Alle Jahre wieder …

Nichts gemacht, (außer Büro – Zuhause … Büro – Zuhause …) und wenig gestrickt macht das Schreiben am Wochenende nicht einfacher. Im Gegenteil. Es fehlt (mir) an Inspiration. Sieht so aus, als wäre ich damit nicht alleine …

Wie gut, dass nächstes Wochenende der 1. Advent ist. So kann ich – wie (fast) jedes Jahr – meinen Adventskalender-Blogpost wieder „nach oben holen“. Für die, die noch auf der Suche nach Inspiration sind, was man in einem Adventskalender verstecken könnte.

Oder einfach nur für mich. Vielleicht kommt damit dann sowas wie ein „Adventsgefühl“. In diesem merkwürdigen Jahr will sich das bisher nämlich partout nicht einstellen.

Daran ändern auch die kleinen Tannenbäume nichts, die ich wie jedes Jahr (oberes Bild), und nach neuer Schachenmayr Kemijoki Anleitung (unteres Bild) gestrickt habe.

Hier ist er also, der Blogpost aus 2014 (und 2015. Und 2016). Wahrscheinlich zum letzten Mal. Enjoy!

Jedes Jahr wieder erwischt mich der Adventskalender kalt. Ganz kalt! Anfang November denke ich dran, wenn noch so viel Zeit ist und dann – peng! – ist plötzlich Dezember.  Bei Euch auch? Macht es nicht einfacher, dass der Sohn auf einem selbstgemachten Kalender besteht: „das Außen“ ist ihm egal. Ob das nun kleine Säckchen sind oder ein Stoff mit kleinen Taschen – Hauptsache „das Innen“ ist individuell. ‚Schnell noch einen besorgen‘ ist deshalb keine Lösung.

Einmal, vor ein paar Jahren, musste es dann unbedingt doch ein gekaufter (Lego-)Kalender sein. Aber schon nach einer Woche tat es ihm leid. Jeden Tag Lego ist nicht jeden Tag eine Überraschung und das wissen wir jetzt.

Also überlege ich mir wie gehabt Jahr für Jahr auf die letzte Minute 24 kleine Dinge. Das wird mit zunehmendem Alter des Kindes nicht leichter …

Der Sohn mag keine Schokolade. Ein Glücksfall übers Jahr, aber schwierig zu Weihnachten. Gummibärchen und Kaugummi sind so wenig weihnachtlich. Außerdem habe ich sowieso was gegen einen Kalender voller Süß.

Der Sohn liebt Sammelkarten … (fast) egal, ob Basketball, Fußball, StarWars, Pokemon oder Wrestling. Hauptsache sammeln, haben, tauschen. Ich teile diese Liebe nicht, im Gegenteil. (Alles Verbrecher, die Kindern das Geld aus der Tasche ziehen). Weihnachten mache ich Ausnahmen. Aber nicht 24 Mal.

Flummis, Radiergummis, Schlüsselanhänger, Trillerpfeifen, Geduldsspiele, Ü-Eier sind ein großer Spaß, zumindest für einen Moment, aber dann fliegen sie irgendwo in Küche und Kinderzimmer rum.

Kurz: irgendwann reichte es mir. Schluß mit dem Kommerz, oder zumindest weniger davon. Stattdessen haben wir – der Mann, das Kind und ich – uns an den Eßtisch gesetzt, jeder mit 5 kleinen Zetteln und überlegt, was wir uns wünschen. Nichts, was man kaufen kann, das war die einzige Bedingung.

Der Sohn (damals 8) war missmutig und nur schwer für die Idee zu begeistern. Schließlich schrieb er “1 x erst um 9 ins Bett gehen” (selig die Zeiten) und “1 x pochen “; der Mann wollte “1 Stunde Lego” und “Flohmarkt am Sonntag” und ich träumte von “nach Wolle gucken, ohne dass einer drängelt”. Wir haben die Zettel dann gefaltet, gemischt und der Sohn hat acht gezogen. Die kamen – jeden dritten Tag – in den Kalender, alle anderen kamen ungelesen weg.

