Auge und Hand im Nachhinein aufgestickt. Das ging super.

Das Muumit-Garn, aus 55% Merino und 45% Baumwolle liegt hier noch. Ich würde gerne Babysachen daraus machen, bin aber noch unentschlossen. Was immer es letztlich wird – Bilder kommen bestimmt. Hier und auf Instagram. Und wenn es nicht mehr so warm ist, kommen vielleicht auch Tragebilder vom Moomin-Pullover dazu 💙.

Retailer für Novita-Garne sind übrigens stoffe.de und loveknitting – falls Ihr also auch mal gucken wollt …

Auch wenn der Moomin-Pullover nun nicht mehr auf meinen Nadeln ist, verlinke ich ihn zu Maschenfein.

Jacken Jubel

Das wird jetzt kein langer Blogpost, sondern einfach nur schneller Jubel über eine schöne Anleitung, weil  ich mich da gerade mal wieder drüber gefreut habe.

Die Tomten Kinderjacke, von Elizabeth Zimmermann entworfen und 1980 veröffentlicht, ist einfach zu stricken, einfach anzupassen und einfach schön. Kinder, die sie tragen, sehen darin aus wie kleine Wichtel.

Die erste habe ich 2016 aus (leider) qualitativ schlechter(er) Wolle gestrickt. Ein Test, nicht gedacht für die Ewigkeit, aber wie es manchmal so geht, wird sie immer noch getragen. Wenn auch nicht mehr von der kleinen Patentochter – der ist sie längst zu klein.

2017, als die kleine Schwester der Patentochter laufen lernte, habe ich dann für die Schwestern die bunten Jacken aus (doppelter) Sockenwolle gestrickt. Das war schon sehr niedlich, wenn sie damit unterwegs waren.

Mittlerweile gibt es längst Nummer 3, eine Babyschwester und auch die ist (mit einem Jahr) genau genommen kein Baby mehr. Drei Jacken warten nun im Herbst auf sie. Eine ist lila, die beiden anderen gestreift.

Im Mai habe ich die vierte dieser Jacken angeschlagen und Anfang dieser Woche fertig gemacht (da muss nur noch ein Reißverschluß rein). Aus einem Strang handgefärbter Wolle in den Farben des Meeres ist sie viel kleiner als die anderen und ein kleines bißchen eleganter. Wer sie mal bekommt weiß ich noch nicht.

Aber nach der Tomten-Jacke ist vor der Tomten-Jacke und deshalb habe ich gestern mit dem Stricken einer fünften Jacke begonnen. Ziel ist es dieses Mal Sockenwolle zu verstricken. Knäuel, aus den ich sonst nichts mache und weil ich jetzt schon sehen kann, dass Grün und Lila nicht reichen werden, werden Arme und Kapuze wohl bunt. Mal sehen.

Das ist jetzt eh nur ein „mindless knitting take along“ Projekt. Hat also Zeit. Wenns fertig ist, zeige ich es Euch.

Bis dahin unbedingte Strickempfehlung: Tomten Jacke!

Dezember 2019 und längst überfällig: ein Bild vom eingenähten Reißverschluß

Jacke Lilly

[Werbung] So sehr ich Ravelry schätze (und ich schätze es sehr!), führt es doch dazu, dass ich Strickbücher kaum noch in die Hand nehme. Erst als ich vor einigen Tagen ein Bild von Jacke Lilly auf Instagram zeigen wollte und mich nicht erinnern konnte, wer die Designerin ist, habe ich mal wieder das Buch Edle Maschen von Lene Holme Samsoe aus dem Regal gezogen.

Fünf Jahre ist es her, dass ich die Jacke gestrickt und eine Rezension zum Buch geschrieben habe. Fünf Jahre! Und unverändert bin ich vom Buch, seinen Bildern und (fast allen) Anleitungen begeistert. Deshalb hier noch mal die Rezension von damals:

Es gibt Bücher, bei denen mich das Titelbild zum Kauf verführt, manchmal ist es auch der Name einer Designerin. Eine Garantie, dass ich dann das komplette Buch mag, ist beides leider nicht. Umgekehrt genauso: Hinter einem Titelmodell, das mich jetzt nicht umhaut, kann trotzdem ein tolles Buch sein und ganz genau so ist es mir mit “Edle Maschen” gegangen.

