Sommerferien

Es ist jedes Jahr dasselbe: die Familie möchte in Sommerferien fahren, aber niemand möchte sich darum kümmern. Also mache ich es. Und dann ist es wirklich jedes Jahr dasselbe:

Frankreich!

Gleicher Ort, gleiche Wohnung, alles gleich. Kein WLAN 😬

Wochen ist es her, dass wir da waren. Wochen, dass wir zurück sind. Nur der Blogpost fehlt immer noch. Und der scheitert bisher daran, dass es irgendwie nichts zu erzählen gibt. Weil es – nach 2015, 2016, 2017 (2018 waren wir in Spanien) und nun wieder – tatsächlich immer dieselben Ferien sind. Nichts, was ich nicht schon mal geschrieben hätte. Gut, dieses Jahr war es nicht so warm wie sonst (leider), der Himmel war nicht so blau wie sonst (leider) und wohl deshalb war auch nicht viel los (juchhu), aber alles andere?

Ich bin (wie immer) viel gelaufen, der Mann hat (wie immer) viel gelesen und der Sohn hat sich (Achtung! Neu!) an Wassersport versucht. Katamaran und surfen statt Basketball. Die Begeisterung war mäßig, aber er war beschäftigt. Ja, Basketballkörbe haben wir trotzdem  gefunden. Sogar andere Spieler. Manchmal hat man eben Glück …

Und gestrickt habe ich (Überraschung 😉): wie immer kleine Blätter, außerdem habe ich den Nightshiftshawl angefangen (da kommt noch was zu: Bilder, Woll-Info und so) und Socken aus Regia Premium Bamboo.

Wir waren in Kirchen und Buchläden, auf Flohmärkten und am Meer, haben Postkarten geschrieben, Ball gespielt, sind essen gegangen und Boot gefahren.

WLAN gabs dann übrigens doch. Wenn auch nur an der Strassenecke 😬

Dafür haben wir ferngesehen: „Alerte Cobra“ – Alarm für Cobra 11. Das läuft in Deutschland mittlerweile in der 46. Staffel. Irre, oder? Gefühlt kennen wir (der Sohn und ich) jetzt alle Folgen …

Doch, war schön. Richtig schön. Und sehr erholsam. Trotzdem möchte ich nächsten Sommer in Berlin bleiben (glaube ich). Es macht so wenig Sinn das ganze Jahr im Garten zu arbeiten, um dann wegzufahren, wenn es hier am schönsten ist. Mal sehen – vielleicht muss ich mich nächsten Sommer ja auch gar nicht kümmern. Vielleicht macht das ja mal jemand anderes 😇.  Und dann fahren wir vielleicht doch wieder nach Frankreich …

 

Sommer Nachwehen

Auf Instagram sind jetzt überall Bilder von Wollmützen, Wolljacken, Wolljubel – meint Ihr das ernst? Wollt Ihr das echt schon wieder? Socken an den Füßen und Wolle am Hals? Ich ehrlich gesagt nicht. Da bin ich noch weit (!) von entfernt.

Stricken? Ja! Tragen? NEIN!

Noch nicht. Wenns nach mir geht, kann es gerne noch eine Weile warm und vor allen Dingen hell sein. Immer barfuß und Frühstück draußen. So, wie in den Ferien. Das war so schön!! Auch ohne dass wir viel gemacht haben.

Wobei das so nicht ganz richtig ist. Wir waren notgedrungen ungemein sportlich … Denn statt Straßen oder Wegen gabs am Ferienort unfassbar viele Treppenstufen. 130 bis zum Supermarkt, 42 zum Strand, 68 in die Stadt. Stufen, Stufen, Stufen. Ich hab‘ jetzt Oberschenkel wie … ach, lassen wir das.

Und auch dem Sohn gehts wieder gut. (Danke für Eure so wunderbaren Kommentare hier und überall sonst!!) Er hat sich nicht nur erholt, sondern auch entschieden, wie es für ihn weitergeht: Überraschung – er wird Basketball spielen 🤣 (als ob da irgendjemand je dran gezweifelt hätte …), wenn auch zwei Ligen weiter unten. Coole Mannschaft, großartiges Vereinskonzept, logistisch machbar, ohne dass ich ihn immer fahren muss und – vor allen Dingen – jede Menge Spaß. Genug Vorfreude, um auch in den Ferien kaum einen Tag ohne Ball unterwegs gewesen zu sein.

