Neujahr

Neujahr ist eine Woche her und es fühlt sich an, als wären es Monate. Draußen ist es kalt und wie in jedem Jahr irritiert mich das. Geht es Euch auch so? Pünktlich zu Neujahr denke ich, das war’s jetzt mit Kalt, jetzt kommt Frühling. Was ja Quatsch ist. Der Winter hat gerade erst angefangen. (Für die, die das verdrängt haben: Frühlingsanfang ist am 20. März … dauert also noch einen Moment).

Und doch geht es mir verläßlich jedes Jahr aufs Neue so.

Aber ich weiß mich zu trösten 😉:

Neujahr = neuer Pullover! Und was für einer! Vorgestern spät abends war der Grüne fertig und ich bin so begeistert, dass ich noch in der Nacht ein Bild gemacht habe. Schlechtes Licht, im Hintergrund der Duschvorhang. Alles egal. Ich möchte ihn zeigen!

Danke Andrea und Magda für die Raglanschrägen-Beratung. Und wenn Stefanie nicht so energisch geworden wäre, als ich ribbeln wollte (und sie kann wirklich energisch werden), wäre das nie ein Pullover geworden. Euch verdanke ich ein Happy End und der Pullover sein Leben 😘.

Nun liegt er hier ‚rum, trocknet vor sich hin und ich kann nur schwer aushalten, zu warten, bis ich ihn tragen kann. Wie erhofft ist das Muster aufgegangen und zumindest auf dem Wäscheständer sieht es aus, als wäre er definitiv weit genug (keine Wurstpelle). Außerdem hat sich die Regia Premium Merino Yak – wie erwartet – beim Waschen nochmal total verändert und ist jetzt (noch) weich(er), total „squishy“ und ganz leicht. So so so klasse!

Und dann natürlich diese Farbe – habe ich schon mal erwähnt, wie unglaublich schön ich die finde? 🙃

Gestern Abend also alle Nadeln frei. Ein sehr bizarres Gefühl. Erst recht nachdem ich mit Pia zum virtuellen Stricken verabredet war. Irgendwas musste her, also habe ich Pulswärmer angefangen – vier Mal – und genauso oft geribbelt. Es ging einfach nicht.

Heute morgen dann Neujahr = neues Projekt! Wieder ein Pullover. Wahrscheinlich auch wieder für mich. Mal sehen, wie es läuft. Die Maschenprobe stimmt nicht ganz, das Garn ist bißchen dicker als es sein sollte, aber ich bin guten Mutes. Zumal ich große Lust habe, genau dieses Garn zu verstricken.

Kauni ist dänisch, es gibt super viele, super schöne Farben und sollte ich es mit irgendwas vergleichen, wäre das wohl Lettlòpi. 100% Wolle, die hier liegt, seit ich sie 2018 in Schweden gekauft habe. Während ich stricke, meine ich, neben mir sitzt ein kleines Schaf. Denn genau so riecht es. Also alles eher rustikal. Mag ich sehr! Sowieso und im Kontrast zu dem grünen Pullover noch mal mehr.

Schon toll, was es alles gibt! Und noch toller, dass ich das alles haben, anfassen, verstricken kann! Fun Fact am Rande: als ich dem Teenager die Wolle zeigte (eigentlich wegen Geruch und Haptik, aber gut …) guckte er einmal drauf und meinte „Cool, fast wie Deine Haare“. Wenn ich in den Spiegel sehe, sind meine Haare braun wie auf dem Bild mit Duschvorhang. Wenn ich Bilder von mir sehe, sind sie fast weiß – so, wie die Wolle. Wie kann das sein? Ist irgendjemand da draußen, der oder die mir das erklären kann?

Bis dahin stricke ich noch die eine oder andere Runde.

Der Halibut

Safe the best for last! Eines meiner Strick-Highlights in 2021 war sicherlich der Halibut Pullover, den ich dem Teenager zu Weihnachten gestrickt habe. Eine Punktlandung! Angefangen Anfang November, war er am Morgen des 24. Dezember fertig.

Gestrickt, gewaschen und alle Fäden vernäht 💪🏼.

