16 Dinosaurier

Dinosty ist ein Computerspiel um einen gepixelten Tyrannosaurus Rex, der laufen und springen kann. Meistens springt er wohl über Kakteen. Das weiß ich (mehr aber auch nicht), weil ich online nach „Dinosaurier“ und „Kaktus“ gesucht habe. Denn genau dieses Tier sollte auf den Pullover des Teenagers.

Einmal gefunden, habe ich den T-Rex dann auf Papier übertragen. Das ging fix. Und weil hier noch Marisas Strickkalender aus 2019 lag, der einige Seiten mit nichts als gezeichneten rechten Maschen hat (so eine geniale Idee!), konnte ich die Konturen des Dinosauriers darauf übertragen und mir so die Motiv-Maschenprobe sparen. Das Stricken von Körper und Armen hat dafür bißchen länger gedauert …

Seit vorgestern aber – TaDaaa! – ist der Pullover fertig. Pünktlich zu Samstagsplausch und Temperaturrückgang 😉

Gestrickt habe ich ihn nach der sehr schönen Skull & Bones Pullover Anleitung von Andrea Rangel aus ihrem AlterKnit Buch. (Kauft es Euch, wenn Ihr es nicht habt! Es lohnt sich so sehr!) Das Motiv, das sie für diesen Pullover verwendet hat, ist exakt so breit wie meine Dinosaurier und so mußte ich nicht mal umrechnen. Einzige Modifikation: ich habe Körper und Ärmel 10 cm länger gestrickt. Das war’s.

Und was die Wolle anbelangt: wer von Lettlopi für Yoke-Pullover träumt, aber nicht damit strickt, weil sie (anfänglich) zu sehr kratzt, dem kann ich Regia Premium Alpaca Soft allerwärmstens empfehlen. So ein tolles Garn! Die Alpaca-Faser ist um die Sockenwolle gewickelt – feine, flauschige Fussel, die sich in jede Masche schieben. Total weich und einmal gewaschen noch weicher. Schmuse-Lettlopi sozusagen.

Außerdem gibt es sehr, sehr schöne, in sich melierte Farben. Schwarz und Gold hat der Teenager sich ausgesucht. Ich war skeptisch, aber er hatte Recht: passt zusammen und zu ihm.

Teenager und Pullover werden sich also so bald nicht trennen, deshalb zeige ich hier und heute Bilder des ungespannten Pullovers mit noch bißchen welligen Dinosauriern. Die Körperwärme wird hoffentlich dafür sorgen, dass sie sich glätten und recken.

Denn waschen darf ich ihn wohl erst, wenns wirklich warm wird.

Macht mich sehr glücklich gerade.

Huhn & Dinosaurier

Früher liebte der Teenager das 🐓 emoji, mittlerweile ist der 🦖 sein Favorit. Alleine oder als Herde, egal, und nun sollen die grünen Tiere auch auf einen Pullover.

Richtig gelesen: der Teenager hat gefragt, ob ich ihm einen Pullover stricke! Ich freue mich da total drüber! Wie lange ist es her, dass ich das zuletzt gemacht habe? Jahre! Seither hat sich einiges geändert …

Was früher Pink sein musste oder Neongelb soll jetzt ein freundliches Schwarz sein … Gefunden habe ich das bei Regia Premium Alpaca Soft. So ein mega cooles Garn! Mein absoluter Favorit zur Zeit. Lettlopi in weich – ich kann es nicht anders beschreiben. 15% Alpakafasern sorgen nicht nur für eine tolle Haptik, sondern auch für wirklich schöne melierte Farben. (Schwarz ist nicht leicht zu fotografieren, aber auch das ist meliert).

Außerdem ist der Teenager seit dem letzten Pullover den einen oder anderen Zentimeter gewachsen. „Kids are so small,“ habe ich neulich irgendwo gelesen, „until you have to cover one in knitting.“ Da ist was dran …. Knapp 2 Meter misst er mittlerweile. Seine Spannweite sei weniger, meint er. Kann ich so nicht bestätigen.

Trotzdem (oder gerade deshalb) habe ich mit den Ärmeln begonnen. Seit gestern sind sie fertig – mit einer Unterarmlänge von 57 cm. Für den Körper werde ich mehr Zeit (und mehr Wolle) brauchen. Aber guck doch mal: ich finde, man sieht, wie weich der wird!

Außerdem habe ich den Dinosaurier schon in ein Strick-Chart „übersetzt“. Der große Kopf, die kleinen Arme – wir mögen es beide und ich bin mittlerweile mindestens so aufgeregt wie er, was diesen Pullover anbelangt.