Adventskalender HäkelmonsterUnd was zuerst so widerwillig angefangen wurde, war dann das Highlight des Adventskalenders. Den Zettel “Ein Basketball-Spiel im Fernsehen bis zu Ende gucken” hat der Sohn lange aufgehoben und schließlich bei den Play-offs eingesetzt; “in Eurem Bett übernachten” wurde dem Mann und mir Silvester präsentiert. Die “1 Stunde Lego” haben wir an einem Adventssonntag auf dem Wohnzimmerteppich zelebriert und auch gepocht haben wir (für die, die das nicht kennen: das ist ein Gesellschaftsspiel, für das man mindestens zu dritt sein muss. Der Mann mag es nicht). Mein Woll-Wunsch hat es leider nicht in den Kalender geschafft (gezittert hat der Sohn allerdings bis zum 24.), dafür haben wir alle zusammen Kekse gebacken. Und auch auf dem Flohmarkt waren wir nicht (noch mal Erleichterung beim Kind), aber Zuckerwatte auf dem “1 x Weihnachtsmarkt” war mindestens genauso schön.

Dieses Jahr schreiben wir wieder. Julius ist älter geworden und hat gestern unaufgefordert und grinsend “Zur gleichen Uhrzeit wie Ihr ins Bett gehen” auf den ersten Zettel geschrieben und “1 x pochen” ist mmer noch aktuell. Mal sehen, ob ich das mit der Wolle noch mal versuche … 😬

* * *

Advent 2015 — Diesen Blogpost habe ich 2014 (so ähnlich) geschrieben. Er hat an Aktualität nicht verloren: Wieder ist Dezember, wieder war ich nicht rechtzeitig fertig (in der 10 ist noch nichts drin …), aber gestern gab es Basketball-NBA-Sammelkarten (die mein Chef aus Illinois geschickt hat) und heute morgen „Rummy Cub zu dritt„. Alles ist gut. Es sei denn der Zettel „2 x an den Basketball-Korb gehen mit Mami“ hat es in den Kalender geschafft, davor graut es mir – auch wenn das rührende Kind „wenn es nicht kälter als 10 Grad ist“ ergänzt hat … (er ginge wohl auch bei -10)

* * *

Advent 2016 — Wieder ein Jahr vorbei! Und hätte Die Photographin nicht über ihren wirklich schönen Adventskalender gebloggt, hätte ich nicht heute mit Marisa zum gleichen Thema gesprochen, dann wäre ich nicht (ausnahmsweise) gut vorbereitet, dann sähe es nicht gut aus.

Aber – never change a winning team – 16 Ideen habe ich (welche das sind, kann ich jetzt nicht schreiben – wer weß wer mitliest) und Zettel schreiben wir morgen.

Macht schon auch Spass wenn Kinder groß werden 😍.

Wie sehen Eure Kalender aus?

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Starshine Pullover

Bis eben hätte ich behauptet, alles, was ich je gestrickt habe, ist im Blog ausreichend gewürdigt worden. Aber (erwischt! Meine Freundin Juliane hat’s gemerkt): das stimmt nicht. Ein Kinderpullover fehlt.

Da fügt es sich doch, dass ich mich vergangene Woche erfolgreich davor gedrückt habe, am Tuch, aus dem jetzt eine Decke werden soll, weiterzustricken (…) und ansonsten nur ein paar Quadrate gehäkelt habe. 69 von 144 sind fertig. Fast die Hälfte also.

144 ist eine Superzahl! Man kann sie durch 2, 3, 4, 6, 8, 9, 12, 16 und 18 teilen. Begeistert mich gerade. Aber ich schweife ab …

Zurück zum Kinderpullover: Jedes zweites Jahr stricke ich der kleinen Patentochter, die inzwischen ein Schulkind ist, einen Pullover zu Weihnachten. 2015 war es ein Blauer, 2017 ein Hellgrauer und 2019 schließlich ein Pinker. Die beiden Großen habe ich nach der gleichen Anleitung gestrickt: Starshine von Drops.

Als ich den Grauen gestrickt habe, saß ich in einem Café am Prenzlauer Berg und wartete auf eine ehemalige Kollegin. Fremde Menschen haben mich auf den wachsenden Pullover und die Farben der Passe angesprochen. Komisch, dass mir das gerade wieder einfällt.