Stricken konnte ich daran natürlich immer nur dann, wenn das Kind nicht in der Nähe war. Bis zum Schluß war ich deshalb nicht sicher, ob ich es überhaupt bis Weihnachen schaffen würde. Aber – wie so oft – haben mich Garn und bunte Passe beflügelt. Zuzusehen, wie die Halibuts Reihe um Reihe sichtbar wurden, war ziemlich cool. Zäher waren dann Körper und Ärmel … Endlose Reihen rechter Maschen ohne Abwechslung. Mag sein, dass der Pullover deshalb ein wenig zu kurz geworden ist.

Was soll’s! Das Bündchen ist längst wieder geribbelt, ich stricke noch 5 cm dran und bis heute Nacht ist er wieder fertig.

Oben herum passt alles perfekt, er sitzt richtig gut und das Maschenbild ist schön. Ich bin sehr begeistert von den melierten Farben der REGIA Premium Alpaca Soft und dass das Garn – wie schon beim Dinosaurier-Pullover – nach dem Waschen so weich geworden ist. Gleichzeitig „verhaken“ sich die Fasern ähnlich wie bei Letlopi-Garnen. Echt schön!

Ein  Traumteil! Sage nicht nur ich, sagt auch der Teenager.

Er hat den Halibut über Weihnachten getragen und freut sich, wenn er ihn bald zurückbekommt. Gelegenheit für mehr und andere Bilder gibt es dann sicher auch.

Damit sind in 2021 36 Projekte fertig geworden (eins mehr als in 2020).

Ich habe 17.578 Meter Wolle verstrickt und verhäkelt (gut 200 Meter weniger als im Vorjahr).

In 52 Blogposts habe ich über meinen Woll-Kosmos geschrieben und dabei das, was in der Welt passiert, mehrheitlich aussen vor gelassen. Vielleicht ist 2022 ein gutes Jahr das zu ändern, auch über andere Themen, die mir wichtig sind, zu schreiben. Vielleicht aber auch nicht. Ich muss da noch ein bißchen drüber nachdenken.

Wie immer 2021 für euch heute zu Ende geht – alle guten Wünsche für das, was kommt und danke, dass ihr mich durch dieses Jahr begleitet habt.

2022 wird gut 💫

Verlinkt mit Andrea’s Samstagsplausch – von dem ich noch nicht weiß, ob es der letzte in 2021 ist oder der erste in 2022 🙂

Zwischen den Jahren

Zwischen den Jahren … ich mag die Formulierung. Jedes Jahr wieder hört es sich für mich an wie ein Versprechen. Ein Versprechen von Ruhe. Von Ruhe und Zeit. Von Tagen im Pyjama (sagt der Teenager), von dicken Büchern (sagt der Mann).

Bilder, Thema, Stimmung – wer den Dance of the Blessed Spirits aus Orpheus und Euridike kennt, braucht diesen Blogpost eigentlich gar nicht zu lesen 😉.

Zwischen den Jahren … Es heißt, die Formulierung geht auf die Kalenderreform Ende des 16. Jahrhunderts zurück. Weil Kalender- und Sonnenjahr immer weiter auseinander gingen, verfügte Papst Gregor XIII., dass auf Donnerstag, den 4. Oktober 1582, Freitag, der 15. Oktober 1582 folgen sollte und alles passte wieder. Ostern war wieder Ostern. Neujahr war wieder Neujahr.

Ganz so einfach ging es dann aber doch nicht und so gab es den (bisherigen) julianischen Kalender und den (neuen, nach Papst Gregor benannten) gregorianischen Kalender einige Jahrhunderte lang parallel. (Fun Fact: In den orthodoxen Ländern Osteuropas sogar noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Meine Großeltern hatten deshalb als Kinder zwei Geburtstage – welches Kind wünscht sich das nicht?!).

Bis heute finden Weihnachten oder Neujahr weltweit nicht am gleichen Tag statt und deshalb – so die Theorie, der ich gerne glaube – gibt es (zumindest in unserem Sprachgebrauch) dieses „zwischen den Jahren“.

Und wie in jedem Jahr möchte ich diese Zeit nutzen, Schreibtisch, Haus und Wolle aufzuräumen. Alles soll ordentlich und schön sein, wenn 2022 beginnt. Gleichzeitig möchte ich einfach nur nichts tun. Auf dem Sofa sitzen und stricken. Wie immer ich das löse.