Ausgerechnet Dinosaurier … Das altgriechische Deinós bedeutet schrecklich, gewaltig. Genauso war gestern. Dem Kind, das der Teenager immer noch ist (mein Kind!), wurden alle vier Weisheitszähne entfernt. Was eine Stunde dauern sollte, waren dann doch zwei und entsprechend schrecklich ist jetzt alles.

Schmerzmittel, Kühlpacks, Kamillentee. Nicht mal Basketball wollte er gestern Abend gucken. Dabei spielte Alba gegen Real Madrid. Man muss kein Fan sein, um zu wissen, dass das ein Spitzenspiel ist.

Montag will der Doktor ihn wieder sehen. Ich wünschte, Montag wäre schon heute.

Einen Hühner-Pullover hätte ich ihm übrigens auch gestrickt. So hat den bereits Ende vergangenen Jahres ein anderer bekommen (wenn auch in winzig, weil er selber winzig ist).

Und nun geht dieser Blogpost mit Hühnern und Dinosauriern zu Andrea und in ihren Samstagsplausch.

Fofo 2019

Eher zufällig bin ich neulich wieder über eine Anleitung gestolpert, von der ich sagen kann, dass sie mich in 2019 wie kaum eine andere begeistert hat. Weil das Ergebnis nicht nur niedlich ist und passt, sondern gleichzeitig auch für einen guten Zweck ist.

Gutes tun für Babies – wer möchte das nicht?

Es ist das Basis-Modell eines Baby-Stramplers, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob das das richtige Wort ist. Wie immer man es nennt – Onesie auf Englisch, fofo auf portugiesisch – bei rosarios4 heißt es pattern N° 200 und ist ein lustiges kleines Sommer-Outfit für Babies bis 3 Monate.

Der Clou daran: in 2019 wurde die kostenfreie Anleitung jeden Monat um ein Chart erweitert, also um ein Motiv, das in den „Latz“ eingestrickt werden kann (und natürlich auch in alles andere. Ich sehe eine Babydecke mit unterschiedlichen Quadraten vor mir). Es gibt einen Hasen, ein Superman-Zeichen, einen Walfisch, einen Tannenbaum, eine Katze …

Diese Charts sind bis heute über ravelry erhältlich, jedes kostet 1 Euro. Natürlich kann man da auch jedes andere Muster einstricken oder aufsticken (wie das kleine Herz, das ich gestickt habe), aber das Entscheidende ist die Aktion dahinter: die Erlöse gingen (und gehen, soweit ich weiß, unverändert) an XXS – Associação Portuguesa de Apoio ao Bebé Prematuro (das ist die portugiesische Vereinigung zur Unterstützung von Frühgeborenen) mit dem Ziel, die Neugeborenen-Intensivstationen in Krankenhäusern mit weiteren Geräten auszustatten, um so die Frühchen und ihre Eltern besser unterstützen zu können.

Nachzulesen ist das alles auf der Seite von rosarios4 und auf ravelry. Die Anleitung ist dort auf portugiesisch, niederländisch, spanisch und englisch erhältlich. Die Charts brauchen keine Sprache. Aber – Achtung! – in Portugal wird nicht nur der Faden anders gehalten (um die Spannung zu halten, wird er über den Nacken geführt), es wird auch anders gestrickt. Ich habe dazu ein Video gefunden, falls Ihr Euch das mal ansehen wollt. Offensichtlich führt das dazu, dass man dort lieber linke als rechte Maschen strickt, so dass der Strampler auf links gearbeitet wird.

Ich habe mir das „übersetzt“, indem ich jede rechte Masche links und jede linke Masche rechts gestrickt habe. Das funktioniert genauso und ist mir als „Continental Strickerin“ deutlich leichter gefallen. Also: nicht erschrecken bei der Anleitung, aber mitdenken.

pic©: CL

Wenn Ihr also eh vorhattet für ein Baby zu stricken, ist so ein fofo (portugiesisch für weich, niedlich, kuschelig) unbedingt eine Empfehlung.

Anmerkung:

Eben erst sehe ich, dass der Beinausschnitt auf der homepage (blauer Wal) anders erklärt ist, als auf ravelry. Ich habe die homepage-Variante gestrickt und würde das nicht nochmal machen. Die Knoten, die durch das Aufnehmen der Maschen am Beinausschnitt entstehen, lassen sich nicht verhindern, nachdem dort vorher Maschen zugenommen wurden. Da scheint mir die krausrechts gestrickte ravelry-Variante definitiv babyfreundlicher. Offensichtlich sind rosarios4 und die Designerin Filipa Carneiro zu der gleichen Erkenntnis gelangt, denn alle Bilder, die ich gesehen habe, mit Ausnahme des blauen Wal, haben den besseren Abschluß.