Vielleicht, weil es eine Weile her ist, dass ich in einem Café gesessen und gestrickt habe. Und wieder schweife ich ab …

Warum auch immer der pinke Pullover nicht „verbloggt“ und nicht richtig fotografiert wurde. Ist aber egal. Für den Moment bin ich einfach nur erleichtert, dass der nächstgrößere erst nächstes Jahr dran ist 😉. Der soll dann Pferde in der Rundpasse haben. Das hat sie sich gewünscht.

Lustig, wie rosa die Wand aussieht im Bild. Dabei ist sie eigentlich weiß. Und wenn ich mir das Bild so angucke, denke ich an das, was Magda von Arne & Carlos gelernt hat: Bei Pullovern, die von oben nach unten gestrickt werden, sind die Maschen verkehrt herum – sie lächeln nicht.

Vielleicht sollte ich einfach mal einen Starshine von unten nach oben stricken. Der hätte dann zwar keine Pferde in der Passe, aber dafür lächelnde Maschen. Ich hätte Lust, das jetzt auszuprobieren.

Aber erstmal geht dieser Post zu Andreas Samstagsplausch. Und dann häkel ich noch ein paar Quadrate …

 

 

3 Tage im Rheinland

Berlin ist eine wunderbare Stadt! Ich lebe hier gerne und das seit über 20 Jahren. Länger, als irgendwo sonst. Die Seen, der Himmel, dieses immer irgendwie Chaotische, die unterschiedlichen Kieze – ich glaube nicht, dass ich irgendwann nochmal hier weggehe.

Nun will es das Schicksal, dass der Mann seit mittlerweile vier Jahren in Bonn arbeitet. Anfangs wollten wir abwarten, wie sich das entwickelt, ob es Sinn macht hinterherzuziehen. Offensichtlich haben wir dann den richtigen Moment verpasst. Mein Job, die Schule, der Sportverein, das Haus … Sicher hätte man das alles aufgeben und im Rheinland neu anfangen können. Haben wir aber nicht. Nun ist der Teenager in der Oberstufe – da gehen wir hier bestimmt nicht weg. Nicht in den nächsten beiden Jahren.

Statt dessen WhatsApp und Facetime, Familienleben nur am Wochenende. Einer pendelt immer und im Normalfall ist das der Mann. Freitags nach Berlin, Sonntags zurück. Fast jedes Wochenende 12 Stunden in der Bahn. Vor Corona war das einfacher.

Zum Glück ist der Teenager (der natürlich seinen Vater liebt, aber wenig motiviert ist, am Wochenende nicht mit Ball in der Halle oder mit seinen Freunden zu sein) mittlerweile alt genug, dass man ihn auch mal alleine lassen kann. Das heißt, es spricht nichts dagegen, dass wir uns abwechseln der Mann und ich, dass ich jetzt häufiger mal nach Bonn fahre.

Vor zwei Wochen habe ich das gemacht.

Was soll ich sagen? Ja, Berlin ist eine tolle Stadt, aber mein Herz liebt das Rheinland. Da bin ich groß geworden. Da komme ich her. Der Dialekt, der Humor, das Klima – das gibt mir sofort ein Gefühl von Zuhause, was ich nirgendwo sonst habe.

Die drei Tage, die ich dort war, waren wie Ferien. Ferien an einem Ort, den ich früher so gut kannte, wie heute Berlin. Verrückt!

Wir sind spazieren gegangen. Einen Tag in der Rheinaue, einen Tag am Venusberg. Wir haben – wie schon in den 90ern – Kaffee getrunken auf der Terrasse des Extro und Abends ein Kölsch vor dem Lamme Goedzak . Auch das gab es schon vor 30 Jahren. Mindestens! Als ob jemand die Zeit zurückgedreht hätte. Oder angehalten.

Zwischendurch habe ich Mützen gestrickt. Zuerst die eine, die ich meinem kleinen Freund versprochen habe. Er geht auf seinen ersten Winter zu und da braucht er warme Ohren. Dann eine zweite, damit die Mutter entscheiden kann, welche ihm besser steht. Und weil ich mir nicht sicher war, ob die beiden Mützen nicht (noch) zu groß sind für das kleine Kind, habe ich noch eine kleinere gestrickt. Und schließlich eine größere für meine Frankfurter Freundin, die das Bild der ersten Mütze auf Instagram bewundert hatte. Vier Mützen aus Merino-Resten – je bunter, je besser. Drei habe ich mittlerweile verschenkt.