Wahrscheinlich wird es hier eher nur so halb ordentlich …

Auf jeden Fall bin ich entschlossen, jetzt und im neuen Jahr wieder regelmäßiger zu bloggen. Ende des Jahres ging das nicht, denn das, was ich gestrickt habe, wurde ein Weihnachtsgeschenk für den Teenager und das konnte ich hier natürlich nicht zeigen (kommt aber noch).

Außerdem war meine Muse im Winterschlaf. Selten ist mir so wenig eingefallen, über das ich hätte schreiben können. Zumal hier an Projekten auch nur noch der grüne Pullover liegt (den ich nicht geribbelt habe!).

Fertig geworden sind dann quasi über Nacht die Last Minute Handstulpen von Paula M., gestrickt in dem schönen Garn von Hess Natur, aus dem ich schon die Weste gemacht habe. Sie wären noch schneller fertig gewesen, hätte ich nicht einen Denkfehler gemacht, der dazu führte, dass ich auch im dritten Anlauf zwei rechte Stulpen hatte und kein Paar … Aber: Paula M., die eigentlich Susanne heißt, ist nicht nur eine tolle Designerin, sondern auch unglaublich hilfsbereit. Und so hat sie meine nächtliche Bitte über Instagram mir zu helfen, nicht nur prompt, sondern auch so beantwortet, dass ich meinen Fehler gesehen habe.

Jetzt ist alles gut. Die Stulpen (für die ich exakt 50 gr. gebraucht habe), sind sehr, sehr schön, sehr bequem und mit dieser „Handballenlinie“ auch sehr besonders. Ich mag sie!

Als nächstes stricke ich Pulswärmer für meine Schwägerin. Und dann ist 2022. Ein Jahr, von dem ich jetzt schon weiß, dass es ein Besonderes sein wird – aber davon erzähle ich, wenn es soweit ist. Noch sind wir zwischen den Jahren und ich denke, ich werde jetzt ein bißchen räumen …

Die Bilder der bemützten Strandbesucher hat ein Freund in Binz gemacht und mir kurz vor Weihnachten geschickt. Sie sind ein Geschenk sagt er und ich darf sie verwenden. Danke Rüdiger – darüber habe ich mich sehr gefreut!

 

 

Sleeve Island

Sleeve Island … die Insel der Ärmel (sagt kein Mensch) … das müßte doch eigentlich ‚was Tolles sein: Endspurt beim Pulloverstricken! Vorder- und Rückenteil sind fertig, jetzt noch fix die Ärmel. Easy-peasy.

Und überhaupt: Sleeve Island … ‚Island‘ 🏝 … Was da alles mitschwingt … Sommer, Wärme, überall Sandstrand, rundherum das blaue Meer, das in der Sonne glitzert. Ich kann förmlich hören, wie die Wellen ans Ufer plätschern. Bunte Fische, alles total entspannt …

So ist es aber nicht.

Genau genommen müßte es ‚place of no return‘ heißen, also ‚Ort ohne Wiederkehr‘ und nicht Sleeve Island. Oder Ärmel-Unterwelt à la Sisyphos oder so. Zumindest bei mir. Denn „jetzt nur noch schnell die Ärmel“ ist ein Witz! Das dauert (gefühlt) ewig. Wenn ich die Wahl habe, bevorzuge ich die Variante vom Handgelenk zur Achsel. Weil es dann nur Ärmel sind und nicht Ärmel, an denen schon der Pullover hängt, der mit jeder Runde mitgedreht werden möchte. Aber auch das dauert lange.

Wie dem auch sei: mein Sleeve Island ist grün und zieht sich seit geraumer Zeit. Immerhin, ein Ärmel ist fast fertig, den anderen fange ich mit bißchen Glück dieses Wochenende noch an.

Vielleicht liegt mein Zögern aber auch nicht nur am endlos dauernden Ärmel-Gestrick (gibt es eigentlich ein ‚Second Sleeve Syndrome‘, vergleichbar dem ‚Second Sock Syndrome‘?), sondern auch daran, dass ich nicht weiß, wie es danach weitergeht.

