Einkaufsnetz Edda

Einkaufsnetze erinnere ich von früher. Von ganz früher. Irgendwie bunt und aus Plastikfäden. Hattet Ihr die auch? Jetzt sind sie plötzlich wieder da, in allen Formen und Variationen und sicher nicht mehr aus Plastik. Gestrickt oder gehäkelt, groß oder klein, manche eher lang und schmal, andere runder.

Das Allerschönste (finde ich) kommt von Paula strickt (wobei Paula Susanne ist, wie wir wissen).

Meins habe ich nach Paulas Anleitung aus Leinengarn gestrickt und dann die Griffe mit Baumwolle eingefasst, damit es nicht ganz so nach Paketschnur aussieht. Tut es aber irgendwie immer noch.

Trotzdem begeistert mich dieses Zwischendurch-Projekt!

Form und Größe sind super – das sieht so klein aus, aber guckt mal wie lässig da ein Basketball reinpasst. Das ist richtig, richtig dehnbar. Sieht so aus, als käme ich nicht umhin, noch eins zu stricken. Vielleicht auch noch zwei.

Für Einkäufe oder mein Strickzeug. Oder eben doch für Bälle. Davon liegen hier ein paar …

Aller guten Dinge …

Die grüne Jacke, die vorher ein grünes Top war und jetzt ein grüner Pullover wird, liegt hier noch immer, die grüne Phase dauert an und irgendwie bewegt sich da wenig bis gar nichts. Reihe um Reihe stricke ich rechte Maschen und Nacht für Nacht werden die offensichtlich wieder aufgeribbelt … Werden sie natürlich nicht, aber es kommt mir so vor.

Dabei war eigentlich alles fertig. Sogar die Knöpfe waren schon dran. Ab und an habe ich die Jacke auch getragen, aber immer in dem Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt.

Auch wenn sie von hinten genauso aussah, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nur, was hilft mir eine schöne Rückenansicht, wenns vorne nicht passt? Das saß nicht und vor Kurzem hat es mir dann gereicht.

Mann und Sohn mussten beim Ribbeln helfen, weil ich dachte, dass es dann schneller und besser geht … der Sohn sollte das Gestrickte aufziehen, der Mann ein Fädchen wickeln und ich das andere. Das war die Theorie.

Leider nicht die Praxis. Binnen allerkürzester Zeit haben sich die Fäden verknotet (war klar), der Sohn zog zu schnell und der Mann wickelte zu langsam, beide waren weder motiviert noch besonders bei der Sache (auch klar – schließlich machten sie das nicht freiwillig) und ich war erst unwillig, dann böse … Richtig böse. Das war ungefähr auf Höhe der Teilung Arme / Körper.

Und weil Schultern und Ausschnitt eigentlich gar nicht so schlecht waren, habe ich dann den oberen Teil belassen wie er war (war eh besser für den Familienfrieden) und angefangen in Runden zu stricken. So wird also jetzt ein V-Ausschnitt-Pullover aus der Jacke, die mal ein Top war.

Obs klappt? Keine Ahnung. Aber erste Anproben stimmen mich zuversichtlich. Garn, Struktur und Farbe begeistern mich unverändert und aller guten Dinge sind ja bekanntermaßen drei. Also muss es werden.

Test-Strick: Wellenlängen

Wavelength, also Wellenlänge, heißen die Socken, die Sophia im Mai entworfen hat. Keine Ahnung was eher da war – Muster oder Name – ist aber auch egal. Tatsache ist, dass diese Zu- und Abnahmen wirklich wie Wellen aussehen. So ganz langgestreckte.

Ich hätte vielleicht keine Sockenwolle mit Farbverlauf nehmen sollen, dann könnte man das jetzt besser erkennen, aber wenigstens nach mehr Meer sehen sie aus.

Ungeachtet dessen: tolle Anleitung! Nur beim Abmaschen fürs Bündchen (kann man das überhaupt Abmaschen nennen?) habe ich gemeckert … Im Nachhinein bin ich umso glücklicher, mich trotzdem an die Anleitung gehalten zu haben. Die Bündchen sitzen einfach richtig gut.

Ihr merkt: Ich bin sehr zufrieden mit den neuen Socken. Wellenlänge eben, aber die haben wir ja eh, Sophia und ich. (Steilvorlage. Konnte ich mir jetzt nicht verkneifen ; )

Wer also (wie ich) zu denen gehört, die Socken auch im Sommer stricken – geht doch mal gucken … Dauert sicher nicht mehr lange, bis die Anleitung online ist.

 

Test-Strick: Bright Above Me

Die gefallene Kirsche, der neue Basketballkorb, Motten – über alles Mögliche habe ich in letzter Zeit gebloggt. Über das Stricken eher weniger. Höchste Zeit, das nachzuholen.