Mit “All you knit is love” ist die Einleitung überschrieben (Würde man es übersetzen ginge der Wortwitz verloren, aber das muss ich wohl auch nicht) und das passt zum Buch: Jeweils fünf Modelle zu den Themenbereichen Querrippen, Blatt-, Struktur-, Zopf- und Lacemuster sind toll fotografiert, in wunderschönen Farben. Ich hatte sofort Lust, mindestens eins der Modelle nachzustricken. Klar, so was ist immer subjektiv, aber was soll ich sagen? “Edle Maschen” ist ein hinreißend schönes Buch!

Viele Jacken und Pullover, ein Loop, ein Tuch, zwei Westen, Pulswärmer, zwei Mützen, ein Pullunder, ein Wendeponcho, ein Schulterwärmer – schon wenn ich das schreibe, möchte ich so gerne noch ein Modell nacharbeiten.

Noch eins? Ja, noch eins. Denn die Jacke Lilly ist schon fertig. Und alles hat genauso hingehauen wie es in der Anleitung steht. Weil ich mir nicht sicher war, ob ich das wirklich hinkriege, habe ich mich für ein “2 Wollknäuel Modell” entschieden, also den mittleren Schwierigkeitsgrad. Aber mal ehrlich: Was soll schief gehen mit einer gut geschriebenen Anleitung und einer Strickschrift? So war es dann auch: Alles machbar, alles toll. Die Jacke passt :). Auf ravelry ist die englische Anleitung übrigens frei verfügbar.

Die Strickschriftlegende (in der alle Kürzel gezeigt und erklärt sind) geht über zwei Seiten vorne im Buch. Genauso lang sind die allgemeinen Hinweise zu Maschenprobe und Randmaschen, zu Änderungen und dem Ausarbeiten. Da habe ich immer mal nachgeschlagen, aber mehr zu meiner Beruhigung, dass ich alles richtig mache.

Bilder der einzelnen Modelle sind (mittlerweile) überall im Internet, deshalb habe ich für diese Rezension nur die Seiten photographiert, die ein neues Kapitel ankündigen. Mal ehrlich: sind diese “Wollstapel” nicht toll?!

Was solls, egal wie viele WIPs hier noch rumliegen: Als nächstes mache ich Siri, den Schulterwärmer und dann das Tuch Tara oder die Jacke Gerda oder die Weste Vicky – mal sehen …

Und um wenigstens ein winziges bisschen zu meckern: Noch toller wäre das Buch mit Schnittzeichnungen, aber wer die möchte muss sich die amerikanische Ausgabe kaufen (Essentially Feminine Knits). Da sind sie drin.

Kaufempfehlung? Ja klar! Für wen? Für Alle. Viele Modelle sind zwar zu schwer für Anfängerinnen, aber das ist egal. Wer in dem Buch blättert weiß dann wenigstens warum es sich lohnt zu üben 🙂

Das Buch wurde mir vor Jahren vom Verlag zur Verfügung gestellt und gibt meine persönliche Meinung wieder. Der Jubel ist also echt.

#birthdaybash

[Werbung] Die vergangene Woche war keine der Besten … was immer ich mir im Schwarzwald einfangen habe, hat mich so umgehauen, dass ich tagelang flach gelegen habe. Gruselig! Mittlerweile kommen die Lebensgeister zwar zurück, aber ein bißchen fühle ich mich immer noch wie ein Amigurumi – also irgendwie unbeweglich und im Kopf nichts als Watte …

Deshalb – und weil so viele tolle Berichte schon online sind, zum Beispiel bei Kerstin (Landherzen), Eeva (Oh, wie nordisch) und Fanny (Yarn around the World) – kommt mein Blogpost spät und wird anders als geplant: weniger Text, dafür mehr Bilder.