Jetzt kommt Strick-Theorie …

So schön das Muster ist, läßt es mir doch wenig Wahl, wenn es um Zu- und Abnahmen geht. Wenn ich möchte, dass es nicht unterbrochen wird, kommen deshalb eigentlich nur eingesetzte Ärmel in Frage. Ohne Anleitung, an der ich mich orientieren kann, will ich das nicht.

Die Alternative sind Raglanschrägen, die – natürlich – Einfluß auf das Muster haben und deshalb nach einer Maschenprobe vorab verlangen … Ich müßte das mal sehen, um zu wissen, ob mir so sichtbare Abnahmen und damit Muster-Unterbrechungen gefallen. Will ich auch nicht.

Denn der ganze Pullover ist eh schon wieder ein Ribbelkandidat (sag bitte nix, Stefanie …). Wenn ich ihn spanne, wird er weit genug sein, aber ich vermute, dass das Muster in seiner Rippenstruktur immer wieder zurück „schnurpsen“ wird. Zumal es ziemlich viele Maschen sind, wodurch das Gestrick schwer geworden ist. Das kann ja nicht anders als nach unten ziehen. Weite zugunsten von Länge. Es wird also eher Wurstpelle und das will ich überhaupt nicht.

Ich stricke die Regia Premium Merino Yak mit 3,5 Nadeln. Das sind (bei mir) normalerweise 22 Maschen auf 10 cm. Angeschlagen habe ich 240 Maschen, das wäre glatt rechts also knapp 110 cm, und damit rund 15 cm positive ease. Im jetzigen Muster haben 240 Maschen 80 cm. Das sind 15 cm negative ease. Schreibt mir, dass das schief geht bitte. Ich muss es lesen, um es zu verstehen.

Und so lange stricke ich noch ein paar Runden am eh schon langen Ärmel (der übrigens das gleiche Problem hat: theoretisch genug Maschen und Weite. Praktisch eher nicht).

Ach manno …

 

Samstagsplausch am dritten Adventswochenende 🕯🕯🕯

Rezension: Nordisch Stricken – Nahtlos mit der Strange Brew Methode

[Werbung] Alexa Ludeman und Emily Wessel sind die Frauen hinter TinCan Knits. Erst Kolleginnen in einem Wollgeschäft in Kanada, wurden sie bald Freundinnen, um 2010 ein gemeinsames Wochenende an der Pazifik-Küste Kanadas zu verbringen. Eine Reise, die das Leben der Beiden verändern sollte. „Sitting in the sand, under the stars“, schreibt Alexa auf ihrer website, „Emily suggested we might design a pattern together, but I said no – we should write a book. And that was the beginning of our Tin Can Knits journey.“

Heute (elf Jahre später) lebt die eine mit ihrer Familie in Schottland, die andere unverändert in Kanada und zusammen haben sie über 170 Anleitungen und 9 Bücher veröffentlicht. Zwei Männer, fünf Kinder und über 146.000 Follower lieben sie. Ich zähle mich sehr gerne dazu.

Weil sie das, was sie können, so wunderbar erklären und so großzügig zur Verfügung stellen. Weil ihre Anleitungen nicht nur schön, sondern immer auch intelligent gemacht sind. Weil beide sich mit ihren Familien für Gleichberechtigung, Respekt, Inklusion und gegen Diskriminierung einsetzen. Und weil sie bei allem so herzlich und „normal“ rüberkommen, dass jedes Bild und jeder Text einfach Spaß machen.

Wenn Ihr es nicht schon tut, folgt ihnen unbedingt und bald, sonst verpasst ihr die diesjährigen Weihnachtspullover 🎄.

Ihr Buch Nordisch Stricken – Nahtlos mit der Strange Brew Methode (im Original: Strange Brew. a colorwork knitting adventure), wurde jetzt ins Deutsche übersetzt. Als ich die Vorankündigung gelesen habe, wußte ich, dass ich es unbedingt haben möchte. Gestern wurde es mir vom Stiebner-Verlag als Rezensionsexemplar zugeschickt. (Danke! Danke! Danke! 😘)