 

 

Woche 10

Als ich ein Kind war, waren die Sommerferien endlos. Sechs Wochen, die nie zu Ende gingen – war das für Euch auch so? Seit zehn Wochen hat der Teenager nun keine Schule mehr. ZEHN Wochen … zwar ohne frühes Aufstehen, aber auch ohne Freunde, ohne Training und ohne den vertrauten Alltag. Statt dessen ab und an Zoom-Konferenzen und viel Zeit alleine.

In einem Alter, in dem Kinder sich auf den Weg machen, in dem Freunde wichtiger sind als alles andere, in einer Zeit, in der sie flügge werden (sollen!), ist mein Teenager zu Hause. Für mich ein unerwartetes Geschenk. Und für ihn?

Was macht das mit ihm? Ich kann es nur vermuten.

In zehn Wochen hat er zwei Basketbälle (keinen Mist, sondern hochwertige Outdoor-Bälle namhafter Hersteller) kaputt gespielt. Sie haben erst ihren Grip, dann die Luft verloren. Das Korbnetz ist an einer Stelle durchgescheuert. Materialermüdung.

Aber er spielt weiter. Und wirft und wirft und wirft.

Es heißt, ab nächste Woche wären die Sportplätze für Gruppen mit bis zu sieben Spielern wieder geöffnet. Darauf hoffen wir jetzt.

Was war sonst in dieser Woche?

Ich habe den geringelten Pullover gewaschen und ihn in Form gezogen. Unglaublich, wie der sich mit Wasser vollgesogen hat! Da half auch Schleudern in der Maschine nicht. Er blieb tropfnass. Also habe ich ihn draußen auf den Wäscheständer gepackt und zwei Tage gewartet. Bis auf den Kragen ist er fast so geblieben wie er war. Das sah zwar schicker aus mit dem enger anliegenden Bündchen am Hals, aber dafür ist diese Wolle dann eben doch nicht weich genug. Das war nichts für mich.

Kann man sehen, dass die blauen Streifen an den Armen identisch sind mit denen am Körper? Nachdem ich mit Resten gestrickt habe, war halt irgendwann kein Orange mehr da. Die Streifen habe ich mit dem Streifengenerator bestimmt. Echt eine super Idee – ich überlege schon, wann und für was ich das wieder einsetzen kann.

Was ich auf jeden Fall auch nochmal stricken möchte, wenn auch mit dünnerer Wolle, ist diese Schulterpartie. Gefunden habe ich die in Elizabeth Zimmermanns Buch „Knitting without Tears“. Echt eines meiner liebsten Strickbücher!  Unter dem Namen seamless hybrid ist die Anleitung auch auf Ravelry.

Jetzt werde ich den fertigen Pullover aber erst mal wegpacken. Wolle, gestrickt mit Nadeln 5.0, möchte ich bis Herbst nicht mehr sehen. Nicht als Knäuel und ganz sicher nicht an mir.

Und den Blogpost verlinke ich zu Andreas Samstagsplausch. Schon die dritte Woche, in der ich dabei bin. Danke, Andrea 😘

 

(K)ein neuer Pullover

Als ich das letzte Fädchen abgeschnitten und vernäht habe, dachte ich, ich hätte einen fabelhaften neuen Pullover. Aber es kam anders und das aus zwei Gründen:

Zum einen ist – wie ich jetzt weiß – ein im Rippenmuster und mit 5er Nadeln gestrickter Pullover nichts, was für mich und meine Figur gemacht ist.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Zum anderen konnte ich gar nicht so schnell gucken, wie der MEIN! Pullover den Besitzer wechselte. „Kann ich den mal anprobieren? Vielleicht steht er mir ja besser.“ Danke ja, streu Salz in die Wunde.

Was soll ich sagen: der Teenager hatte Recht, turnte grinsend durch den Garten und erlaubte sogar, dass ich Bilder mache.

Nun hat ER also einen Pullover, der im Wesentlichen auf der schönen Weekend-Sweater Anleitung von Schachenmayr basiert (nur der Ausschnitt ist anders), gestrickt in Merino von Grossewolle in grau, blau und orange. Bejubelt habe ich die schon im Dezember: Tolle Struktur, schöne Farben, wunderschönes Maschenbild, Lieblingswolle.

Erst Recht jetzt, wo der Pullover gewaschen ist. Das hat die Wolle noch mal ein bißchen verändert. Kann griffig das Gegenteil von weich sein? Dann kann man sie damit wohl am besten beschreiben. Sie kratzt nicht, sie ist einfach nur genau so, wie Wolle wohl ist, wenn ein Schaf sie einen deutschen Winter lang darauf vorbereitet hat, ein Strang zu werden.

Vielleicht müßt Ihr das einfach mal ausprobieren. Ihr solltet halt nur sehr genau gucken, nach welcher Anleitung Ihr strickt und ob ein Teenager in der Nähe ist …