Schon absurd, dass meine Reisezeit mit gut acht Stunden pro Strecke länger war, als das wollige Geburtstagsfest am Samstag. Aber irgendwie kam es mir gar nicht so vor. Der Vorabend im Hotel-Restaurant, dieser unglaubliche Tag im Showroom von MEZ, das Frühstück am Sonntag, all das fühlt sich rückblickend viel länger an. Woran das lag?

Sicher an der Umgebung. Die Gegend, in der wir waren, ist wirklich, richtig schön. Zumindest am Freitag war auch das Wetter prachtvoll und so war ich direkt im Ferien-auf-dem-Land-Modus.

Verstärkt wurde dieses „Ferien-Gefühl“ durch umwerfende Gastgeberinnen! Die Schachenmayerinnen haben wirklich nichts (gar nichts!) ausgelassen, um dieses Wochenende für uns zu etwas Besonderem zu machen. Sie haben uns verwöhnt und beschenkt, informiert und unterhalten. Sogar genäht haben sie für uns: jede/r erhielt ein aus MEZ-Stoffen genähtes Lanyard und einen Projektbeutel. Mag sein, dass das Feenhüte waren, die sie da auf dem Bild tragen 😉.

Der MEZ-Showroom ist wunderschön und (erwartungsgemäß) randvoll mit Wolle. Ausgestellt waren natürlich die „Geburtstagsgarne“ Regia Sockenwolle und Catania, aber auch alle anderen Schachenmayr-Garne, außerdem Rowan und Gedifra, die Stickgarne und Nähseiden – alles zum Angucken, Anfassen, vieles zum Ausprobieren – alleine das ein Fest!

Und ausprobiert haben wir den halben Tag: Quasten aus Catania, Bollenhut-Fascinators aus PomPoms und Schwarzwälder-Torte Amigurumis. In immer unterschiedlichen Gruppen, mit mehr oder weniger Geduld (Quasten sind nichts für mich) und mit durchweg tollen Ergebnissen. So sah es danach auch aus im vorher perfekten Showroom …

Bei allem habe ich Blogger/innen kennengelernt, die ich bisher nur virtuell kannte. Wir haben zusammen gestrickt, gefeiert, gehäkelt, gegessen und alles (wirklich alles) gefilmt, fotographiert und gesehen. Eeva hat mich total süß beschenkt (zeige ich Euch noch), Michaela (heartdeco) hat mich (fürchte ich) angefixt wieder mehr zu häkeln (als ob meine Liste nicht lang genug wäre), mit Ms. Eni bin ich zusammen Bahn gefahren (aber irgendwie auch nicht), Annelie macht die allerbesten Spiegeleier und Lilientinte hat mindestens die Hälfte von uns zum spiralisieren animiert (erstaunlicherweise taten das alle mit Nadelspiel! Kein Sockenwunder, keine CraSy-Nadeln. Old-school halt 😉). Das hat echt Spaß gemacht mit Euch!

Ich werde bestimmt noch eine Weile von diesem Wochenende zehren, eins der kleinen, neuen Wollknäuel streicheln, damit stricken oder häkeln und dann darüber berichten. Oder ich packe die Travelite-Reisetasche, die wir als Goodiebag bekommen war und fahre einfach wieder in den Schwarzwald.

Liebe Schachenmayerinnen – danke für Alles! „The currency of real networking is not greed but generosity“ habe ich mal gelesen. #blackforestcrafts und der #birthdaybash waren perfektes Beispiel dafür!


Wem die Bilder nicht reichen, dem empfehle ich die InstaStories und Highlights von

bommelie_handmade_for_kidscarolinesweltcarosfummeleyfrauluknitsfeierabendfrickeleienheartdeco.chjetztkochtsieauchnochkuematutorialsknittikusknitting_mikikrassemaschelandherzenlilientintemarbleriems.enirosap_handcraftingsapri_designyarnaroundtheworld