Strange Brew heißt übersetzt ’seltsames Gebräu‘ – als solches beschreiben Emily und Alexa ihre (Design-)Reise nach Island 2017, zu der sie außer ihren Partnern und Kindern auch ziemlich viel Wolle mitnahmen. Aus eben dieser Wolle entwarfen sie dann ein Baukastensystem für alltagstaugliche Norweger-Pullover, die auch Anfänger:innen stricken können. Mit Rundpassen für jede Größe vom Neugeborenen bis 4XL (25 Größen insgesamt) und in drei verschiedenen Garnstärken. Kurz: Komprimiertes Wissen zu Techniken, Konstruktion, Größen, Garnen und Farben, schnell verfügbar und einfach anzuwenden – TinCan-Niveau eben. (Für die, die es nicht wissen: Tin Cans sind Konservendosen.

Natürlich kann man es sich einfach machen und eine der im Buch erklärten Anleitungen nacharbeiten. Gleichzeitig bieten die Designerinnen jedoch das Werkzeug, eigene Pullover zu entwerfen, top-down oder bottom-up, mit Zu- oder Abnahmen an den richtigen Stellen und überdies Erklärungen, wie man individuelle, eigene Muster komponiert.

All das vermittelt das Buch dreigeteilt: 45 Seiten erklären das Wie. Also von der Methode, über das Angleichen von Mustern, den Aufbau der Passe, verkürzte Reihen und die Keil-Methode bis zum Steg fürs Steeken. Das wirkt auf den ersten Blick fast ein bißchen furchteinflößend. Zumindest auf mich. Viele, andersfarbige Tabellen, unendliche Zahlen, Charts und Tipps, aber einmal damit vertraut, ist es einfach und unfassbar logisch.

Dann kommen die Anleitungen: Eröffnungsmuster (wenn es das Wort gibt) und dabei eine eigene Kollektion aus drei Teilen ist Anthologie: eine Mütze, ein Loop und ein Schlauch-Loop, an Hand derer Farben und Muster ausprobiert werden können – große Maschenproben sozusagen, wobei am Ende ein fertiges Accessoire steht. Dann folgen 12 Anleitungen. Die meisten gezeigt in zwei Farbkombinationen und zwei verschiedenen Größen. Und die sind so schön, dass ich auf Anhieb gar nicht wüßte, warum ich mir ein eigenes Muster oder andere Farben ausdenken sollte.

Am Schluß – das sind noch mal 20 Seiten – kommt das, was in anderen Büchern ‚Technik‘ heißt: alles von Garnempfehlungen, Vorlagen, Fertigstellung und Pflege bis hin zum Sinn von Maschenproben. Und ganz zum Schluß ein kurzer, liebevoller Dank an die Partner, (Sahneschnittchen nennen sie die in der Übersetzung) die das Modeln so leicht aussehen ließen – trotz eisigem Wind und zankenden Kindern.

Toll! Wirklich toll!

Es ist wirklich ein besonderes Buch. Natürlich kann man sich eine Anleitung rauspicken, nachstricken und sich darüber freuen – das wäre kurzfristiger Erfolg. Ich empfehle jedoch dringend die Alternative: erst lesen (und zwar von der ersten bis zur letzten Seite), lernen und verstehen, dann erst stricken. Denn dann kann einem langfristig keiner mehr was. Zumindest nicht wenn es um Rundpassen-Pullover geht.

Sollte ich meckern wollen (meckern auf hohem Niveau) wäre es die Sprache der Übersetzung. Es liest sich nicht „deutsch“, sondern „übersetzt deutsch“. Eine blumige Sprache, die sich (für mich) irgendwie gekünstelt anhört, Formulierungen, die ich so nie verwenden würde. Bei einem Pullover, der bottom-up gestrickt wirde, heißt es beispielsweise, „Stricken Sie ihn von unten nach oben, um in Fahrt zu kommen!“ Ich kann nur vermuten, dass im Original „to get going“ steht. Aber würde ich das so übersetzen? Eher nicht. Es tut allerdings dem Charme des Buches keinen Abbruch.

Ich werde das Buch auf jeden Fall nicht zu weit weg legen und dann (sobald wieder Pullover-Nadeln frei sind) neu anschlagen. Ihr seht es hier bei mir also bald wieder! (Übrigens nicht nur bei mir, sondern auch bei Andrea. Auf ihre Rezension bin ich sehr gespannt!)