Was war sonst? Im Gegensatz zu den Vorjahren habe ich kaum Blätter gestrickt. Ich glaube, nach drei Jahren bin ich damit durch. Außerdem war es so heiß, so unfassbar heiß, …

Klar gab es trotzdem ein Sommerprojekt. Hier ein Bild von den Anfängen. Dazu inspiriert hat mich die (Kauf-)Anleitung des IceCream Wrap. Mit deutlich dünnerem Garn und nur zwei Farben ist das Ergebnis schmuseweich und mit sensationeller Rückseite. Seit gestern Abend ist es fertig – Bilder davon kommen bald.

Vor 10 Tagen hat die Schule wieder angefangen. Der Mann ist wieder im Rheinland, ich jongliere Sohn, Job, Haushalt. Alles wie immer. Nur jeden Tag ein bißchen kühler, ein bißchen dunkler.

Und immer dann, wenn mich das gruselt, gucke ich mir dieses Tuch an. Mein Fliegenpilz. Vielleicht wird der Herbst ja doch ganz schön …

 

Was auf die Ohren

Ich bin keine Mützenträgerin. Nicht im Winter und erst Recht nicht im Sommer. Dachte ich immer … Stimmt aber nicht. Seit ich die Kopfhörer von earebel kenne, denke ich da anders drüber. Deutlich anders. Denn die haben es mir echt angetan.

Ich habe darüber Anfang des Jahres schon mal geschrieben – wobei da eher mein „Mützen-Drama“ im Vordergrund stand. Igendwie wollte die Mütze erst im dritten Anlauf werden. Kaum fertig musste ich sie dem Sohn abtreten, der sie dann Tag für Tag in die Schule getragen und – zum Glück! – auch wieder mit nach Hause gebracht hat.

Nachdem wir uns auf der h&h kurz gesprochen haben, hat mir der Hersteller nun ein zweites Paar geschickt. Dieses Mal zusammen mit einer Mütze aus Funktionsmaterial. Hört sich nicht gut an, ist aber toll. Mütze Terrey ist sehr dünn, aus Merino und Acryl, atmungsaktiv und damit perfekt fürs Laufen oder generell für Sport. Sogar bei Regen und davon haben wir in Berlin mehr als genug dieses Jahr (Sommer möchte ich das nicht nennen …).

Dazu wieder diese coolen kleinen AKG®-Kopfhörer, die einfach eingesteckt werden. Von dem Klang bin ich unverändert begeistert, von der einfachen Handhabung auch.

earebel häkelmonsterAlso überlege ich schon seit einigen Tagen, wie eine Sommermütze aussehen könnte, vielleicht auch ein Sommerhut, die oder den ich mit nach Frankreich nehme. Nach mehreren Versuchen habe ich beschlossen, dass Baumwolle das beste Material dafür ist und häkeln besser als stricken. Denn die Kopfhörer haben ein Eigengewicht, das entweder nach einer eng sitzenden Mütze verlangt oder nach einer festeren Machart.

 

Was sich jetzt vielleicht wie ein Nachteil liest, ist keiner. Im Gegenteil. Durch Gewicht und Größe haben die Kopfhörer einen Klangkörper, der wirklich beeindruckend ist. „Mega-krass“ sagt der Sohn, aber der hört auch andere Musik als ich. Soll heißen: klassische Musik ist echter Genuß mit den Dingern. Französischer Rap offenbar auch … Telefonieren mit Freisprecheinrichtung klappt ebenfalls richtig gut.

earebel ist traditionelles Handwerk und smarte Technologie. So steht es auf der Homepage. Die Firma sitzt in Bayern. Dort werden die Mützen produziert. Entweder handgestrickt oder nachhaltig gefertigt. Mag ich beides. Die ersten Mützen hat die Mama eines der Eigentümer gestrickt. So stelle ich mir ein Start-Up vor ?. Für Menschen wie uns gibt es überdies Stricksets aus denen sich jeweils zwei Mützen fertigen lassen. Bisher mit Garnen von Schachenmayr, mittlerweile ist Schoeller mit im Boot. Deren Garne und Mützenmodelle kenne ich allerdings noch nicht.

Und zur Technologie: Die Kopfhörer sind durch ein kleines Kabel miteinander verbunden. Das geht auch nicht weg. Soll heißen, das sollte man nicht einstricken oder so, denn dann lassen sich die Kopfhörer nicht mehr rausnehmen. Das Kabel liegt innen am Hinterkopf, ist lang genug für „Dickschädel“ und stört nicht, weil es so dünn ist.