Dieses Wochenende ist der Mann wieder hier. Blätter harken steht auf dem Plan, spazieren gehen, Luft holen. Und (für mich) der karminrote Samstagsplausch.

Montag fängt die Schule wieder an.

Rosa Kaschmir mit Alpaca

[Werbung] Ende 2019 habe ich aus der Wolle, die meine Mutter mir kurz zuvor aus Estland mitgebracht hatte, eine grüne Jacke gestrickt. Ein absolutes Lieblingsteil! So schön und warm, dass ich schon damals wußte, dass es nicht bei der einen Jacke bleiben würde.

Nun habe ich mir tatsächlich eine zweite gestrickt – genau so wie die Grüne, nur ganz anders.

Viel zarter, viel weicher, aus Regia Premium Cashmere und Schachenmayr Alpaca Cloud. Kein Vergleich zu estnischen Schafen 🐑. Und auch die Farbe hat mit dem kräftigen Grün nichts gemeinsam.

Allerdings ist die Machart ähnlich: Beide Jacken sind ein Raglan-von-oben und haben ein Muster ab Taille. Nur habe ich dieses Mal nicht improvisiert, sondern habe den Raglan-Rechner von Thorsten Duit getestet.

Davon habe ich gleich in zweierlei Hinsicht profitiert: Dank Thorsten und dank Regia.

Thorsten weiß unglaublich viel, wenn es um stricken und Stricktechniken geht. Und dieses Wissen fließt fast beiläufig in seine Anleitung mit ein. Kleine Tricks, mögliche Alternativen, Variationen, Basiswissen – manchmal nur Halbsätze und doch unglaublich viel Information, die dazu führt, dass am Ende jedes gestrickte Oberteil genau so wird, wie man es haben möchte: weit oder eng, mit V-Ausschnitt oder Rundhals, tailliert oder in A-Linie, als Jacke, Pullover oder Top und in jeder Garnstärke.

Mitbringen muss man dafür denkbar wenig: drei Maße. Das wars.

Regia hat mir das Garn spendiert – 3 Knäuel der Regia Premium Cashmere und 4 Knäuel Alpaca Cloud. (Danke, Stefanie 😘).

Regia Premium Cashmere gefällt mir sehr gut. Ähnlich wie die Silk der gleichen Serie ist es weich, hat ein wunderbares Maschenbild, fällt schön und wärmt. Dass es obendrein Sockenwolle ist, ist dabei kein Fehler. Im Gegenteil. Denn all das, was Sockenwolle kann, können die Garne der Premium-Serie auch. Das heißt, sie sind formbeständig, temperaturausgleichend, maschinenwaschbar und so.

Alpaca Cloud ist ein dünnes fusseliges Garn, das wunderbar als Beilaufgarn funktioniert, ist gleichzeitig aber auch das Maximum an Fussel, das ich (v)ertrage. Es juckt zwar nicht so wie Mohair, aber es ist keine glatte Faser und macht deshalb ein „weich“, das ich nicht so gerne habe. Gut ist allerdings, dass es sich in jede einzelne Masche schiebt, so dass mein normalerweise eher lockeres Gestrick jetzt „dicht“ ist. Ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickelt, wenn ich die Jacke länger getragen habe.

Ich wollte sie taillenkurz und so weit, dass sich die Vorderteile überlappen. Ein bißchen wie ein Kimono. Dazu schmale Ärmel. Die Blende ist ein iCord – und das Einzige, was ich überlege, es unter Umständen doch noch zu ändern. Wäre da nicht dieses flauschige Alpaca, hätte ich das wohl schon gemacht. Eine leise Ahnung, wie mühsam das wird, hält mich zurück …

Schließen möchte ich die Jacke am liebsten mit zwei Knöpfen, die mit einer kleinen Kette verbunden sind. Oder mit einer vergleichbaren Schließe (nicht mit der Stricknadel, wie unten im Bild). Mal sehen. Bisher habe ich weder danach gesucht, noch in meinem Fundus etwas passendes entdeckt.

Das Muster unterhalb der Taille kommt aus einem Lamana-Heft. (Meinen dunkelblauen Schal aus Regia Premium Alpaca habe ich schon danach gestrickt). Besonders schön finde ich, dass es so plastisch wirkt. Es sieht aus wie gezopft, ist es aber nicht. Und weil es sich alle vier Maschen wiederholt, konnte ich es auch für die Raglanlinie verwenden.  Schick, oder?