Zumal mein Bright Above Me (längst!) fertig ist. Seit geraumer Zeit liegt er nun schon hier und daran wird sich auch für eine Weile nichts ändern. Denn zum Glück ist es warm und wird jeden Tag wärmer – da ist ein Pullover aus Léttlopi definitiv das falsche Kleidungsstück. Schon schade irgendwie …

Denn er ist genauso geworden, wie ich ihn haben wollte. Ich bin richtig glücklich mit dem Ergebnis: Mit den Farben, dem Garn, der Anleitung, der Passform. Es passt einfach alles.

vor dem Spannen
nach dem Spannen

Wer die Anleitung kennt und das Bild genauer ansieht, wird sehen, dass ich sie „rückwärts“ gelesen habe: ich habe den Pullver nicht von oben nach unten, sondern von unten nach oben gestrickt. Nicht zuerst die Passe, sondern erst Körper und Arme. Der Grund war simpel: ich mag es lieber. Irgendwie strickt es sich dann zum Ende hin leichter (und schneller). Ausserdem bilde ich mir ein, dass es den Spitzen der Sterne besser steht.

Alles andere ist genau nach Anleitung.

Damit freue ich mich zwar immer noch nicht auf kommende Kälte in Herbst und Winter, aber es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich sie dann leichter ertrage ; )

 

Glück im Unglück

oder: wie ich den Mann um den Vatertag brachte.

Vergangene Woche saßen morgens zwei Motten im Bad an der Wand. (Fängt an wie ein Witz, weiß ich. Ist aber keiner). Ich weiß noch, dass mich das einerseits wunderte (was machen die im Bad?) und andererseits auch nicht (Frühling, Offenes Fenster. Großer Garten). Wo immer sie herkamen – überlebt haben beide ihren Ausflug nicht.

Am nächsten Morgen klebten drei im Treppenhaus. Dann wieder zwei im Bad (leben auch längst nicht mehr). Alles nicht erschreckend, aber irritierend. Also habe ich überall Mottenpapier hingelegt, die Schränke inspiziert und dann – gestern morgen – den Mann gebeten die Leiter an die Luke zum Dachboden zu hängen (jedes Mal ein Akt) und mal nachzusehen, wie es da oben aussieht. Es war nur so ein Gefühl …

Denn nachdem wir das Dach gerade erst gedeckt und isoliert haben, ist da oben eigentlich nichts. Bißchen Weihnachtsdeko, bißchen Kram, zwei Teppiche für die im Wohnzimmer kein Platz ist. Aber Kontrolle schadet ja nicht. Ich war sicher in zwei Minuten ist der Mann wieder unten. Statt dessen rief er mich. „Kannst Du mal gucken kommen?“ …

Manchmal hat man so Eingebungen … Und (GRUSEL) einer der beiden Teppiche war bestenfalls noch ein Skelett. Auf ihm (gefühlt) alles lebendig. Zwei Staubsaugerbeutel wurden voll. Kleine Luke, dicke Teppiche, eng zusammengerollt, einmal quer durchs Haus geschleppt. Ewigkeiten, bis endlich beide – der Schöne und das Skelett – vor dem Haus in der Sonne lagen. Wir haben gesaugt und geklopft und gefegt und gewischt bis auch die allerletzte Motte verschwunden war – Teppiche, Dachboden, Leiter, Treppenhaus. Jetzt ist ein Teppich in der Garage (er wird Montag abgeholt und gereinigt), der andere ist hin.

Keine Motte heute morgen. Keine einzige. Nirgendwo. Der hätte ich auch was erzählt.

Bei allem: Glück im Unglück – irgendwas hat mich schon im März dazu gebracht, einfach mal alle Wolle, jedes einzelne Knäuel, anzugucken, zu sortieren, zu photographieren, in Ravelry einzugeben, in Tüten zu packen und dann in Plastikboxen. Lucky me – oder? Das heißt, die Motten haben tatsächlich kein Fädchen erwischt, weil einfach keins verfügbar war.

Trotzdem habe ich heute morgen in jede einzelne Tüte noch mal reingeguckt … Und sicherheitshalber noch mal Sophias 10-Punkte-Plan gegen Motten gelesen. Schaden kann es nicht.

Bei allem habe ich nicht viel gestrickt. Ein neuer kleiner Socken-Teststrick (Wavelength von Stichfest) ist auf meinen Nadeln, aber dazu mehr wenn das Paar fertig ist. Vorerst nur ein Bild: angefangene Socke auf Olivenholz-Kochlöffel.

Schöne Anleitung – so viel kann ich schon sagen. Ob Muster und Verlaufsgarn nicht doch zu viel sind bleibt abzuwarten.

Bißchen Grusel ist da allerdings immer noch. Die ganze Zeit denke ich was hätte sein können …  Ich kann Euch deshalb nur raten immer mal wieder überall da nachzugucken wo Ihr sonst nie nachguckt und wo Wolliges sein könnte … hinten im Schrank, im Keller, auf dem Dachboden. Am besten jetzt gleich.

Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig! Danach strickt es sich nochmal besser ; )