Der linke Kopfhörer hat ein Soft-Touch-Bedienfeld – wunderbar für Linkshänderinnen wie mich – über das Telefongespräche angenommen oder beendet werden, der Ton laut und leise gestellt, Lieder ausgewählt werden … das Übliche halt. Dinosaurier wie mich fasziniert das. Eine Bluetooth-Verbindung, ein Schalter, das wars. Die verschiedenen Modelle sind schwarz, weiß oder pink. Aufgeladen sind sind sie in maximal zwei Stunden.

Ich denke, ich versuche mich heute Nachmittag an der finalen Variante: oben und unten fester (Stäbchen-Cluster und feste Maschen wahrscheinlich), in der Mitte Blümchen. Kein Sommer ohne Blümchen ? Außerdem ist es dann meine! Blümchen trägt der Sohn nicht (glaube ich …).

Ferien in Frankreich

Wir sind wieder da. Schon seit einer Woche. Und so gerne ich in Berlin bin – dieses Mal ist es mir ungewohnt schwer gefallen hierher zurückzukommen. Zwei Wochen Ferien sind manchmal einfach zu kurz. Zu kurz für richtige Erholung. Zu kurz wenn Frankreich so schön ist.

Gemacht habe ich nichts. Nichtmal gelesen oder Postkarten geschrieben. Aber während der Sohn ein Basketball-Camp (was auch sonst?!) besucht hat, waren der Mann und ich spazieren. Am Wasser entlang oder durch die Kleinstadt. Im Hafen und manchmal auch in der Einkaufsstrasse. Und überall wo wir waren habe ich kleine Blätter aufgehängt oder hingelegt. Möglichst so, dass sie zu ihrer Umgebung passten.

Ich denke gerne dass irgendjemand ein Blatt findet und sich darüber freut. Vielleicht ist es auch nur der Wind der sie mitnimmt. Aber spielt das eine Rolle?

Und weil ich immer wieder gefragt werde wie ich sie stricke, kommt hier eine grobe Anleitung. Man muss dafür rechte Maschen können, wissen wie man eine iCord strickt, linksgeneigte (k2tog) bzw. rechtsgeneigte (ssk) Abnahmen und wie man aus einer Masche zwei herausstrickt (kfb)

Den Anfang bildet eine iCord. Das wird der Blattstiel. Dazu 3 Maschen anschlagen und 5 Reihen stricken.

In der nächsten Reihe aus jeder der 3 Maschen 2 Maschen herausstricken (kfb). Diese 6 Maschen auf zwei Nadeln verteilen: die Maschen 1, 3 und 5 auf eine Nadel, 2, 4 und 6 auf die andere.

Ab jetzt wird mit drei Nadeln des Nadelspiels in Runden gestrickt. In der ersten Runde alle 6 Maschen einfach abstricken.

In der nächsten Reihe (das müßte Reihe 8 sein): 1M rechts, 1 Umschlag, 1M rechts, 1 Umschlag, 1M rechts = 10M

Reihe 9: alle Maschen rechts stricken, dabei die Umschläge wie rechte Maschen behandeln (so dass kleine Löcher entstehen)

Reihe 10: 2M rechts, 1 Umschlag, 1M rechts, 1 Umschlag, 2M rechts = 14M

Reihe 11: wie Reihe 9.

Reihe 12: wie Reihen 8 und 10, also rechte Maschen bis zur Mittelmasche, dann 1 Umschlag, die Mittelmasche, 1 Umschlag und wieder rechte Maschen = 18M

Diese beiden Reihen nocheinmal wiederholen, so dass 11 Maschen auf jeder der beiden Nadeln sind.

Dann drei Reihen (= 6 Nadeln) einfach nur rechts stricken.

Jetzt kommen die Abnahmen: Dazu in jeder zweiten Reihe am Nadelanfang eine Masche linksgeneigt (ssk) und am Nadelende eine Masche rechtsgeneigt (k2tog) abnehmen. So lange bis nur noch 3 Maschen auf jeder Nadel sind.

Nun die erste Masche auf der Nadel abheben, die beiden anderen zusammenstricken und die abgehobene Masche über die andere ziehen. Das gleiche auf der anderen Nadel.

Den Faden abschneiden und durch die letzten beiden Maschen ziehen. Ich vernähe dann immer nur das Fädchen an der Blattspitze und lasse das andere dran. Aber das kann jede machen wie sie möchte, denke ich.

Falls das jetzt nicht so erklärt ist, dass es wirklich verständlich ist, ist hier ein Video. Der Mann hat es aufgenommen während ich ein kleines Blatt gestrickt habe. Ihr könnt es ja mal ansehen.

Es ist kein Kunstwerk, aber es hat richtig Spaß gemacht. Am späten Nachmittag auf der Veranda in Berlin. Das war dann doch fast wie Frankreich.