Die Anleitung für das Muster ist eine Kaufanleitung, deshalb kann und möchte ich sie hier nicht teilen. Wer mehr dazu wissen möchte, folgt am besten diesem Ravelry-Link.

Den Raglan-Rechner hat Thorsten am vergangenen Mittwoch online gestellt. Er ist kostenfrei verfügbar. Das passende Video findest Du auf YouTube und wer noch mehr Details und Hilfestellungen braucht oder Thorsten unterstützen möchte, kann eine sehr ausführliche und bebilderte Anleitung bei Ravelry erwerben.

Heute kam meine Jacke zurück und nun mache ich das, wofür vor dem Versand keine Zeit mehr war: ich wasche und spanne sie. Tragebilder ergänze ich dann morgen.

Neuer Tag – neue Bilder. Und jetzt auf! zu Andreas Samstagsplausch

Fast ein UFO, aber eben nur fast

2013 habe ich Garn gekauft für ein schwarzes Lacetuch. Kaum dicker als ein Zwirnsfaden, jedes Knäuel nur 25 gr. und trotzdem 340 m (hallo?! dreihundertvierzig Meter!). Rückwirkend ist mir dieser Kauf unerklärlich.

Ich weiß noch, dass ich die Anfänge mitgenommen habe, um beim ersten YarnCamp daran zu stricken. Auch das eine Idee, auf die ich heute nicht mehr käme. Heute würde ich Socken stricken oder kraus rechts. Irgendeinen no-brainer. Wie heißt es so schön? Erfahrungen sind dazu da, dass man sie macht. Weit bin ich damals nicht gekommen mit meinem Tuch.

2014 hatte ich es – glaube ich – kein Mal in der Hand, immerhin habe ich im Oktober (03.10. „Fall Confessions“) darüber gebloggt; auch wenn dieser Blogpost irgendwo im Nirwana verschwunden ist. Auf Ravelry kann ich die Anfänge noch sehen.

Nirwana … Steilvorlage … Wenn ich das richtig weiß, bedeutet Nirwana sowas wie Zustand der Vollkommenheit, die Seele im Gleichgewicht. Kann es sein, dass wir (in der westlichen Welt?) das Wort total falsch benutzen?! Verschwunden im Nirwana hört sich mehr nach „verschwunden im Nichts“ an, als nach „Seele im Gleichgewicht.“ Wie dem auch sei, das Lace-Garn heißt Nirvana.  Wäre ich Herstellerin dieses Fädchens – ich hätte es anders genannt.

Aber gut. Zurück zu meinem wachsenden Tuch, mit dem ich dann auch 2015 nicht wirklich weiter gekommen bin. Immerhin habe ich wieder darüber gebloggt. Im Mai, im Juni (01.06. „Update on WIPs and Life“, auch dieser Post ist verschunden) und im September.

Im Sommer 2016 war Schluß. Da habe ich das Tuch, das nicht werden wollte, geribbelt. Dem Blogpost zu Folge, war es ungefähr halb fertig und ich hatte meine Gründe.

Wolle kann einen mich vorwurfsvoll angucken. Das weiß ich seither.

Also habe ich irgendwann neu angefangen. Wahrscheinlich 2018. Anfang 2020 war ich auf jeden Fall schon ziemlich weit. Dieses Mal habe ich gehäkelt, nicht mehr gestrickt. Ein Granny-Tuch, dreieckig aus der Mitte heraus mit einer 2,5er Nadel. Reihen, die immer länger wurden. Länger und länger und länger.

4 Knäuel hatte ich, die sollten da rein. Weil ich damit ganz sicher nichts anderes mehr mache. Nie mehr!

Nach dem Spannen ist es unglaublich weich, sehr leicht (100 gr), an der langen Seite ungefähr 2 Meter lang, total schlicht und irgendwie schön. Ich glaube, ich mag es.

Man könnte es also ein HappyEnd nennen.

Sieben Jahre für ein Tuch – wenn das nicht gut abgelegen ist, weiß ich es auch nicht. Den Platz beim karminroten Samstagsplausch hat es sich redlich verdient.